Künstler öffnen ihre Ateliers
Autor: Björn Hein
Münnerstadt, Donnerstag, 08. Oktober 2015
Zum dritten Mal bieten Mia Hochrein, Regine Merz, Jan Polacek und Stephan Winkler die Gelegenheit, zwanglos Kunst zu erfahren.
Das Atelier eines Künstlers ist der Raum, in dem er sich ganz seiner Kunst widmen kann und in dem die Werke entstehen, die man in Galerien betrachten kann. Frei von allen äußeren Zwängen kann er hier ganz er selbst sein. Die Künstler Mia Hochrein und Regine Merz aus Münnerstadt sowie Jan Polacek und Stephan Winkler öffnen diesen fast sakrosankten Raum am Sonntag, 11. Oktober, von 12 bis 18 Uhr für Besucher und haben ein "Offenes Atelier" ins Leben gerufen.
"Wir wollen einfach zeigen, wie wir arbeiten. Dabei bieten wir die Möglichkeit, mit den Künstlern auf ganz ungezwungene Weise bei einer Tasse Kaffee ins Gespräch zu kommen", erläutert Mia Hochrein die Idee, die dahinter steckt.
Einfach mal stöbern
Die Künstler wollen den Besuchern auch die Möglichkeit bieten, einfach einmal in den Kunstwerken zu stöbern und auf diese Weise Kunst ungezwungen zu erfahren. "Sinn und Zweck ist, eine intime Atmosphäre zu schaffen, in der man sich wohlfühlt und so ganz nebenbei Kunst genießen kann", sagt Regine Merz, die gemeinsam mit Mia Hochrein das Atelier in der Gymasiumstraße 6 in Münnerstadt betreibt. Während Mia Hochrein Drucke, Künstlerbücher sowie ihre Arbeiten zum Thema "the little folk" zeigt, sind von Regine Merz Bilder und Collagen zu sehen.
Bewährte Zusammenarbeit
In der Hauptstraße 28 in Urspringen zeigen der Bildhauer Jan Polacek und der Maler Stephan Winkler Holzschnitte, Skulpturen, Zeichnungen und Malerei. "Die Zusammenarbeit hat sich bewährt.
Viele Besucher fahren an diesem Tag an beide Orte und nehmen dabei die zwei Ateliers in Augenschein", weiß Mia Hochrein aus Erfahrung zu berichten. Dass die Idee des Offenen Ateliers sehr gut ankommt, zeigt auch die Tatsache, dass man die Veranstaltung heuer zum dritten Mal ausrichtet.Das gelegene Atelier ist für die beiden Künstlerinnen sehr wichtig. Die Räume sind lichtdurchflutet, sie bieten die Möglichkeit, Kreativität auszuleben. "Hier lässt es sich wunderbar arbeiten", sagt Merz. Weil sie hier gemeinsam tätig sind, können sich beide Künstlerinnen in Schaffenspausen auch über die Kunst austauschen und so neue Ideen und Anregungen erhalten. Da das Atelier zentral gelegen ist, kommen auch schon einmal einfach so Besucher vorbei. "Man kommt ins Gespräch und kann zeigen, dass Kunst etwas durchaus Bodenständiges ist", sagt Mia Hochrein.
Der Platz in der Gymnasiumstraße ist gut gewählt: Obwohl er einen Rückzugsraum für die Künstlerinnen bietet, ist er nicht abgeschottet, so dass auch schon einmal Schüler der beiden vorbeischauen und so den Schaffensprozess verfolgen können. "Die Hemmschwelle wird abgebaut, und wir zeigen, dass man kein ausgewiesener Kunstkenner sein muss, um Kunst genießen zu können", sagt Regine Merz. Beide haben sich fast schon in die Räumlichkeiten verliebt und werden sie auch nicht aufgeben.