Druckartikel: Können und Kameradschaft in Reichenbach und Windheim gut

Können und Kameradschaft in Reichenbach und Windheim gut


Autor: Björn Hein

Reichenbach bei Münnerstadt, Dienstag, 25. Oktober 2016

Die Feuerwehren aus Reichenbach und Windheim haben sich zum ersten Mal einer gemeinsamen Leistungsprüfung unterzogen.
Jeder Handgriff sitzt, jeder weiß, was er zu machen hat.  Fotos: Björn Hein


"Zur Übung fertig" ist am Feuerwehrhaus in Reichenbach zu hören. Plötzlich wird es still, den Feuerwehrleuten bleibt noch ein kurzer Moment, um sich zu sammeln, einen Augenblick später nehmen sie von ihrem Gruppenführer die Befehle entgegen. Dann stürmen sie auch schon los, jeder einzelne von ihnen weiß genau, was er zu machen hat - und auch, dass es jetzt auf jeden einzelnen Mann ankommt.
Routiniert arbeitet man die einzelnen Aufgaben ab, rasch ist das Ziel erreicht: Der simulierte Brand ist gelöscht. Die Schiedsrichter sind zufrieden mit ihren Schützlingen. Und so haben alle die Leistungsprüfung bestanden, die in verschiedenen Stufen abgelegt wurde.


Man versteht sich gut

Es war das erste Mal, dass die Reichenbacher und die Windheimer die Leistungsprüfung gemeinsam abgelegt haben. Die Fusion der beiden Wehren, die sich jetzt Freiwillige Feuerwehr Reichenbach/Löschgruppe Windheim nennen, läuft gut. Und auch beim obligatorischen Beisammensein nach getaner Arbeit zeigt sich, dass die Reichenbacher und Windheimer hervorragend harmonieren.
"Es hat alles sehr gut geklappt. Mit der Leistungsprüfung ist man jetzt auch auf dem gleichen Leistungsstand", freut sich Manuel Gessner, der Kommandant der Wehr. "Die Zusammenarbeit untereinander ist sehr gut, die Leistungsprüfung hatte auch den Nebeneffekt, dass Reichenbacher und Windheimer noch enger zusammengeschweißt wurden", findet er.
Dabei hat man sich einer besonderen Leistungsprüfung unterzogen, nämlich der Variante 3. "Das hat vor uns im Stadtgebiet noch keiner gemacht", so Gessner. Bei dieser Variante werden ein Innenangriff und die Wasserentnahme aus dem Unter- bzw. Oberflurhydranten simuliert. Zur Übung gehören ebenso die korrekte Verkehrsabsicherung und die Vornahme von zwei Strahlrohren, wobei auch zwei Atemschutzträger im Einsatz sind.
Das anspruchsvolle Programm verlangt ebenso das Kuppeln einer Saugleitung mit vier Saugschläuchen sowie das Durchführen einer Trockensaugprobe. Hinzu kommen Zusatzaufgaben sowie das korrekte Anfertigen von Knoten und Stichen unter Zeitdruck.


Alle Stufen vertreten

Insgesamt legten zwölf Feuerwehrleute die Leistungsprüfung ab, dabei waren alle Stufen von 1 bis 6 vertreten. Je nach Stufe waren zusätzlich Aufgaben zu bewältigen beziehungsweise Fragen zu beantworten.
"Wir als Schiedsrichter sind mit den Leistungen der Mannschaft sehr zufrieden", so Kreisbrandinspektor Ronald Geis stellvertretend für seine beiden Mitschiedsrichter. Die Leistungsprüfung habe in den vergangenen Jahren einige einschneidende Änderungen erfahren. Dies habe den Grund, dass man mit dem Ablauf der Leistungsprüfung auch auf die veränderten Aufgaben der Wehr vor Ort eingehen will. "Früher hatte man mehr Zeitdruck, heute wird vermehrt auf das korrekte Ausführen der Aufgaben geachtet", so Geis.
Erfreulich sei, dass sich viele Wehren der Leistungsprüfung stellen, was wichtig sei: "Im Ernstfall kann man dann auf das hier erlernte Wissen zurückgreifen, man ist sicherer und vertraut auf seine eigenen Fähigkeiten. Außerdem gehen die Arbeitsabläufe in Fleisch und Blut über", erklärt der Kreisbrandinspektor. Und natürlich ist eine solche Leistungsprüfung auch für die Kameradschaft förderlich.