Kleiner Verein sorgt für große Gaudi
Autor: Dieter Britz
Kleinwenkheim, Dienstag, 12. Januar 2016
Die "Klennewehmer Bischöff" genießen auch in der weiteren Umgebung einen guten Ruf. Bevor sie diesem wieder gerecht werden dürfen, war hoher Besuch angesagt.
Ein Besuch war es, dem die Kleinwenkheimer Narren ihren Namen verdanken, wie Sitzungspräsident Helmut Schlembach verrät: "Es ist schon ein paar Jahrhunderte her, dass der Würzburger Bischof Kleinwenkheim besuchen wollte. Er sollte mit Glockengeläut, Böllern und allen ihm zustehenden Ehren empfangen werden. Doch die Kleinwenkheimer verwechselten die Kutsche eines Viehhändlers mit der des Bischofs, und seitdem heißen sie in der Nachbarschaft eben ,Klennewehmer Bischöff‘." Als dann 1983 aus dem Vereinsring heraus eine Karnevalsgruppe gegründet wurde, bekam sie diesen Namen, der heute auch in der weiteren Umgebung einen sehr guten Ruf hat.
Lob vom Bezirkspräsident
"Je kleiner der Verein, desto größer die Gaudi", das ist die Erfahrung, die Norbert Schober, Bezirkspräsident des Fastnachtsverbandes Franken, bei seinem Besuch in Kleinwenkheim gemacht hat.
Anlass war die Faschingseröffnung der "Klennewehmer Bischöff" im Vereinsheim. Er war extra aus Kitzingen angereist, um an verdiente Narren einige hohe Orden zu verleihen. "Ich kenne die Gegend ganz gut, denn eigentlich stamme ich aus Bad Königshofen", sagt er.
Noch zögerlich kostümiert
Mit dabei waren auch Klaus Müldner, Beirat des Faschingsverbandes Franken, und vor allem jede Menge Narren aus dem Stadtteil. Diese waren sehr froh, dass die tollen Tage nun endlich beginnen. Nur mit Maskeraden und Kostümen waren die meisten noch etwas zögerlich. Eine junge Teufelin, eine adrette Biene und vor allem eine wirklich perfekt gestylte Elvis-Imitation fielen auf, ansonsten beschränkten sich die meisten auf ein Papp-Hütchen oder ein farbiges T-Shirt. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Dafür sorgte Alleinunterhalter Roland Kilian aus Rannungen.
"Hier in Kleinwenkheim bin ich zum ersten Mal", erzählt er und fügt hinzu, dass er in seiner Heimatgemeinde über die Karnevalszeit ein sehr gefragter Mann ist. "Ich spiele alles, was ich kann oder auch nicht kann", droht er scherzhaft. Doch offenbar sind die Klennewehmer Narren sehr zufrieden mit ihm und und seinem Repertoire, das von "Please, Mrs. Robinson" bis zu "Komm mit mein Schatz, nimm an meiner Seite Platz" reicht.Zurück zu Norbert Schober, der zurzeit offenbar ein vielgefragter Mann ist: "Ich bin im Augenblick an jedem Wochenende, aber auch unter der Woche fast rund um die Uhr auf Achse", sagt er. Bei 164 Vereinen, die sein Bezirk umfasst, schafft er es gar nicht, alle während einer Amtsperiode einmal zu besuchen. Umso mehr freuten sich die "Bischöff" über diesen Besuch.