Kleine Schritte zum großen Ziel
Autor: Thomas Malz
Münnerstadt, Dienstag, 12. Juli 2016
Mit zahlreichen Aktionen sammelten die Schüler und Studierenden am Berufsbildungszentrum Geld für das diesjährige Projekt "Gute Tat".
Sie hat es spannend gemacht bis zum Schluss. Bärbel Bürner, Leiterin der Berufsfachschule für Altenpflege am Berufsbildungszentrum (BBZ) deutete zunächst nur an, wie hoch die Summe ist, die die Schüler und Studierenden hauptsächlich durch der Verkauf von Pausen-Snacks zusammen getragen haben. Erst nach einem fotografischen Rückblick ließ sie die Katze aus dem Sack: 3233,73 Euro gehen an drei Einrichtungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Damit ist auch die diesjährige "Gute Tat" am BBZ ein großer Erfolg. Wofür das Geld benötigt wird, erläuterten Gesine von Postel von der Flüchtlingshilfe Hammelburg und Elisabeth Scheller vom Kolping-Bildungswerk Schweinfurt.
Rotationsprinzip
Jedes Jahr ist eine andere der sechs Schulen am BBZ an der Reihe, die "Gute Tat" zu koordinieren und den Empfänger der Hilfe zu bestimmen.
Außergewöhnlich war heuer die große Auftaktveranstaltung, bei der Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar (SPD), Asylkoordinator Stefan Seufert und die Verantwortlichen der drei Unterkünfte für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge Informationen aus erster Hand gaben. Daran erinnerte Bärbel Bürner, unterstützt durch Fotos von Claus Berger, ebenso, wie an die zahlreichen Verkaufsaktionen.
Lehrer freuen sich mit
"Auch für uns Lehrerinnen und Lehrer ist das eine gute Zeit", betonte die stellvertretende Schulleiterin des BBZ. "Wir müssen uns keine Vesper schmieren, weil wir wissen, mittags gibt es wieder was zu essen." Neben dem Verkauf sind auch Plakate gestaltet worden und eine große Herausforderung sei immer die Kommunikation.
"Bei allen Klassen dürfen wir uns ganz herzlich bedanken", hob Bärbel Bürner hervor und nannte unter großem Beifall die Gesamtsumme, die zu je einem Drittel an die Flüchtlingshilfe Hammelburg, das Kolping-Bildungswerk Schweinfurt und das Netzwerk für soziale Dienste geht.
Umstellung auf Hatz IV
"Uns tut das sehr gut", sagte Gisene von Postel. "Unsere Arbeit verändert sich." Während es sich in den ersten drei Jahren um eine Art Notfallversorgung gehandelt habe, seien die Schützlinge inzwischen fast alle gut integriert. Inzwischen haben auch die meisten ihre Bleibeberechtigung erhalten, mit der eine Umstellung der Versorgung auf Hartz IV einher gehe. Und das sei mit einem gewaltigen schriftlichen Aufwand verbunden. Benötigt wird das Geld einerseits, um Integrationsarbeit zu leisten, beispielsweise mit Sommerfesten und Ferienfreizeiten.
Geholfen wird beispielsweise auch für Anschlüsse von Waschmaschinen bei Betreuten, die das 18. Lebensjahr erreicht haben und einen eigenen Haushalt gründen müssen. "Das kostet 150 Euro, Hartz IV sieht aber nur zehn Euro vor", erläuterte Gesine von Postel. Zuschüsse bzw. Kleinkredite werden gewährt für Mietkautionen und den Kauf von Waschmaschinen. Außerdem werden Zugtickets für Jugendliche bezahlt, die einen Intensiv-Sprachkurs in Würzburg belegen, um auf Realschulen und Gymnasien gehen zu können. "Ich danke Ihnen ganz herzlich"; sagte sie zu den Schulvertretern