Druckartikel: Kirmesbräuche nicht in Vergessenheit geraten lassen

Kirmesbräuche nicht in Vergessenheit geraten lassen


Autor: Manfred Mellenthin

Burglauer, Donnerstag, 19. Oktober 2017

Die Post geht in der Burgläurer Kirmes aber auch wie zu früheren Zeiten ab.
Stattliche 14 Kirmespaare zeigten bei der 31.  Boochklöaß-Kirmes die einstudierten Walzer, "Schlamperer" und Polkas und banden auch die mehr oder weniger tanzfreudigen Zuschauer aktiv ein. Foto. Manfred Mellenthin


Nach dem Aufstellen des Kirmesbaums hielt "Plootzmoo" Stefan Schmitt seine teils gefürchtete und teils sehnlichst erwartete Kirmesrede bei den 31. Kirmestagen in Burglauer. Mit viel Humor, Ironie und auch Häme gab er manch Interna und manch haarsträubende Story zum Besten.

"Lautertaler, nicht Lauertaler müsste die Musikkapelle heißen, schließlich spielen sie ja meistens mit mindestens 80 Dezibel", vermutete Schmitt bei den örtlichen Musikanten und erinnerte hämisch an einen ehemaligen "Bajazz", dem beim Münchner Oktoberfest im Festzelt vor großem Publikum beim Kirmesschrei zur Begrüßung der Massen die Stimme versagte. Alkohol war sicher im Spiel beim Schwank von Niederlauer nach Hause.

Nach Burglauer wollte er, in Strahlungen kam er an, vermeldete Schmitt den anstrengenden Heimweg eines orientierungslosen Burgläurers, der als Landwirt nur noch nach Navi fährt. Zur Sprache kam die "stundenlange Prozedur" im letzten Jahr beim Aufstellen des Kirmesbaums mit einer Serie von Pleiten, Pech und Pannen. Geklappt hat dies heuer in " a neues, jungfräuliches Loch" eindeutig besser und danach tanzte die stattliche Zahl von 14 Kirmespaaren schwungvoll ihre Polkas, "Schlamperer" und Walzer um den festlich geschmückten Baum.

Unterstützt wurde er vom "Bajazz" Lukas Mangold, der mit markigen Kirmesgeschrei die Menge unterhielt. Musikalisch spielte Udo Ries auf der "Quetschen" und die "Lauertaler Musikanten" unter Leitung von Hubert Ziegler auf.

Gefordert war vor allem die Burschen bei der "Hofrääh", was man dem einem oder anderem der Kirmesburschen auch am späten Nachmittag deutlich ansah. Aus den bei der Gründung im Jahr 1986 25 Mitgliedern sind mittlerweile über 100 Kirmesmädels und -burschen geworden.