Keine turmhohen Schulden in Rannungen
Autor: Dieter Britz
Rannungen, Donnerstag, 01. Juni 2017
Die Pro-Kopf-Verschuldung Rannungens liegt weit unter dem Landesdurchschnitt. Auch der Haushalt 2017 sieht gut aus.
"Die Haushaltsberatung ist das Wichtigste im ganzen Jahr", betonte Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU) zu Beginn der Diskussion um den Gemeindehaushalt 2017 und den Finanzplan bis 2020 in der jüngsten Sitzung des Rannunger Gemeinderates. Kämmerer Michael Weigand hatte das Zahlenwerk zusammen mit dem Bürgermeister erarbeitet. Gut zwei Millionen Euro sind im Verwaltungshaushalt vorgesehen, 1,4 Millionen Euro im Vermögenshaushalt. Während der Diskussion wurden einige Ansätze noch korrigiert. Der Haushalt wurde schließlich einstimmig verabschiedet. Er muss jetzt noch vom Landratsamt genehmigt werden. Doch das sei kein Problem, versicherte Weigand.
Steuereinnahmen gestiegen
Dank guter Konjunktur sind die Steuereinnahmen gestiegen. Bei der Gewerbesteuer werden Mehreinnahmen von 40.000 Euro auf 200.000 Euro erwartet. 40.000 Euro davon muss die Gemeinde als Umlage wieder abgeben. Wichtigste Einnahmequelle ist die Beteiligung an der Einkommenssteuer, sie soll um gut 30.000 Euro auf 597.000 Euro steigen. Zweitwichtigste Einnahmequelle sind die Schlüsselzuweisungen vom Freistaat in Höhe von 335.260 Euro. Für Einkommenssteuerersatzleistungen (zum Ausgleich von Belastungen der Gemeinden nach dem Familienleistungsausgleich) gibt es immerhin 46.400 Euro. Der Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer macht 19.000 Euro aus. Dagegen sind die 3500 Euro Grunderwerbsteuer und die 2300 Euro Hundesteuer auch für eine Gemeinde wie Rannungen nur Kleinbeträge.Der Schuldenstand der Gemeinde ist in den letzten Jahren stark gesunken. Ende 2014 betrug er über 730.000 Euro, zum Ende letzten Jahres nur noch 388.000 Euro. Dies bedeutet eine Pro-Kopf-Verschuldung von etwa 347 Euro. Der Landesdurchschnitt 2014 vergleichbarer Gemeinden war fast doppelt so hoch (679 Euro). Während der Diskussion um den Haushalt wurde deutlich, dass sich an diesen Zahlen allerdings in den nächsten Jahren einiges ändern wird. Für die Sanierung und den Umbau des Schul- und Kirchhofes sowie die Sanierung der gemeindlichen Wasserversorgung sind schon im kommenden Jahr neue hohe Kredite nötig. Für 2019/20 werden allerdings Zuweisungen für die Sanierung des Schul- und Kirchhof es erwartet, mit denen die Kredite schon kurzfristig wieder getilgt werden können, heißt es im im Vorbericht zum Haushalt.
5000 Euro eingesetzt
Im Verwaltungshaushalt gab es längere Diskussionen um die 1000 Euro, die als Ausgaben für Quartiersmanagement eingesetzt waren. "Das ist nichts, wollen wir das, wollen wir das nicht", kommentierte Gemeinderat Harald Klopf (Rannunger Bürgerliste). Dieser Ansatz würde nicht reichen, um den Beschluss des Gemeinderates umzusetzen, betonte er und schlug vor, 10.000 Euro dafür einzusetzen. "Die Verwaltung ist gut ausgelastet. Auch dass der Haushalt erst jetzt beraten wird, ist ein Zeichen dafür, dass die Leute in der Verwaltungsgemeinschaft gut ausgelastet sind", meinte dazu Bürgermeister Zehner. "Ich weiß gar nicht, wer es in der Verwaltungsgemeinschaft umsetzen kann." Auf Vorschlag von Harald Klopf wurden schließlich 5000 Euro dafür eingesetzt, "weil das halbe Jahr sowieso schon um ist." Harald Leurer schlug vor, die Bestattungsgebühren zu überarbeiten, da die Kosten für den Friedhof höher als die Einnahmen seien. "Wir haben sowieso schon sehr hohe Grabgebühren" meinte dazu Bürgermeister Zehner. Längere Zeit wurde über die Sanierung der Turn- und Sporthalle diskutiert. Dieses Jahr stehen 20.000 Euro für Planungskosten im Haushalt. "Das Dach muss auf jeden Fall gerichtet werden, sonst können wir in ein paar Jahren die Halle abreißen", betonte Gemeinderätin Sybille Büttner (Rannunger Bürgerliste). Schließlich wurden für das Jahr 2019 Ausgaben in Höhe von 100.000 Euro in den Finanzplan eingesetzt. Die dieses Jahr vorgesehenen 99.000 Euro für den Ebenhäuser Weg (einschließlich Planungskosten) wurden gestrichen.
Stattdessen werden auf Initiative von Harald Klopf schon dieses Jahr 100.000 Euro eingestellt, um baldmöglichst mit Bauarbeiten zur Verbesserung der Wasserversorgung beginnen zu können. Dafür wird der Ansatz für das kommende Jahr um diesen Betrag auf 492.000 Euro reduziert. Weitere 30.000 Euro stehen für Planungskosten im Haushalt 2017.