Kein Nachfolger für Werner Keller

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Für Werner Keller (ganz links), der zwölf Jahre lang an der Spitze des TSV Rannungen stand, wird ein Nachfolger gesucht. Ehrenamtsbeauftragter Alfred Erhard (ganz rechts) ehrte Marion Nöth, Michael Hobelsberger, Anton Fries, Ansgar Müller, Klaus Erhard und Alfred Erhard (von links) für langjährige Mitgliedschaft. Foto: Dieter Britz
Für Werner Keller (ganz links), der zwölf Jahre lang an der Spitze des TSV Rannungen stand, wird ein Nachfolger gesucht. Ehrenamtsbeauftragter Alfred Erhard (ganz rechts) ehrte Marion Nöth, Michael Hobelsberger, Anton Fries, Ansgar Müller, Klaus Erhard und Alfred Erhard (von links) für langjährige Mitgliedschaft.  Foto: Dieter Britz

Keiner erklärt sich bereit, den TSV als alleiniger Vorsitzender zu führen. Es zeichnet sich eine Lösung mit mehreren Gleichberechtigten ab. Die nächste Hauptversammlung ist am 17. April geplant.

"Es hat sich herumgesprochen, dass ich nach zwölf Jahren als TSV-Vorsitzender nicht mehr zur Verfügung stehe, nun muss ein Neuer ran", sagte Werner Keller, der Vorsitzende des TSV Rannungen 1910, als fast am Schluss der Hauptversammlung die Neuwahlen aufgerufen wurden. Dass die Mitglieder des größten Rannunger Vereins seine Arbeit sehr schätzen, zeigte sich daran, dass die Anwesenden sich spontan erhoben und Keller mit Ovationen dankten.
Die Neuwahl unter der Leitung von Alfred Erhard blieb ohne Ergebnis. Vorgespräche waren schon ohne Erfolg geblieben. Keiner der 84 Anwesenden war bereit, die Verantwortung für den fast 700 Mitglieder zählenden Verein zu übernehmen und als (alleiniger) Vorsitzender zu kandidieren. Allerdings konnte Alfred Erhard die Namen einer ganzen Reihe von Mitgliedern nennen, die bereit sind im neuen Vorstand aktiv mitzuwirken, darunter sind auch mehrere aus dem bisherigen Gremium.

Satzungsänderung nötig

Für den 17. April ist nun eine weitere Hauptversammlung im TSV-Sportheim geplant. Wenn bis dahin kein neuer Vorsitzender gefunden ist, soll die Satzung so geändert werden, dass das Amt und damit die Verantwortung und die Arbeit auf mehrere Personen verteilt werden.
Werner Keller ging in seinem Bericht ausführlich auf die zwölf Jahre ein, in denen er den Verein geführt hat. In dieser Zeit wurden 400 000 Euro in die Sportanlagen und das Sportheim investiert. Ohne das alljährliche Seefest und die Faschings-Veranstaltungen, die beide Geld in die Kasse bringen, wäre das nicht möglich gewesen, betonte er und kritisierte:"Von der Gemeinde wird die Arbeit nicht immer ausreichend gewürdigt. Das liegt aber nicht am Bürgermeister." Andere Sportvereine, die keine eigenen Anlagen haben und damit nicht investieren müssen, seien einfach besser dran als zum Beispiel der TSV Rannungen. Kassierer Thorsten Berninger ergänzte in seinem Kassenbericht: "Wir müssen unsere Feste aufrecht erhalten, damit wir den Sportbetrieb und das Sportheim halten können."
Die zahlreichen Berichte der Abteilungsleiter machten die Vielfalt an Angeboten des TSV deutlich. Die erste Fußballmannschaft mit ihrem neuen Trainer Werner Köhler steht auf dem zwölften Platz und kämpft gegen den Abstieg. Die zweite Mannschaft spielt in der B-Klasse und steht auf dem vierten Platz.
Die Damen-Fußballer beendeten die Saison mit dem sechsten Tabellenplatz. Die 15 Fußballerinnen bereiten sich auf den Saisonstart am 18. April vor, zu ihrem Leidwesen allerdings ohne festen Trainer. Die Kinder und Jugendlichen spielen zum Teil in eigenen Mannschaften des Vereins, ab U13 in der JFG (Jugendfördergemeinschaft) Wern-Lauertal e.V. Zudem gibt es noch die Abteilungen Freizeit-Sport mit Schwerpunkt Nordic Walking und Radfahren, Schießen und Tischtennis.

Marathon am Gardasee

Die Laufgruppe hat für dieses Jahr die Teilnahme am Gardasee-Marathon geplant Volleyball, Gymnastik und Kinderturnen gehören ebenso zum Angebot des Vereins. Die öffentlichen Faschingsabende des Vereins bringen Geld in die Kasse, machen aber auch viel Arbeit. Erstmals konnten drei Garden auftreten. "Das ist großes Kino, was da geboten wird", lobte Werner Keller. Bürgermeister Fridolin Zehner dankte Werner Keller, dass er zwölf Jahre den größten Verein im Dorf geleitet hat. Er ging auch auf die Mehrzweckhalle ein. Deren Sanierung sei nur mit einem Förderprogramm der Staatsregierung möglich. Die Halle aus den siebziger Jahren sei stark renovierungsbedürftig, "da hören ein paar Millionen den Schlag nicht".