Druckartikel: Kampf gegen Käfer und Wildverbiss

Kampf gegen Käfer und Wildverbiss


Autor: Dieter Britz

Maßbach, Montag, 17. Oktober 2022

Der Marktgemenderat Maßbach hat sich von den Försterinnenüber den Zustand des Waldes informieren lassen. Die Brennholzpreise sind festgelegt.
Der Marktgemeinderat Maßbach besichtigt den Gemeindedwald. Die Försterinnen Ute Kerschbaum und Hannah Severin   informieren über den Bestand.


führte den Marktgemeinderat dieses Jahr in die Waldabteilungen Aurangen bei Volkershausen und Leimig. Die Försterinnen Ute Kerschbaum und Hannah Severin von der Forstbetriebsgemeinschaft Fränkische Rhön und Grabfeld w. V. zeigten den Gemeinderäten einige Probleme auf. Außerdem wurden der Forstbetriebsplan für das kommende Jahr und die Preise für Brennholz aus dem Gemeindewald festgelegt.

In der Abteilung Aurangen ging es um zwei kleinere Waldflächen, die deshalb zeitlich und finanziell insbesondere beim Auftreten von Schäden einen höheren Aufwand verursachen Die Erreichbarkeit dieser kleinen Flächen sei oft nur über fremde Flächen möglich, es gebe keine systematische Erschließung und keine gepflegten oder befestigten Forstwege. Auch wenn die eigenen Fichtenbestände "sauber" gehalten seien, könne man Käferbefall nicht in den Griff bekommen, wenn in der Umgebung auch nur ein einziger Waldbesitzer nicht reagiere und sich von dessen Flächen immer wieder Käfer ausbreiten könnten, beklagten die beiden Försterinnen - "je mehr Waldbesitzer und je kleiner die Flurstücke, desto höher das Risiko". Die Verjüngung der Bestände sei aufgrund eingeschränkter waldbauliche Möglichkeiten schwierig, da die Grundstücke klein und schmal sind sowie Nachbarbestände anders behandelt werden.

Eichenbestand wird verjüngt

In der Abteilung Leimig soll ein 120-jähriger Eichenbestand verjüngt werden. Auf der einen Seite der Forststraße wurde 2017 zum Schutz gepflanzter Rotbuchen ein Zaun gebaut. Die Natur hat die Pflanzung inzwischen durch reichhaltige Verjüngung aus Berg-, Spitz- und Feldahorn, Eiche, Elsbeere, Vogelkirsche und Hainbuche ergänzt. Auf der anderen Seite des Forstweges war auf Zaunbau und Pflanzung verzichtet und stattdessen auf Naturvorgänge umgesetzt worden.

Auch nach fünf Jahren stehen Ahorn-, Eiche-, Rotbuche- und Hainbuche- Pflänzchen immer noch auf Schienbeinhöhe. Ursache ist, so die Försterinnen, Wildverbiss. Deshalb soll im Forstwirtschaftsjahr 2023 auch hier ein Zaun gebaut werden. Am Beispiel eines Prachtexemplar eines stehenden Totholzbaumes und von auf dem Waldboden liegendem Totholz wurde der Konflikt zwischen Brennholznutzung einerseits und dem Belassen natürlicher Strukturen andererseits deutlich, der in der Energiekrise möglicherweise von Waldbesuchern und Brennholznutzern kritisiert werden könne. "Im Gemeindewald gibt es da keinen Konflikt. Auch wenn zukünftig noch mehr Biotopholz im Wald belassen wird, wird es für die Bürger immer ausreichend Brennholz geben. Manche Leute sehen da einen Konflikt, weil sie schlicht und ergreifend das Bild von aufgeräumten, leergefegten Wäldern gewohnt sind. Sie tun sich schwer damit, auch mal guten Gewissens etwas liegen zu lassen", betonte Hannah Severin.

Beim zweiten Teil der Sitzung, der im Maßbacher Feuerwehrhaus stattfand, wurde der Jahresbetriebsplan vorgestellt. Im Rückblick für 2022 hieß es, dass die Borkenkäfer-Schäden im Vergleich zum vorigen Jahr auf demselben Niveau geblieben sind. Der Aufwand war allerdings sehr hoch, da die Ausfälle sehr verstreut waren. Die neuen Kulturen aus dem letzten Herbst waren sehr gut angewachsen, durch die Dürre im Sommer vertrockneten die Pflanzen jedoch. Im Jahr 2023 sind 20 Hektar Pflege und Durchforstung sowie insgesamt 1539 Festmeter Holzeinschlag geplant. Der Marktgemeinderat stimmte auch zu, an einem Förderprogramm des Bundes zur Honorierung von Ökosystemleistungen teilzunehmen.

Holzpreise

Schließlich legte der Marktgemeinderat die Holzpreise für die kommende Saison fest: Polterholz: Laubholz 70 Euro, Nadelholz 45 Euro jeweils pro Festmeter. Abraumholz (Kronenholz): Laubholz 20 Euro, Nadelholz 15 Euro, jeweils pro Ster. Brennholz-Selbstwerberholz (stehend) Laubholz 15 Euro, Nadelholz 10 Euro, je pro Ster. Dazu kommen sieben Prozent Mehrwertsteuer. Anmeldungen sind ab 8. November, 8 Uhr bei der Verwaltungsgemeinschaft möglich. Holz bekommen nur Bürger der VG Maßbach. Stammkunden werden bevorzugt.