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Jetzt wird Richtfest gefeiert


Autor: Dieter Britz

Poppenlauer, Freitag, 09. Sept. 2016

Mitten im Ort entstehen auf drei Etagen insgesamt acht barrierefreie Wohnungen. Lange hatten die Eigentümer über die Nutzung der Fläche nachgedacht.
Ein dreistöckiges Haus mit acht Wohnungen entsteht zurzeit in der Hauptstraße 89 in Poppenlauer. Damit wird hier eine wenig schöne Baulücke geschlossen. Unser Bild zeigt im Vordergrund die Bauherren Tanja und Thomas Erdmann mit Tochter Katharina.  Foto: Dieter Britz


Vor kurzer Zeit noch wurde das Anwesen Hauptstraße 89 in Poppenlauer zur Straße hin beinahe festungsartig durch eine hohe Mauer abgeschirmt - doch kaum jemand wusste, was sich dahinter verbarg. Die Antwort war einfach: Dahinter gab es praktisch nichts mehr zu sehen. Heute steht hier, allerdings noch im Rohbau, ein dreigeschossiges Wohnhaus mit acht Wohnungen zwischen 52 und 105 Quadratmetern Größe. "Barrierefrei Wohnen in der Mitte von Poppenlauer" wird auf der Bautafel an der Straße angekündigt, und entsprechend sind die Wohnungen auch ausgestattet. Besonders wichtig für Senioren oder Behinderte ist, dass alle Wohnungen per Aufzug erreichbar sind.


Gekauft für Traktoren

Bauherren sind Tanja und Thomas Erdmann aus Poppenlauer. Sie ist Filialleiterin einer Bank in Maßbach, er Oberstabsfeldwebel (Kompaniefeldwebel, bekannter als "Spieß") bei der Bundeswehr in Volkach. Gekauft haben sie das Grundstück im Jahr 2001, denn Thomas Erdmann suchte damals eine Unterstellmöglichkeit für seine Traktorensammlung. Fünf Fahrzeuge hatte er seinerzeit, heute nur noch eines. Das Grundstück mit Scheunen und Wohnhaus war in früheren Jahrzehnten und sogar Jahrhunderten ein landwirtschaftliches Anwesen und gehörte einer Bauernfamilie, die im Jahr 1985 aus der Dorfmitte aussiedelte. Danach stand alles leer.
"Ein typischer Leerstand" sagt Thomas Erdmann. Wie alt das Wohnhaus war? So genau weiß das natürlich heute niemand mehr. "Sicher 300 Jahre, vielleicht älter" schätzt er. Die Gastwirtschaft "Schwarzer Adler", die aber bald nach dem Zweiten Weltkrieg geschlossen wurde, die Post, die Milchsammelstelle, all das gehört zur Geschichte dieses Grundstückes und des abgerissenen Wohnhauses. Manche älteren Bürger von Poppenlauer werden sich sicher noch daran erinnern.


Dem Verfall überlassen

Das alte Gebäude stand seit dem Auszug der damaligen Eigentümer im Jahr 1985 leer, es wurde nicht mehr beheizt und verfiel deshalb immer mehr. 2001 kauften die Erdmanns das Areal. 2011 wurde das Wohnhaus abgerissen, später folgten auch die beiden Scheunen. Es blieb zunächst beim Leerstand, doch Tanja und Thomas Erdmann machten sich natürlich Gedanken, wie ihr Grundstück in Ortsmitte sinnvoll genutzt werden kann.
Mitte Juni begannen die Handwerker mit dem Bau ihres dreistöckigen, zwölf Meter hohen Hauses. Jeder, der einen Blick hinter den Bauzaun wagt, kann bereits unschwer erkennen, wie es aussieht. Auf drei Etagen entstehen insgesamt acht Wohnungen, die barrierefrei ausgestattet und durch einen Aufzug erreichbar sind. Von "Top-Energielevel", "erhöhter Schallschutz", "helle Räume", "Terrassen nach Süden", "Fußbodenheizung", ist außerdem auf der Bautafel die Rede, von Garagen und Stellplätzen sowieso. Die historische Mauer, die das Gelände umschließt, bleibt übrigens in Teilen erhalten.
Die Wohnungen in dem neuen Haus in der Hauptstraße 89 werden verkauft oder vermietet. Richtfest ist am Mittwoch, 14. September. Tanja und Thomas Erdmann allerdings bleiben in ihrem Haus im Wermerichshäuser Weg in Poppenlauer.