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Jetzt sind in Wermerichsausen gute Ideen gefragt


Autor: Dieter Britz

Wermerichshausen, Donnerstag, 16. Juli 2015

Erhaltenswert und das Ortsbild prägend ist das Haus Steggasse 3 in Wermerichshausen, sagt der städtische Sanierungsbeauftragte, Dag Schröder. Die Stadt könnte es kaufen, aber es ist in schlechtem Zustand.
Idee für Nutzung gesucht: Erhaltenswert und Ortsbild-prägend ist das Haus Steggasse 3 in Wermerichshausen Foto: Dieter Britz


Sorgen, die ihr eigenes Dorf betreffen, haben die Bürger des kleinen Stadtteils Wermerichshausen offensichtlich nicht. Diesen Eindruck bekam man in der Bürgerversammlung im Schützenhaus, an der etwa drei Dutzend Wermerichshäuser teilnahmen. Nicht einmal das Thema "fehlende Bauplätze", sonst ein Dauerbrenner, kam in die Diskussion.
Eine gute Stunde lang sprach Bürgermeister Helmut Blank, (CSU) wie in anderen Bürgerversammlungen auch, über Probleme und Projekte der Stadt, von der Generalsanierung der Mehrzweckhalle über den Dorfplatz in Seubrigshausen bis zur Dachsanierung der Zehntscheune und dem Ausbau des Breitbandnetzes.

Jugendhaus nochmals im Stadtrat

Den Nebensatz, die Stadt solle nun doch den Kauf des seit kurzem leer stehenden Jugendhauses prüfen, hatte sich ein Besucher genau gemerkt. Zur Zeit läuft der Verkauf über einen Makler. "Die Stadt hat Schulden, dass die Schwarte kracht und die Augustiner wollen sich mit dem Verkauf ein goldenes Näsle verdienen. Ich verstehe das nicht, soll doch der Landkreis das Jugendhaus kaufen und hier die Asylanten unterbringen", bemerkte er.
Der Bürgermeister erinnerte an den einstimmigen Beschluss des Stadtrates, das Haus nicht zu kaufen. "Die Bezirksregierung hat mich aber gebeten, das ganze nochmal zu überdenken." Er will das Thema auch deshalb nochmals in den Stadtrat bringen. Dazu müsse unter anderem geprüft werden, was das Haus koste und wie lange die Bezirksregierung einen Mietpreis für Asylanten, über den der Kauf finanziert werden solle, garantieren könne.
Helmut Blank sprach das Haus Steggasse 2 gegenüber der Schule von Wermerichshausen an, das nach seinen Ausführungen in einem sehr schlechten Zustand und innen "total vermüllt" ist. Nach Ansicht des städtischen Sanierungsbeauftragten Dag Schröder ist es aber erhaltenswert und gehört zum baulichen Ensemble Kirche-Schule-altes Pfarrhaus. Das Haus sei Ortsbild-prägend, betonte der Bürgermeister.
Auf die Frage nach den Eigentumsverhältnissen meinte er, "die Stadt hätte die Möglichkeit, dran zu kommen". Was allerdings könnte man damit anfangen? Die Stadt müsse dann das Haus kaufen und eine Nutzung finden, "es macht aber keinen Sinn, wenn die Bevölkerung kein Interesse hat".
Die ehemalige Ortssprecherin Gabi Seifried schlug vor "erhalten und mal schauen, was man auf die Reihe kriegt". Konkrete Vorschläge über eine Nutzung machte aber niemand.
Die Sauberkeit am Containerplatz kritisierte eine Bürgerin. Hier würden auch sackweise Abfälle, alte Kochtöpfe und vieles mehr abgestellt. Doch sie dankte auch dem städtischen Bauhof, "weil er immer gleich da ist, wenn wir ihn rufen". Ein Bürger dankte den Frauen und Männern aus dem Stadtteil, die freiwillig und ehrenamtlich die Anlagen pflegen.
Ein anderer Bürger kritisierte, dass verschmutztes Oberflächenwasser in den Fischteich an der Wannigsmühle gelaufen sei. Der Bürgermeister will die Sache prüfen lassen.
Schließlich kam auch der Grüngut-Platz zur Sprache. Dafür sei eigentlich der Landkreis zuständig, "aber wir schauen uns das nochmal an", versprach Helmut Blank.