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Innenort wird Sanierungsgebiet


Autor: Björn Hein

Rannungen, Sonntag, 14. Februar 2016

Der Gemeinderat hat die Ausweisung einstimmig beschlossen. Der förmliche Beschluss über die konkrete Festlegung des Untersuchungsgebietes folgt.
Der Innenort der Gemeinde Rannungen soll Sanierungsgebiet werden.  Foto: Björn Hein


Die Gemeinde Rannungen weist den Innenort als Sanierungsgebiet aus. Das beschlossen die Kommunalpolitiker in ihrer jüngsten Gemeinderatssitzung. Dazu war Architektin Dipl-Ing- Christiane Wichmann vom Architektur + Ingenieurbüro Perleth aus Schweinfurt anwesend und erläuterte ausführlich den Sinn und Zweck eines förmlichen Sanierungsgebietes und die daraus resultierenden Vorteile für die betroffenen Grundstückseigentümer. Mit dem Erlass einer solchen Satzung soll auch die Begründung des gemeindlichen Vorkaufsrechts einhergehen. Laut Wichmann, die sehr ausführlich auf alle Eventualitäten und Fallstricke einging, müsse zuerst der Bestand untersucht werden. Der letztendliche Zugriff auf die Bauplätze wird schwierig werden, Öffentlichkeitsarbeit sei hierzu unumgänglich.


Innenentwicklung geht vor

Harald Klopf bedankte sich mit seinen Gemeinderatskollegen für die sehr ausführliche Darstellung. "Die Innenentwicklung geht der Außenentwicklung (das heißt dem Ausweisen neuer Baugebiete, Anmerkung der Redaktion) vor" so Klopf. Aus diesem Grund wäre es für die Kommune sehr wichtig, dass sie das Vorkaufsrecht hat. Dies sei auch notwendig, um das Dorf attraktiv zu erhalten.
"Manche wollen aber innerorts auch gar nicht bauen. Deshalb ist es wichtig, dass wir zumindest ein kleines Baugebiet neu ausweisen", gab Werner Keller zu bedenken. Einstimmig beschloss man, dass ein Sanierungsgebiet in der Gemeinde Rannungen ausgewiesen werden soll. Der förmliche Beschluss über die konkrete Festlegung des Untersuchungsgebietes und den Beginn der vorbereitenden Untersuchungen soll in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen gesondert erfasst werden.
Außerdem ging es um den Ausbau des Pfersdorfer Weges als Lückenschlussmaßnahme. Zwischenzeitlich haben verschiedene Gespräche mit den Bürgermeistern der Gemeinden und dem Verband für ländliche Entwicklung (VLE) stattgefunden. Wie Bürgermeister Zehner mitteilte, soll die Maßnahme folgendermaßen umgesetzt werden.
Die Bauplanung, Bauüberwachung und Bauleitung wird vom VLE übernommen. Die Bauträgerschaft übernimmt die Gemeinde Poppenhausen, wobei die Kosten zu 72 Prozent gefördert werden. Die Restkosten müssen anteilig der Wegelänge von den beteiligten Gemeinden übernommen werden. Bürgermeister Zehner teilte mit, dass ein formloser Antrag notwendig sei, damit der VLE mit den Planungen beginnen könne. Der Gemeinderat stimmte den o.g. Maßnahmen zu.
Über die Einrichtung einer Stelle für das Quartiersmanagement ging es in einem weiteren Punkt. Der Kerngedanke bei der Einrichtung der Stelle eines Quartiermeisters ist es laut Bürgermeister Zehner, die Aktivitäten der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppierungen aus den Bereichen der Verwaltung, der lokalen Politik, der privaten Wirtschaft, der lokalen Vereine und der nicht organisierten Anwohner zu bündeln. Unter anderem sollen die Bürger auch aktiviert werden, Ideen zu entwickeln, der Quartiersmanager leistet Öffentlichkeitsarbeit und übernimmt die Koordination und Vernetzung der lokalen Akteure.


Programm wird gefördert

"Das Programm wird durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration mit bis zu 90 Prozent gefördert" so Zehner. Die restlichen zehn Prozent müssten durch einen karitativen Träger wie beispielsweise das Rote Kreuz oder die Diakonie übernommen werden, für die Gemeinde wäre die Stelle also beinahe kostenneutral, sehe man davon ab, dass sie natürlich Arbeitsmaterialien wie Computer und einen Raum zur Verfügung stellen müsste.


Einstimmiger Beschluss

Das Förderprogramm laufe dabei über zwei Jahre, eine Stelle mit 20 Wochenstunden werde eingerichtet. "Der Quartiersmanager würde auch den Arbeitskreis im Gemeinderat entlasten und er wäre ein Zugewinn für die Gemeinde", freute sich Gemeinderat Harald Klopf. Einstimmig beschloss der Gemeinderat eine Stelle für das Quartiersmanagement einzurichten. Dabei wurde der Bürgermeister beauftragt, Gespräche mit einem möglichen Träger aufzunehmen.