In Kleinwenkheim steht die Feuerwehr ganz oben
Autor: Dieter Britz
Kleinwenkheim, Montag, 20. Mai 2019
Die Freiwillige Feuerwehr feierte ihr 140. Bestehen. Höhepunkte: Fahrzeugschau und die Oldtimerdrehleiter sowie Kabarett mit Oti Schmelzer.
Drei Tage lang stand der Stadtteil ganz im Zeichen seiner Feuerwehr, die ihr 140-jähriges Bestehen feierte. Eindeutige Höhepunkte des Festes waren die Fahrzeugschau auf dem Festgelände mit vielen interessanten Feuerwehrfahrzeugen, darunter einer Oldtimer-Drehleiter aus Schweinfurt und die Kabarett-Show mit Oti Schmelzer, der zahlreiche begeisterte Gäste aus der näheren und weiteren Umgebung anlockte.
Das Jubiläumswochenende begann am Samstagabend mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Nikolaus, den Monsignore Dr. Benno von Bundschuh zelebrierte. Nach dem Festzug zum Festgelände "Gock" und dem Bieranstich sorgten der Musikverein Kleinwenkheim und die Gaudi- und Partyband Würzbuam für die Musik im gut gefüllten Festzelt. Die groß angekündigte Fahrzeugschau sollte um 11 Uhr beginnen. Aber noch Minuten vorher war der große Festplatz völlig leer und einige Gäste wunderten sich schon ein wenig. Doch dann kündigte ein vielstimmiges lautes Konzert von Martinshörnern an, dass die Fahrzeuge unterwegs waren. Unter anderem aus Rannungen, Bad Neustadt, Großleibstadt, Maßbach, Großbardorf, Münnerstadt, Poppenlauer, Großwenkheim, Kleinwenkheim und von der Feuerwehr des Truppenübungsplatzes Hammelburg kamen sie.
Die 30-Meter-Drehleiter aus Schweinfurt, die als Blickfang in der Mitte des Platzes stand, ist schon ein Oldtimer und gehört einem Privatmann. Sie ist noch voll funktionsfähig, wird aber nicht mehr bei Ernstfällen, sondern nur noch bei Festen eingesetzt. Auch der BMW-Personenwagen mit Aufschrift "Werksfeuerwehr Dingolfing", aber Schweinfurter Autokennzeichen, gehört diesem Sammler, der den Wagen wieder originalgetreu hergerichtet hat.
Die Ulmer Firma Magirus GmbH, weltweit bekannter Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen, hatte ein nagelneues HLF20 (Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug) geschickt - "weil uns der Nico Reuß so nett drum gebeten hat", so der Firmen-Vertreter.
Für die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Münnerstadt dauerte das Fest keine zehn Minuten, denn ganz kurz nach der Eröffnung der Fahrzeugschau durch Bürgermeister Helmut Blank und Nico Reuß, einem der vier gleichberechtigten Vorstände des Kleinwenkheimer Feuerwehrvereins, mussten sie wieder einpacken und mit Blaulicht und Martinshorn abrücken. Sie wurden bei einem Verkehrsunfall zwischen Steinach und Premich, bei dem ein 33-jähriger Autofahrer ums Leben kam, gebraucht und waren mehrere Stunden im Einsatz.
Nico Reuß dankte allen, "die trotz Schwimmbadwetter gekommen sind und unser Fest mit ihren Fahrzeugen bereichern". Schirmherr Helmut Blank lobte: "Was hier auf die Beine gestellt worden ist, kann sich landkreisweit sehen lassen" und stellte fest, dass "einem Bürgermeister das Herz in die Hose rutscht bei den vielen teuren Fahrzeugen. Dem Feuerwehrmann schlägt das Herz höher".
Angesichts der Zahl der Einsätze allein am Wochenende werde deutlich, wie wichtig die Feuerwehren sind: Am Freitag ein Einsatz, am Samstag sogar drei, am Sonntag der Einsatz bei dem tödlichen Unfall.