Münnerstadt: Wasser am Spielplatz ist ein großes Thema
Autor: Heike Beudert
Münnerstadt, Donnerstag, 03. Dezember 2020
Der Hochwasserdeich entlang der Stadtmauer ist jetzt schon ein gut genutzter Naherholungsbereich. Jetzt soll das Areal um den Jörgentorpark aufgepeppt werden. Die digitale Bürgerbeteiligung wird gut angenommen.
Der Jörgentorpark und das daran anschließende Freizeitgelände hinter dem Lacheparkplatz sind beliebte Areale, wo sich Münnerstädter jeden Alters gerne aufhalten. Das lässt sich auch aus einer Bürgerbeteiligung ablesen, die die Stadt Münnerstadt zur Umgestaltung der Parkanlagen initiiert hat. Erstmals wird diese auch in digitaler Form durchgeführt. Bürgermeister Michael Kastl und Kilian Düring vom Stadtmarketing sind von der Resonanz positiv angetan. Dadurch habe man auch Personen erreicht, die bei einer Präsenzveranstaltung wohl nicht dabei gewesen wären, meint Kilian Düring. Das Onlineportal auf den Internetseiten der Stadt steht noch bis Sonntag für Wünsche und Anregungen offen.
"Es sind sehr gute Ideen dabei", erklärt Bürgermeister Michael Kastl. Er hat sich selbst zusammen mit seiner Familie Gedanken darüber gemacht, wie der Jörgentorpark künftig gestaltet werden könnte. Nun sei es die Kunst, aus diesen vielen Anregungen der Bürger die Richtung zu finden, was gemacht werden könne. Denn alles könne wohl nicht umgesetzt werden, weiß Michael Kastl. Die Wünsche wurden beziehungsweise werden vielfach über das Online-Portal geäußert, gehen aber auch schriftlich als E-Mail oder Brief bei der Stadt ein.
Wunsch: Gewässer einbinden
Das Areal, für das Ideen eingereicht werden können und konnten, reicht vom eigentlichen Jörgentorpark mit seinem Kinderspielplatz bis zur bestehenden Skateranlage. Einige Favoriten haben sich dabei schon herauskristallisiert, haben Michael Kastl und Kilian Düring festgestellt. Wasser ist ein großes Thema. Viele Ideen haben damit zu tun. Am häufigsten wird ein Wasserspielbereich gewünscht. Doch es gibt auch Vorschläge für ein Kneippbecken oder eine Wasserbühne an der Lauer.
Ruhebänke sind ebenfalls häufig gewünscht, ebenso die Sitzmöglichkeit für Jugendliche. Und auch Ruhebereiche für die Natur stehen auf der Wunschliste. Dazu gehört unter anderem der Vorschlag, einen Teil des Geländes als Bienenweide zu nutzen.
Für alle Altersgruppen
Anregungen betreffen zudem die Ausstattung des Kinderspielplatzes, die vom Aufbau verschiedener Klettergeräte bis hin zu einer größeren Kletterwand reichen.
Kilian Düring ist aufgefallen, dass der Wunsch geäußert wird, Aktivitätsbereiche für alle Generationen zu machen. So kam die Idee, Bewegungsgeräte aufzustellen, die für jede Altersgruppe geeignet sind.
Ein Schwerpunkt bei der Online-Beteiligung war auch das Areal um den Skaterplatz. Hier gibt es zu den Vorschlägen auch die meiste digitale Zustimmung. Es zeichnet sich ab, dass bei den Jugendlichen der Wunsch besteht, dass die Skateranlage deutlich aufgewertet wird. Gewünscht wird aber auch ein Ersatz für den bestehenden Bolzplatz hinter dem Jugendzentrum, wenn dieser in einen Parkplatz umgewandelt wird.
Einfache Anwendung
"Die Beteiligung zeigt die Diversität, die Münnerstadt hat", sagt Kilian Düring. Viele Ideen gefallen ihm persönlich gut. Manches hat ihn auch einfach überrascht. Auf eine Graffitiwand wäre er nicht gekommen.
Die Online-Befragung findet er zeitgemäß. Die rege Beteiligung freut ihn auch deshalb, weil die technische Umsetzung nicht einfach gewesen sei. Dazu gab es vom Kulturmanager des Landkreises wichtige Tipps zur Umsetzung, erklärt Kilian Düring.
Bürgermeister Michael Kastl gefällt, dass die Handhabe für die Bürger einfach ist und wohl auch deshalb gut genutzt wird. Er kann sich vorstellen, auch ohne Corona diese Art der Bürgerbeteiligung wieder anzubieten. Allerdings werde es, sobald es wieder möglich sein wird, auch die Bürgerversammlungen geben, betont Kastl.
Am Montag wird Kilian Düring die Online-Befragung beenden. Danach beginnt die Arbeit für Stadt und Planer. Die Umsetzbarkeit muss geprüft werden. Dafür gibt es ein Planungsbüro. Das Schweinfurter Büro Schlicht und Lamprecht Architekten ist damit beauftragt. Michael Kastl hofft, dass bereits im Frühjahr zumindest die ersten Maßnahmen ausgeschrieben werden können. Er möchte, dass der Park schnell aufgewertet wird.
Letztendlich wird der Stadtrat entscheiden, in welchem Umfang investiert wird. Hilfreich für die Entscheidung ist dabei, dass es einen Fördersatz für dieses Projekt in Höhe von 60 bis 80 Prozent gibt.
Mitmachen Wer Ideen für die Neugestaltung des Jörgentorparks hat, kann diese noch bis Sonntag, 6. Dezember, bei der Stadt einreichen. Wer dies auf dem digitalen Weg tun will, kann die Online-Umfrage nutzen. Sie ist zu finden auf www.muennerstadt.de unter der Rubrik "Make my Mürscht - Jörgentorpark". Dort kann auch jeder, der Interesse hat, nachlesen, welche Anregungen bislang auf dem Portal eingegangen sind.