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Hoffnung auf Fördergelder


Autor: Dieter Britz

Maßbach, Mittwoch, 21. Dezember 2016

Der Marktgemeinderat hat die Aufnahme in das Förderprogramm "soziale Stadt" beantragt.
Der Weihnachtsbaum mit seinen vielen Lichtern sowie die Lichterketten am Rathaus und über den Straßen tauchen den Maßbacher Marktplatz in ein stimmungsvolles Licht. Im Rathaus fielen trotz weihnachtlicher Stimmung am Dienstag bei der Sitzung des Marktgemeinderates noch wichtige Entscheidungen. Zum Beispiel soll die Aufnahme in das Förderprogramm "soziale Stadt" beantragt werden.  Foto: Dieter Britz


Der Marktgemeinderat beschloss, einen Antrag auf Aufnahme des Marktes in das Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm "soziale Stadt" zu stellen. Verbunden damit ist für die nächste Zeit vor allem die Hoffnung, Fördermittel für den Kauf und die Umgestaltung der alten Synagoge als attraktives Museum zu bekommen. Bürgermeister Matthias Klement (CSU) erläuterte dem Marktgemeinderat, dieses habe neben eigenen baulichen und städtebaulichen Schwerpunkten eine wichtige Anstoßfunktion für Maßnahmen anderer Bereiche und deren Förderprogramme, zum Beispiel Soziales, Wirtschaft, Ökologie, Kultur oder Bildung. Damit könnten Bürger eingebunden und bürgerschaftliches Engagement aktiviert werden.


Nutzungskonzept entwickeln

Schwerpunktprojekt für die nächsten Jahre soll vor allem die Erhaltung der ehemaligen Synagoge als jüdisches Kulturgut werden. Bei dem Gebäude handelt es sich um eine typische Landsynagoge aus der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts, die in zweiter Reihe zur Poppenlauer Straße steht. In einem ersten Schritt soll ein Konzept entwickelt werden, wie die Synagoge und das Anwesen genutzt werden können. Überregional bedeutend sei, so der Bürgermeister, dass zahlreiche Dokumente sowie Ritualgegenstände als Leihgabe des Münnerstädter Hennebergmuseums vorhanden sind. Deshalb sei die Übernahme der Synagoge durch die politische Gemeinde wünschenswert. Der erforderliche Umbau sei nur mit umfangreichen staatlichen Fördermitteln möglich. Aus dem Marktgemeinderat kam kein Widerspruch. Deshalb beantragt die Gemeinde nun für die Umsetzung geplanter Sanierungsmaßnahmen im Rahmen der Altbausanierung Maßbach, insbesondere auch der neuen Maßnahme "Synagoge", bei der Regierung von Unterfranken ab 2017 die Aufnahme in das Förderprogramm "soziale Stadt".


Konzept für Barrierefreiheit

Bürgermeister Klement bekam den Auftrag, alle erforderlichen Schritte dazu einzuleiten. Einige geplante Maßnahmen sollen ab 2017 in den Jahresantrag für das neue Förderprogramm überführt oder neu aufgenommen werden. Für 2017 sind das unter anderem ein Konzept für Barrierefreiheit in Maßbach (15 000 Euro), ein Nutzungskonzept für die ehemalige Synagoge (15 000 Euro) und ein Rahmenplan für das Gelände Alter Bahnhof (10 000 Euro).
Für den Zeitraum 2018 bis 2020 sollen Fördergelder für folgende Maßnahmen beantragt werden: Nutzungskonzept für die Schlossgasse (7000 Euro), Energiekonzept (20 000 Euro), Aufwertung der Schlossgasse (8000 Euro) und als größter Betrag eine halbe Million Euro für die ehemalige Synagoge. Soweit die Zuschüsse genehmigt werden, übernimmt der Freistaat 60 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten, die Marktgemeinde 40 Prozent. Ein Teil der Fördermittel wird dem Freistaat aber vom Bund zurückerstattet, dieses Jahr knapp 20 Millionen Euro.
Die Sanierung des Freibades stand in vielen Sitzungen in jüngster Zeit auf der Tagesordnung des Marktgemeinderates. Diesmal ging es um die Außenfassade des neuen Schwimmbadgebäudes an der Nordseite und im Bereich des Kiosks.


Fassade mit Lärchenholz

Bauhof-Leiter Wolfgang Brust legte Kostenvergleichsberechnungen für die Alternativen Verputz mit Anstrich (3050 Euro), Holzverkleidung in Lärchenholz und Ausführung in Eigenarbeit (nur Material 2050 Euro), Alublech (4650 Euro), Titanzinkverkleidung (5300 Euro) sowie Faserzementplatten (10 450 Euro) vor. Der Marktgemeinderat entschied sich ohne lange Diskussion für die Lärchenholz-Verkleidung. Das Dach des Gebäudes ist inzwischen zu, die Fenster sind drin, nun müssen kurzfristig einbruchssichere Stahl-Außentüren und entsprechende Stahltür-Zargen bestellt werden. Zwei Angebote liegen vor. "Eines ist nicht so, wie ich mir das vorstelle" erklärte Bauhofleiter Wolfgang Brust. Deshalb soll nun nachverhandelt und dieser Punkt nochmals im Marktgemeinderat behandelt werden werden.
Auf Bitten von Landrat Thomas Bold machte sich der Marktgemeinderat die Resolution des Kreistages gegen die vorgesehene Schließung des Schaeffler-Werkes in Elfernhausen zu eigen. Der Kreistag des Landkreises Bad Kissingen hatte schriftlich erklärt, dass er sich deutlich gegen die geplante Schließung des SchaefflerWerkes ausspricht. Die Entscheidung für die Resolution fiel einstimmig.