Hilfe kennt keine Grenzen
Autor: Thomas Malz
Münnerstadt, Freitag, 02. Sept. 2022
Am 21. September öffnet wieder die Sammelstelle für Hilfsgüter für die Ukraine in der alten Turnhalle der Augustiner. Geldspenden für den nächsten Transport sind höchst willkommen.
Mehr als sieben Monate sind vergangen, seitdem russische Truppen in der Ukraine eingefallen sind, die Nachrichten aus den Kriegsgebieten sind inzwischen Alltag geworden. Aber nach wie vor sind die Menschen in der Ukraine auf Hilfe angewiesen, der Winter wird die Betroffenen noch einmal vor ganz besondere Herausforderungen stellen. Deshalb sammeln die engagierten Ukrainehelfer aus Münnerstadt nun auch wieder Hilfsgüter. Ebenso willkommen ist Geld, von dem hauptsächlich Arzneimittel gekauft werden. Durch die gute, internationale Vernetzung der Helfer, wissen sie ganz genau, was gerade gebraucht wird.
Eingespieltes Team
Inzwischen sind sie ein eingespieltes Team. Der große Trumpf der Münnerstädter ist Margarete Schneider. Sie spricht polnisch und hält Kontakt zu Korolov Stanislaw Oleksandrovic. Der Ukrainer lebt seit vier Jahren in Polen und unterstützt seine Landsleute, wo er kann. Er weiß ganz genau, was benötigt wird und kommt den Münnerstädtern bei ihren Hilfstransporten im wahrsten Sinne des Wortes entgegen, sagt Tamara Maisch, die regelmäßig bei den Hilfstransporten als Fahrerin dabei ist.
Margarete Schneider schaut auf ihr Handy und liest vor, was Stanislaw Oleksandrovic ihr geschrieben hat: Hauptsächlich werden Lebensmittel gebraucht und zwar Nudeln, Zucker, Salz, Mehl und Kohlenanzünder. "Es gibt oft kein Strom" sagt sie. An Kleidung werden Handschuhe, Socken, Mützen und Schlafsäcke benötigt, an Hygieneartikeln Windeln, Zahnpasta, Seife und Damenbinden. Ausdrücklich bitten die Helfer darum, dass wirklich nur diese Dinge abgegeben werden. Sollte noch etwas dazu kommen, wird es bekanntgegeben. Hartmut Hessel, der für die Sammelstelle zuständig ist, wird diese ab Mittwoch, 21. September, wieder öffnen. Genaueres wird noch mitgeteilt.
Geld wird dringend benötigt
Ebenso benötigt werden Geldspenden. Die DJK Windheim hat zuletzt 777 Euro gestiftet, auf Anregung von Margarete Schneider hat die Grundschule in Ostheim einen Kuchenverkauf organisiert, der rund 800 Euro eingebracht hat. Von dem Geld werden hauptsächlich Arzneimittel gekauft, teilweise auch erst in Polen, weil die dort meist günstiger sind. Wer die Hilftransporte unterstützen will, kann Geld auf das Spendenkonto einzahlen: Stadt Münnerstadt, IBAN DE49 7935 1010 0000 2020 28, BIC: BYLADEM1KIS, Kennwort: Ukraine-Hilfe Münnerstadt.
Nächster Hilfstransport im Oktober
Der nächste Hilfstransport ist dann im Oktober geplant. Dann werden sich wieder zwei Busse, die das Netzwerk für soziale Dienste zur Verfügung stellt, und mindestens ein privates Fahrzeug in Richtung Osten in Bewegung setzen. Fuhren die ersten Hilfstransporte noch rund 1100 Kilometer bis an die polnisch-ukrainische Grenze nach Przemysl, so fahren die Münnerstädter jetzt nur knapp 700 Kilometer nach Opole (Oppeln). Dort wartet dann Korolov Stanislaw Oleksandrovic auf sie, die Hilfsgüter werden umgeladen und der Ukrainer bring sie an die Grenze. Von dort gehen sie ins Kriegsgebiet nach Melitopol und Dnepropetrovsk. Das ist eine erhebliche Erleichterung für die Helfer aus Münnerstadt. "Jetzt brauchen wir keine drei Tage, wir schaffen es in zwei", sagt Tamara Maisch. Also können sie übers Wochenende fahren.