Harmonisches Miteinander beim Neujahrskonzert
Autor: Dieter Britz
Münnerstadt, Freitag, 02. Januar 2015
Regionalkantor Peter Rottmann an der Orgel und der Würzburger Saxophonist Markus Zitzmann begeistern ihre Zuhörer in der Stadtpfarrkirche an der Orgel sowie mit Saxophon und Flöte.
Die Neujahrskonzerte gehören schon zur Tradition in der Münnerstädter Stadtpfarrkirche", sagt Regionalkantor Peter Rottmann. Seit 2004 findet das Neujahrskonzert in der Kirche St. Maria Magdalena statt, und auch in diesem Jahr wurde das Konzert am ersten Tag des neuen Jahres zu einem musikalischen Höhepunkt.
Rottmann hatte für den Start der Konzertreihe "Klangraum Stadtpfarrkirche Münnerstadt 2015" den Würzburger Saxophonisten und Flötisten Markus Zitzmann gewonnen. Mancher Konzertbesucher mag zu Beginn ein wenig skeptisch gewesen sein, doch die Künstler stellten sehr schnell unter Beweis, dass Orgel, Saxophon und Flöte sehr gut miteinander harmonieren.
Dazu kam, dass Peter Rottmann ein sehr anspruchsvolles Programm mit zum Teil weniger bekannten, aber auf jeden Fall sehr hörenswerten Stücken zusammengestellt hatte.
Zu Beginn stellte sich der Gast aus Würzburg allein mit einer sehr gelungenen Improvisation vor, die er im Altarraum der altehrwürdigen Kirche spielte. Peter Rottmann spielte eine Bearbeitung von Georg Friedrich Händels (1685-1759) "Einzug der Königin von Saba" aus dem Oratorium "Solomon". Die Zuhörer konnten sich so richtig vorstellen, wie die Königin mit Glanz und Pomp in Jerusalem einzieht, um den König zu beeindrucken.
Im Stück "Urlicht" aus "Des Knaben Wunderhorn" von Gustav Mahler (1860-1911) kamen Orgel und Saxophon erstmals gemeinsam zur Geltung, ebenso im "Chanson de Nuit" des Engländers Edward Elgar (1857-1937). Das Allegro vivace aus der 5.
Orgelsinfonie des französischen Organisten, Komponisten und Musikpädagogen Charles Marie Widor (1844-1937) ließ die Herzen der Orgelliebhaber höher schlagen. Diese Orgelsinfonie gilt als sein bekanntestes Werk. Das Spiel von Peter Rottmann ließ dabei wieder einmal deutlich werden, dass die Orgel nicht umsonst "Königin der Musikinstrumente" genannt wird.
An die Küste versetzt
In "By the Sea at Night" des Schweden Thomas Aberg fühlte man sich, der Titel lässt es schon ahnen, an die Küste versetzt. Peter Rottmann entlockte der Orgel die Klänge der Schiffssirene, die Meereswellen kamen von Markus Zitzmann per Saxophon dazu. Auch in der "Gymnopedie Nr. 3" des französischen Komponisten Erik Satie (1866-1925) waren Peter Rottmann und Markus Zitzmann gemeinsam am Werk.
Der "Marche triomphale" des belgischen Organisten und Komponisten Jean Jacques Lemmens (1823-1881) ist ein Stück ganz nach dem Geschmack von Peter Rottmann. Hier konnte er in die Vollen gehen und zeigen, wie eine Orgel klingt, wenn auf ihr ein Triumphmarsch gespielt wird.
Während des größten Teils des Konzertes bekam man die beiden Ausführenden nicht zu Gesicht, da sie auf der Empore der Pfarrkirche im Rücken der Zuhörer spielten. Für das Stück "Infant Eyes" des amerikanischen Jazz-Saxophonisten und Komponisten Wayne Shorter (geb. 1933) begab sich Markus Zitzmann allerdings in den Altarraum. Das bekannte und oft gehörte "Prelude on Danny Boy" des britischen Organisten und Komponisten Noel Rawthorne (geb. 1929) wurde von Peter Rottmann auf der Orgel sehr einfühlsam interpretiert.
Das Programm endete mit dem "Valse", "Nemocna lutka" (Walzer einer sentimentalen Puppe) und "Canson" des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinu (1890-1959). Hier waren Saxophon und Orgel wieder gemeinsam zu hören. Die Zuhörer waren begeistert und spendete so viel Beifall, dass Peter Rottmann und Markus Zitzmann eine weitere Probe ihres Könnens gaben.