Grundstückspreise für Maßbachs Centleite noch offen
Autor: Dieter Britz
Maßbach, Dienstag, 20. November 2018
Zu Bevölkerungszahlen, Finanzen, Baumaßnahmen, Anschaffungen und manches mehr gab es Informationen in Maßbach.
In der Marktgemeinde im allgemeinen und im Ortsteil Maßbach im speziellen war in diesem Jahr viel los. In der Bürgerversammlung in der Theaterstube gab Bürgermeister Matthias Klement eineinhalb Stunden lang einen Überblick über Bevölkerungszahlen, Finanzen, Baumaßnahmen, Anschaffungen und manches mehr. "Trotz Fußball", wie er erfreut feststellte, kamen rund 50 und Bürger, "wesentlich mehr als in den letzten Jahren". Eine knappe Stunde lang nutzten diese die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Anregungen zu geben.
Wichtige Themen waren die Parksituation und die Busverbindungen. Auch zahlreiche Marktgemeinderäte waren gekommen. Diethard Dittmar ließ sich entschuldigen, da er in Finnland zur Dopingkontrolle war.
Centleite größtes Bauvorhaben
Das größte Bauvorhaben in diesem Jahr war die fast abgeschlossene Erschließung des Baugebietes Centleite, betonte Bürgermeister Matthias Klement. Damit wolle man der leicht negativen Bevölkerungsentwicklung entgegenwirken. Die Marktgemeinde setze aber weiterhin auf die Innenentwicklung, wie auch vom Landratsamt gefordert. Hier entstehen 23 neue Bauplätze, erklärte er. Die Straßen werden in der kommenden Woche asphaltiert, die Flächen, die etwa 600 bis 900 Quadratmeter groß sind, werden nun vermessen und können dann verkauft werden. Interessenten haben sich bereits bei der Gemeinde gemeldet. Vorher allerdings müsse der Marktgemeinderat im Dezember noch die Grundstückspreise beschließen. Auf Fragen von Bürgern wollte er sich auf deren Höhe noch nicht festlegen, deutete aber dann doch an "über 50 Euro werden es, davon gehe ich aus".
Um die Wärmeversorgung dieses Baugebietes und der nahe gelegenen Schule zu verbessern, wurde in einer spektakulären Aktion ein Pufferspeicher aufgestellt. "Schön ist er nicht, aber wir haben ihn grün angestrichen, damit er nicht so auffällt", erklärte Klement. Die Schülerzahl in der Mittelschule sank um zehn auf aktuell 91. Zur laufenden Hangsicherung in der Parksiedlung betonte er: "Die Straße ist in der Mitte gebrochen. Wir hatten keine andere Wahl." Die Marktgemeinde habe das Risiko nicht eingehen können, dass schwere Fahrzeuge, wie zum Beispiel ein Müllwagen, plötzlich wegkippen, weil der Hang rutscht. Allein im letzten halben Jahr sei der Hang um einen Zentimeter gerutscht. Dieses Jahr werden die Leitungen für Abwasser und Wasser gelegt. Dafür stehen knapp 400.000 Euro im Haushalt. Im kommenden Jahr sind dann die eigentliche Hang-Fixierung und der Bau der Straße an der Reihe.
Personalkosten beim Freibad gedeckt
Erfreuliches hatte er zum Thema "Freibad" zu berichten. Das frisch sanierte "kleine gemütliche Bad" habe sehr viel Zulauf auch aus Nachbarorten bekommen. Mit den 27.000 Euro Einnahmen sei es erstmals möglich gewesen, die Personalkosten zu decken. "Es war eine richtige Entscheidung, hier etwas zu tun", betonte Klement. Er erwähnte auch die neue Ladesäule für Elektroautos auf dem Parkplatz vor der Theaterstube. "Sie wird noch relativ wenig genutzt", räumte er auf Fragen aus dem Publikum ein. Viel Gelächter im Saal gab es, als er einen Mitarbeiter des Landratsamtes mit dem Satz zitierte, um 2025 würden rund 50 bis 70 Prozent aller Autos elektrisch betrieben. "Ich glaub's auch nicht", meinte Klement dazu. Das Haus, in dem die frühere Synagoge ihren Platz hat, sei von einem Investor erworben worden. Wenn der Kauf im Grundbuch eingetragen sei, werde die Marktgemeinde den hinteren Teil mit der eigentlichen Synagoge kaufen. Es sei daran gedacht, hier ein Museum einzurichten.
Parkverbote und Busverbindungen
In der Diskussion wurde unter anderem bemängelt, dass viele Autofahrer sich nicht an Parkverbote halten und ihre Fahrzeuge auch im absoluten Halteverbot abstellen. "Da fährt die Polizei vorbei und macht nichts, ich habe sie schon mehrfach darauf angesprochen. Dass Schilder nicht bringen, sehen wir an der Sparkasse", kommentierte leicht resigniert der Bürgermeister. Er forderte alle Anwesenden auf, an die Parkscheiben im Auto zu denken. Das Thema Busverbindungen in Richtung Schweinfurt und Bad Kissingen wurde angesprochen. Probleme gebe es zum Beispiel für Schichtarbeiter, die um 6 Uhr in Schweinfurt ihre Arbeit beginnen sollen. "Ich bin ein Jahr allein nach Schweinfurt gefahren, da haben sie den Bus wieder eingestellt", sagte dazu ein Zuhörer. "Wir brauchen grundsätzlich mehr Verbindungen nach Schweinfurt und Bad Kissingen", antwortete Bürgermeister Klement, die beiden Landkreise würden an einem Konzept würden öffentlichen Personen Nahverkehr arbeiten. "Wir machen uns darüber Gedanken, auch über den Standort. Das ist ein wichtiges Thema für die Daseinsvorsorge", beantwortete der Bürgermeister die Frage nach einem Ärztehaus.
Bevölkerungsentwicklung
In der Marktgemeinde nahm die Einwohnerzahl zwischen 2013 und 2017 von 4505 auf 4425 ab. Der Ortsteil Maßbach allein hat 1827 Einwohner mit Erst- und 240 mit Zweitwohnsitz. 110 Zuzügen stehen 108 Wegzüge entgegen. Grund für die leicht negative Bevölkerungsentwicklung im Ortsteil ist der Sterbeüberschuss. Es gab 13 Geburten, aber 32 Sterbefälle. Dazu kommen sechs Eheschließungen.