"bearbeitet": Die Anlagen wurden gesäubert, von herabgefallenen Ästen befreit, Gras
geschnitten, Metallzäune gereinigt, Inschriften erneuert, Bäume zurückgeschnitten.
Der effiziente Einsatz der Reservisten war in diesem Jahr einer besonders guten
Vorbereitung geschuldet: Die Erinnerungs-Denkmäler sind weit über die Landschaft
verstreut. Dank guten Kartenmaterials und einer ebenso guten Beschreibung der Anlagen
konnte man jeden Tageseinsatz so planen, dass die Fahrzeiten zwischen den
Einsatzstellen deutlich minimiert wurden.
So blieb mehr Zeit für die Arbeit an den
Denkmälern. "Das war heuer sehr effektiv", so Richard Schleier, der Chef der zweiten Gruppe.
Die beiden Gruppen der Reservistenkameradschaft Großwenkheim sind inzwischen
eingespielte Teams, sie arbeiten seit mehreren Jahren zusammen, "es ist ein blindes
Verständnis", so Martin Ziegler. Uns so blieb ein wenig Zeit, die Geschichte der
Denkmäler ein wenig zu verinnerlichen.
Wie beim Denkmal 33 bei Gravelotte. Auf einer Anhöhe steht ein großer Stein, in den folgendes eingemeißelt wurde: "Von dieser Stelle aus leitete König Wilhelm die Schlacht am 18. August 1970". Zur Erinnerung: Auslöser des deutsch-französischen Krieges von 1870/71 war der Streit zwischen Frankreich und dem Norddeutschen Bund unter der Führung Preußens um die spanische Thronfolge. Es kam zum Krieg. Preußens König Wilhelm I. zog höchstpersönlich in die Schlacht. Um
Gravelotte herum standen sich 1870 insgesamt 400 000 Soldaten gegenüber, der König an der Spitze. Mehrere Tage lang wurde erbittert gekämpft, die Deutschen waren am
Ende siegreich, unter hohen eigenen Verlusten. Sowohl die überlebenden Soldaten, wie
auch die Familien vieler adeliger Kriegsteilnehmer ließen nach dem Krieg Denkmäler zu
Erinnerung an die Gefallenen und der besonderen Ereignisse errichten. Wie das Denkmal
33. Nachdem die Großwenkheimer Reservisten hier waren, erstrahlt es wieder in neuem
Glanz.
Die meisten dieser Denkmäler liegen verstreut in den Flur, allerdings immer an den
historischen Schauplätzen. Ein imposantes Monument, um das sich die Großwenkheimer auch
kümmerten, war das Mausoleum des 8. Jägerbataillons Rheinland-Pfalz. Hintergrund:
Am 18. August 1870 fanden im Tal der Mance, wo das Denkmal steht, sehr heftige,
blutige und verlustreiche Kämpfe statt. Die Überlebenden des 8. Jägerbataillons ließen
hier ein Mausoleum errichten, das 1897 eingeweiht wurde (Lothringen gehörte damals
noch zu Deutschland). In dem Mausoleum liegen die Überreste der in jenem Kampf
gefallenen Soldaten begraben.
Als die Reservisten aus Deutschland jetzt vor Ort waren, lag hier das Laub der letzten Jahre, das Mauerwerk war stark vermoost. Mit Bürsten und Rechen wurde die Anlage gesäubert.
"Wir können diese Denkmäler nicht mehr pflegen", so Eric Schuster bei der Abschlussbesprechung im VDK-Stützpunkt in Fresnes-en-Woëvre. "Wir haben nicht genug Personal dafür, deshalb sind wir auf die Unterstützung der Reservisten angewiesen." Die Gruppen leisteten gute Arbeit, "da bin ich sehr zufrieden", bestätigte er.
Zufrieden mit diesem Lob traten die Großwenkheimer Reservisten Erich Fries, Alfred Veeth, Alfred Schodorf, Gerhard Freibott, Edgar Schlembach, Helmut Hesselbach, Heribert Gessner, Christoph Schlembach, Richard Schleier, Herbert Schleier, Günther Behr, Benno Trost, Martin Ziegler,
Norbert Ziegler, Paul Ziegler und Alfred Veeth die Heimreise an. Unterstützt wurden sie von Tobias Pauli und Gabriel Kleinvon der Bundeswehrkaserne Volkach - sie waren als Fahrer eingesetzt und packten auch zu.