Druckartikel: Großes Bürgerinteresse an der künftigen Ortsentwicklung Burglauers

Großes Bürgerinteresse an der künftigen Ortsentwicklung Burglauers


Autor: Manfred Mellenthin

Burglauer, Mittwoch, 18. Oktober 2017

Die Auftaktveranstaltung zum "Integrierten-Städebaulichen-Entwicklungs-Konzept" (ISEK) für die Gemeinde Burglauer verlief bereits konstruktiv.
Auf großes Interesse stieß die Auftaktveranstaltung zum "Integrierte Städtebauliche Entwicklungs-Konzept" (ISEK) für die Gemeinde Burglauer, bei der sich die Bürger in sogenannten "Dialogecken" bereits in die künftigen Planungen einbringen konnten. Foto: Manfred Mellenthin


Sehr groß war das Interesse der Burgläurer Bürger an der Auftaktveranstaltung zum "Integrierten-Städebaulichen-Entwicklungs-Konzept" (ISEK), für die Gemeinde Burglauer in der Rudi-Erhard-Halle. Ziele ist die Entwicklung eines Leitbildes für die künftige Entwicklung des Ortes, wobei der aktiven Beteiligung der Bürger eine große Bedeutung zugemessen wird.

"Der Ortskern ist das Herz unserer Gemeinde. Er hat eine hohe Bedeutung als Wohnort, wo sich aber auch gemeindliche, kirchliche und verschiedene Versorgungseinrichtungen befinden. Der Durchgangsverkehr spielt eine wesentliche Rolle im Ortskern, der aber auch durch den örtlichen Verkehr belastetet wird. Eine weitere wichtige Aufgabe der kommenden Jahre und auch ein wichtiger Grund für ein Entwicklungskonzept ist die seit langem ins Auge gefasste Sanierung des Reichenbaches mit einem Verkehrskonzept für die Neustädter und Münnerstädter Straße", erläuterte Bürgermeister Kurt Back die Erwartungen an das Stadtplanungsbüro Wegner aus Veitshöchheim.

Diese und weitere die Zukunft des Ortes betreffende Fragen müssten im Vorfeld analysiert werden und Lösungen gesucht werden. "Die Frage ist, wie wir unser Ortsbild verbessern, unser außerordentlich positives Vereins- und Sozialleben in die nächste Generationen weiterführen und den Aufenthalt im Ort noch attraktiver machen", betonte Back.


Erwartungen und Perspektiven

All diese Erwartungen zu sammeln und Perspektiven zu erarbeiten, wobei dem Bürgermeister die aktive Mitarbeit der Bürger an den geplanten Maßnahmen hinsichtlich Gestaltung und Entwicklung sehr wichtig ist, sei die Aufgabe in den kommenden Jahren.

Das ISEK wurde durch die drei Stadtplaner Dipl.-Ing. Bertram Wegner (Architekt), Dipl.-Geogr. Eva Liebich und Dipl.-Ing. Cornelia Seifert (Landschaftsarchitektin) vorgestellt. Die vorläufige Bestandsaufnahme umfasste Demografie, Wohnen, Wirtschaft, Verkehr und anderen den Ort betreffenden grundlegenden Kriterien.

Nach der Analyse werden ein Leitbild und Ziele für die künftige Entwicklung des Sanierungsbereichs formuliert und unter Einbeziehung der Bürger mögliche Lösungsansätze erarbeitet. Dies trifft im Besonderen auf eine Vorplanung für den Bereich Neustädter Straße und dem Reichenbach sowie die Münnerstädter Straße zu.


Beschluss im Juni 2018

Der vorläufige Zeitplan sieht bis November eine Bestandsaufnahme sowie eine Struktur- und Verkehrsanalyse des Gesamtortes und speziell des Ortskerns vor. Von Dezember bis zum März 2018 erfolgt die Ausarbeitung eines Entwicklungskonzepts, im April, Mai ein Bericht über die Maßnahmen und im Juni 2018 der Beschluss des Entwicklungskonzepts. Betont wurde, dass die Einbindung der Bürger durch die Beteiligung an einer Planungswerkstatt, Themenworkshops und einer Bürgerversammlung mit der Präsentation der Ergebnisse oberste Priorität hat.

Bei der Strukturanalyse wurde unter anderem die Einwohnerzahlentwicklung, das Pendleraufkommen und die Altersstruktur, auch im Vergleich mit den Zahlen im Landkreis, vorgestellt. Aufgezeigt wurden erste Ideen zum barrierefreien Wohnen, der Umsetzung von heutigen Wohnansprüchen in Verbindung mit älteren Wohngebäuden, die vorhandene Bausubstanz und der zu erwartende Wohnungsbedarf.

Bereits intensiv hatten sich die Planer mit den Örtlichkeiten rund um die Kirche beschäftigt, ebenso mit der Gastronomie, der Nahversorgung im Ortskern und Handwerk und Gewerbe. Positiv wurde aufgezeigt, dass Burglauer als familienfreundlicher Ort über einen modernen Kindergarten mit Kinderkrippe und eine eigene Schule verfügt. Ein sehr gutes Angebot besteht bereits durch attraktive Freizeitmöglichkeiten in den aktiven Vereinen sowie durch gemeindliche und kirchliche Angebote.


Gute Noten für öffentlichen Nahverkehr

Die Verkehrsanalyse beleuchtete die Verkehrssituation, Fußgängersicherheit, Radfahrerinteressen und den öffentlichen Nahverkehr mit Bahn und Bus. Als erste Erkenntnisse wurde fehlende Beleuchtungen und Gehwege sowie Straßenüberquerungsmöglichkeiten, gerade im Bereich der ehemaligen Sparkasse und der Neustädter Straße, aufgezeigt. Ein Schwerpunkt wird hier auch die Sanierung des Reichenbachs sein. Informiert wurde über den hohen Durchgangsverkehr gerade in der Münnerstädter und Neustädter Straße. Interessant war der vorgestellte Ansatz, durch eine bessere Überquerbarkeit und Aufenthaltsqualität in der Neustädter Straße durch dann mehr Fußgängerverkehr einen höheren Fahrwiderstand bei Kfz-Nutzern zu bewirken und somit eine Reduzierung des Durchgangs- und Kfz-Binnenverkehrs zu erreichen. Beleuchtet wurde auch die aktuelle Situation des Fußgängerverkehrs und des ruhenden Verkehrs, das öffentliche Nahverkehrsnetz und der Radverkehr. Wobei dem öffentlichen Nahverkehr bereits jetzt eine "hochwertige Bedienung" der Bürger attestiert wurde.

Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden in sogenannten "Dialogecken" erste Stärken, aber auch Schwächen sowie Ideen für das künftige Burglauer gesammelt. Mit einem ersten, positiven Resümee schloss die sehr informative und gut vorbereitete erste Bürgerinformation zum "ISEK"-Programm für die Gemeinde Burglauer.