Druckartikel: Freie Fahrt durch Poppenlauer

Freie Fahrt durch Poppenlauer


Autor: Dieter Britz

Poppenlauer, Donnerstag, 11. Dezember 2014

 Die Ortsdurchfahrt ist wieder durchgängig befahrbar. 380 Meter Straße wurden saniert. Auch die Bürger müssen zahlen.
Sorgen für freie Fahrt in Poppenlauer: Helmut Nies (Bauleiter der Firma Ullrich), Dirk Dickmeis (Bauleiter des staatlichen Bauamtes Schweinfurt), Bürgermeister Matthias Klement und Matthias Wacker (Abteilungsleiter im staatlichen Bauamt Schweinfurt).  Foto: Dieter Britz


Eine erfreuliche Nachricht für viele Autofahrer: Die Ortsdurchfahrt Poppenlauer ist seit Donnerstag, 10 Uhr, wieder frei. Die letzten Baufahrzeuge wurden weggefahren, die Absperrungen ebenfalls, und ganz zum Schluss fuhr noch ein Fahrzeug der Straßenreinigung durch die Straße "Am Falltor". Viel Aufhebens wurde um die Wiedereröffnung der Ortsdurchfahrt nicht gemacht. Kein über die Straße gespanntes Band wurde feierlich durchschnitten, aber dafür räumte Bürgermeister Matthias Klement zusammen mit drei Vertretern der Baufirma und des Staatlichen Bauamtes symbolisch die letzte Absperrung in der Kurve am Gasthaus "zum Roten Ochsen" weg.

750 Meter Bordstein

Insgesamt wurden in den vergangenen Monaten 380 Meter Straße in der Ortsmitte von Poppenlauer saniert. Im Vollausbau wurde die Straße mit Gehwegen auf beiden Seiten erneuert. Die Straßenfläche selbst beträgt etwa 2300 Quadratmeter, die Gehwege noch einmal 1100 Quadratmeter. Zur Fahrbahnentwässerung wurden etwa 800 Meter Zweizeilerrinnen aus Granitgroßpflaster eingebaut. Die Gehwege wurden mit etwa 750 Meter Bordsteinen eingefasst.
Im Vorfeld wurden Abwasserkanäle DN 300 bis 500 (das gibt den ungefähren Innendurchmesser in Millimetern an) auf etwa 150 Meter Länge erneuert. Aufgrund des schlechten Baugrundes mussten etwa 40 Zentimeter Boden unter dem geplanten Straßen- und Gehwegaufbau ausgetauscht werden. Bedingt durch die Tiefenlage des Bodenaustausches mussten vorhandene Kabel tiefer verlegt und Haus- beziehungsweise Gartenmauern unterfangen werden. In Teilbereichen wurde der Neubau von Gartenmauern erforderlich.
Die Auftragssumme liegt bei etwa einer Million Euro. Die Abrechnung ist noch nicht fertig, da im nächsten Jahr noch die Gemeindeverbindungsstraße Richtung Wermerichshausen saniert wird. Die Arbeiten dafür sind ebenfalls im Auftrag an die Firma Ullrich enthalten. Die Arbeiten für die Ortsdurchfahrt Poppenlauer und die Straße nach Wermerichshausen werden durch den Freistaat Bayern und den Markt Maßbach gemeinsam finanziert, hieß es aus dem Rathaus.
Auch die Anlieger werden über Straßenausbaubeiträge zur Kasse gebeten. Ab Oktober sollten Vorauszahlungen erhoben werden, hatte der Marktgemeinderat in einer Sitzung Ende September beschlossen. Dies wurde mit Beginn der Baumaßnahme möglich.

Markt-Anteil 290 000 Euro

Nach einer Aufstellung des staatlichen Bauamtes Schweinfurt beträgt der Anteil des Marktes Maßbach 290 000 Euro. Dazu kommen Kosten für die Tieferlegung von Straßenbeleuchtungskabeln in Höhe von 3700 Euro. Der Gemeindeanteil an den Kanal-Erneuerungskosten beträgt 16 000 Euro. Da es sich um eine Staatsstraße handelt, wird hier nur ein Anteil für die Gehwege (25 Prozent) angesetzt. Vom insgesamt beitragsfähigen Aufwand in Höhe von 309 000 Euro übernimmt die Gemeinde die Hälfte. Es bleiben also rund 154 000 Euro, die auf die Bürger umgelegt werden.
Der Marktgemeinderat hatte Ende September zu entscheiden, in welcher Form nun Vorauszahlungen zu leisten sind. Im Haushalt 2014 stehen bereits 50 000 Euro als Beitragseinnahmen. Deshalb beschloss der Marktgemeinderat, dass die Anlieger noch dieses Jahr 40 Prozent der voraussichtlichen Kosten, die auf ihre Grundstücke entfallen, bezahlen sollen. Das bringt knapp 56 000 Euro in die Gemeindekasse. Zwei weitere Raten in Höhe von jeweils 30 Prozent der voraussichtlichen Kosten sollen dann am 1. März und am 1. September 2015 fällig werden. Zusammen betragen die Vorauszahlungen also 90 Prozent. Damit sollen, so Bürgermeister Klement, mögliche Überzahlungen vermieden werden. Die restlichen Kosten werden nach Abschluss der Arbeiten in einer Schlussabrechnung erhoben. Der Marktgemeinderat hatte Ende September auch beschlossen, dass in Härtefällen eine Stundung genehmigt werden kann.

Nächste Sanierung im April

Die Kanalbauarbeiten starteten im Juni 2014. Der Straßenbau in der Ortsdurchfahrt starte am 14. Juli und wurde nun beendet, zur Freude vieler Autofahrer und sicher auch aller Anlieger. Während der Bauzeit war die Ortsdurchfahrt zeitweise völlig gesperrt, und ab Oktober waren auch die Schleichwege, besonders durch die Stiegelgasse, weitgehend dicht. Blieb also nur noch die Umleitung über Thundorf, die Autobahn oder über Wermerichshausen. Die Ortsverbindungsstraße nach Wermerichshausen soll im April 2015 saniert werden.