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Flotte Bienen hatten ihren Auftritt in Windheim


Autor: Björn Hein

Windheim, Montag, 01. Februar 2016

Comic-Helden standen beim Fasching in Windheim im Mittelpunkt. Die Akteure drückten den jüngsten lokalen Ereignissen ihren humoristischen Stempel auf und überzeugten damit das Publikum.
Willi und Biene Maja wissen, wie es im Eheleben der Bienen zugeht: Roland und Petra Bötsch traten beim Windheimer Kappenabend auf. Foto: Björn Hein


Beim Windheimer Büttenabend mutierte die "Alte Schuel" zum Comic-Helden-Treff. Passend zum Thema hatten sich die meisten Besucher in Comicfiguren verwandelt, so dass allein dies schon ein Hingucker war. Selbstverständlich hatte sich auch das Moderatorentrio passend zum Abend verkleidet.

Thomas Reuß trat als flotte Biene Maja auf, seine beiden Kollegen Lothar Hein und Claudia Beck waren als Homer und Marge Simpson verkleidet und machten mit ihren Witzen und dem Zwischenprogramm eine gute Figur. Allerdings dauerte es etwas, bis Lothar Hein klar war, dass jener ominöse Homer nicht etwa der Autor der Ilias und der Odysee war, sondern der Held in einem amerikanischen Cartoon - das Publikum amüsierte sich köstlich.


Weinberg oder Steinbruch

Natürlich wurden auch lokalpolitische Gegebenheiten von dem Trio aufs Korn genommen - so etwa der Winner Weinberg, der im Moment eher an einen Steinbruch erinnert. "So kann man die Gefangenen zum Steinklopfen nach Windheim schicken", lautete der ironische Kommentar. Auch das für Windheim geltende Recht - welches ja im "Windheimer Blatt" von Ortssprecher Klaus Schebler ist - wurde auf Rechtslücken durchsucht. So sorgte das Verlesen der legendären Route des "Winner Spießes" für viel Heiterkeit.

Die beiden Bienen Willi (Roland Bötsch) und Maja (Petra Bötsch) wussten vom Eheleben der Bienen zu berichten. Mit ihrer "zarten" Stimme verkündete Maja, dass nicht nur Junggesellen lieber eine flotte Biene im Bett, als eine Fliege im Schlafzimmer haben. Doch auch wenn manche zarte Biene eher einer beleibten Hummel gleicht: "Lieber Speck auf der Hüfte, als Magersucht im Hirn", so das Fazit der beiden.

Eine Biene kommt ungesehen in Bereiche, die eigentlich tabu sind. So belauschten beide die Gespräche im Beichtstuhl und erzählten auch gleich davon. Das Publikum war begeistert. Beide sind schon seit vielen Jahren aus der Windheim Bütt nicht mehr wegzudenken, und auch an diesem Abend sorgten sie für viel Heiterkeit.


Ganz ohne Sprache

Die Sparmaßnahmen im Pflegeheim wurden in einem anderen Sketch humoristisch und vollkommen ohne Sprache aufs Korn genommen. Die gestrenge Altenpflegerin Andrea Nöth sorgte dafür, dass die "Alten" gut versorgt waren, ohne dass dies allzu viel gekostet hätte. Den Zuschauern gefiel es. Die Tanzgarde aus Hammelburg zeigte einen flotten Tanz, was ebenso für Begeisterung und Zugabe-Rufe sorgte.

Zwischendurch machte sich das Moderatorentrio über das Lokalgeschehen lustig. So wurden das Stadtfest, das Hallenbad und der zukünftige Weinanbau in der Stadt und in Windheim thematisiert. Claudia Beck wird die zukünftige "Miss Wiwei", also Windheimer Weinkönigin. Extra zu diesem Anlass verkosteten die drei eine Flasche des exquisiten "Windheimer Weingut am Stein" vom legendären Jahrgang 2016, das eindeutig der Kategorie des "Ranzenbeißers" zuzuordnen war. "Hoffentlich wird das Hallenbad nicht abgerissen - worüber sollen wir dann noch beim Kappenabend sprechen", machte sich Lothar Hein seine Gedanken. Dazwischen sangen die Moderatoren mit selbstgeschriebenen Liedern.


"Sonderzug nach Pankow"

Keine Kosten und Mühen hatten die Veranstalter gescheut, um "echte" Schlagerstars einzufliegen, wie die DJK-Hitparade zeigte. Neben der "Goldenen Stimme aus Prag" - Karel Gott (Andrea Nöth gemeinsam mit Boszena Klotz) - hatte auch Trude Herr (Petra Bötsch) einen Auftritt. Mit dem "Sonderzug nach Pankow" brillierte Jürgen Meder als Udo Lindenberg. Heino (ebenfalls gespielt von Jürgen Meder) sorgte mit seiner Hardrock-Version des "Blauen Enzians" für viel gute Laune. Die Feuerwehr wurde von Lothar Hein, Claudia Beck und Thomas Reuß aufs Korn genommen, als sie das "Des is unner Fäuer" nach der Melodie von Jonny Cash zum besten gaben.
In orientalische Gefilde entführte die Männergarde die Besucher. Sie unternahmen einen Ausflug in das Reich von 1001 Nacht. Trainiert wurden die Tänzer von Daniela und Christina Schlembach.


Wie bei Ruck-Zuck

Nicht wegzudenken aus der Unterhaltungslandschaft sind die Raterunden - beim Windheimer Kappenabend war das nicht anders. So zeigte man eine Quizshow der besonderen Art - nach dem Vorbild von Ruck-Zuck nannte man sie kurzerhand "Gluck-Gluck". Dabei trat die Frauenmannschaft der "Winner Weiber" gegen die Männer der "Winner Suffköppf" an. Beide Teams machten sich über Windheimer Originale auf humorvolle Art und Weise lustig. Ins Reich der Piraten entführte die Tanzgarde aus Großenbrach/ Aschach die Zuschauer.
Zum Schluss stand noch der Auftritt von Edgar Borst und seiner Crew im Programm. Mit ihrer "Die Neue-Wege-Show" und der ",Blanke' Wahnsinn - Vergangenheit gestalten" machten sie sich über die Politik lustig. Am "Redner Schebler-Pult" machte sich Edgar Borst als Klaus Schebler so seine Gedanken zur Zukunft von Windheim und darüber, ob er vielleicht doch noch Kurdirektor von Münnerstadt werden soll.
Fehlen durfte Bürgermeister Blank nicht, der (gespielt von Thomas Müller) als Nachtwächter in Windheim unterwegs war. "Des is ja bei euch der blanke Wahnsinn", entfuhr es ihm mehr als einmal, als er die haarsträubenden Geschichten über Windheim hörte. Und auch Christoph Hein überzeugte in seiner Rolle als Windheimer Original, das für die Sicherheit in der Ortschaft zuständig ist. Die drei verstanden es, heftig zu kalauern, aber auch die Mimik und Gestik der Verulkten mit viel Talent zu imitieren. Dabei gingen ihre Schläge aber nicht unter die Gürtellinie, und auch die Veralberten konnten nicht anders, als mitzulachen.


Abwechslungsreicher Abend

Nach rund fünf Stunden ging der abwechslungsreiche Abend zu Ende. Die Windheimer hatten wieder einmal gezeigt, dass auch in kleinen Ortschaften der Frohsinn wohnt und wie viele humoristische Talente es hat.