Druckartikel: Faschingsfez auf dem Anger in Münnerstadt

Faschingsfez auf dem Anger in Münnerstadt


Autor: Dieter Britz

Münnerstadt, Sonntag, 12. Februar 2017

Bei Sonnenschein tanzen, schunkeln und singen kleine und große Narren beim "Faschingsfez" auf dem Anger. Nicht nur die Organisatoren freut's.
Die Polonaise aus Blankenese durfte natürlich nicht fehlen beim Faschingsfez auf dem Anger. Foto: Dieter Britz


Aus zwei starken Lautsprechern schallen Gassenhauer wie "Schatzi, schenk mir ein Foto" oder "Rucki zucki". Die "Polonaise aus Blankenese" durfte natürlich auch nicht fehlen. Zu zwei Stunden Faschingsfez hatte am Samstagmittag "Kaufhaus Mürscht" auf den schönsten Platz in der Stadt, den Anger, eingeladen.

Schon letztes Jahr war diese Veranstaltung ein großer Erfolg gewesen, und die Neuauflage in diesem Jahr war ebenso gut besucht. Zahlreiche jüngere und ältere Freunde des Karnevals aus der Kernstadt, aus den Stadtteilen und aus Nachbargemeinden und -städten ließen sich auch von den Minusgraden trotz des Sonnenscheins nicht abhalten, schunkelten, sangen Karnevalsliedern und applaudierten den jungen Damen der Elferratsgarde nach ihrem Auftritt. Am meisten Spaß an diesem Faschingsfez hatten die vielen Kinder. Die allermeisten von ihnen waren von ihren Eltern fein herausgeputzt worden als Clowns, Indianer, Prinzessinnen, Schmetterlinge oder auch als Biene Maja.


Narren ziehen durch die Stadt

Der zweite Mürschter Faschingsfez begann am Oberen Tor. Von dort zog die bunte Truppe der Närrinnen und Narren, angeführt vom Elferrat der Kolpingfamilie, durch die Stadt. Mit Akkordeonbegleitung und Rufen wie "Mürscht Helau" und "Kaufhaus Mürscht Helau" ging es die Veit-Stoß-Straße hinunter, rund ums Rathaus und zum Anger. Dort wartete DJ Thomas Klemm und sorgte pausenlos für Stimmung und dafür, dass es den großen und kleinen Gästen beim Schunkeln und bei der Polonaise warm wurde. Auch Mia Hochrein und Christine Schikora leisteten dazu einen wichtigen Beitrag mit heißem Glühwein und Kinderpunsch.

Die jungen Damen der schmucken Elferratsgarde, in ihren weiß-blauen Kostümen und den weißen Federbüschen am Hut, zogen vom Oberen Tor bis zum Anger. Sie tanzten zur Freude der Zuschauer auf dem Pflaster und zu dem Schlager "Du bist so heiß wie ein Vulkan" marschierten sie schließlich wieder aus. "Bei so einer Garde muss man ja zum Faschingsfan werden", sagte Oliver Schikora, einer der Organisatoren des Faschingsfez. "Da würde ich auch gerne mitmachen, das möchte ich auch können", meinte die zehnjährige Melanie. Oliver Schikora erklärte, dass der Reingewinn dieser Veranstaltung aus dem Getränke- und Bratwurstverkauf auch dieses Jahr wieder der Garde zum Nähen von Kostümen zufließt.


Selbstgemachte Kostüme

Und wie gefiel es den Großen und vor allem den Kleinen? "Meine Mutter hat mir das Cowboykostüm genäht und gekauft. Ich freue mich so, dass ich es hier vorzeigen kann", sagte der elfjährige Christian aus Münnerstadt und seine Mutter meinte: "Auf dem Anger sollte halt mehr los sein, das ist so ein schöner großer Platz, keine andere Gemeinde in der Umgebung hat sowas."

Der elfjährige Markus zog mit seinen drei Kumpels durch die Stadt. "Es sollte halt immer Karneval sein, wir freuen uns alle schon auf die Karnevalsferien", meinte er. Die achtjährige Doris als süße Elfe und der zwölf Jahre alte Michael als hartgesottener Cowboy waren aus Bad Neustadt gekommen. "Toll finde ich das", meinte Doris. Schon als Kenner erwies sich Michael: "Ein prima DJ und gute Musik und eure Garde ist auch super spitze." Und die Mutter? "Schön, dass hier etwas für Kinder getan wird, der Anger hier ist ein toller Platz, fast so wie unser Marktplatz in Nad Neustadt."

Der Zweite Bürgermeister Michael Kastl, der offen zugibt, dass er eigentlich ein Faschingsmuffel ist, war trotzdem auch dieses Jahr mit seinem Sheriff-Hut zum Faschingsfez auf den Anger gekommen. "Ich wollte mal wieder sehen, was da in Münnerstadt auf dem Anger los ist", sagte Kastl. "Sehr viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind hier, vielen Dank euch."

"Da es in Münnerstadt keinen Umzug mehr gibt, wollten wir auf der Straße etwas machen und kamen auf die Idee mit dem Faschingsfez", sagte Oliver Schikora. "Ich bin sehr zufrieden und erstaunt, wie viele Leute da kommen." Er betonte auch, dass Kaufhaus Mürscht gut und eng mit der Kolpingfamilie zusammenarbeitet. Deshalb waren der Elferrat und die Garde mit von der Partie. "Wir unterstützen den Faschingsfez sehr gerne", sagt Wilhelm Schmitt von der Kolpingfamilie.