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Fachwerk, Fragen und Fotos


Autor: Dieter Britz

Wermerichshausen, Freitag, 20. Mai 2022

Die Kommission von "Unser Dorf hat Zukunft" schaute sich in Wermerichshausen um und bewertete nicht nur Bau- und Grüngestaltung des Ortes. Am Ende kommt es nur auf eines an.
Beim Rundgang durch Wermerichshausen stießen die Mitglieder der Bewertungskommission "Unser Dorf hat Zukunft" auf viele gut renovierte Fachwerkhäuser.


"Lassen Sie sich anstecken von unserer Begeisterung für unser schönes Dorf", so hieß Ortssprecherin Ulla Müller die Kommission willkommen, die sich zwei Stunden in dem kleinen Stadtteil umsah und dabei von vielen Bürgerinnen und Bürgern begleitet wurde.

Die 13 fachkundigen Frauen und Männer reisen zurzeit durch sechs Dörfer und Gemeinden in Unterfranken, die auf Kreisebene im 27. Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" erfolgreich waren und sich damit für die Bezirksebene qualifiziert haben. Ulla Müllers Stimme kam allerdings aus einem Lautsprecher, denn sie liegt zurzeit im Krankenhaus und war per Videokonferenz zugeschaltet.

Bürgermeister Michael Kastl beschrieb den Gästen Münnerstadt als "bettelarme Stadt" mit einer Stadt und zehn Ortsteilen, mit 7500 Einwohnern und einer riesigen Fläche von 93 Quadratkilometern. "Deshalb kommen wir nicht ohne unsere Ortssprecher und die Dorfgemeinschaften aus. Wir machen aber das Beste aus dieser Situation", hob er hervor. Der stellvertretende Landrat Gotthard Schlereth, der das Dorf bisher nur vom Durchfahren kannte, lobte "was hier an alten Gebäuden erhalten wurde, liegt voll im Trend und ist absolut lobenswert".

Grüner Sandstein für die Residenz

Simone Müller-Götz stellte sich mit den Worten "ich bin eine Zugereiste und fühle mich total wohl in diesem kleinen Dorf") vor und begrüßte die Kommission mit den beiden Vorsitzenden, den Landwirtschaftsrätinnen Claudia Taeger und Christine Bender (beide Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Kitzingen) an der Spitze. Sie vermittelte den Fachleuten einen ersten Eindruck von Wermerichshausen: Das Dorf wurde 1057 erstmals urkundlich erwähnt. Es war in früheren Zeiten wegen seines weichen grünen Sandsteins bekannt als Steinhauer-Dorf. Der Sandstein wurde nicht zuletzt für hochwertige Bildhauerarbeiten für die Residenz in Würzburg verwendet.

Die meisten Einwohner hatte es im Jahr 1950 mit 382 Personen. Jetzt sind es noch 239 mit Haupt- und 20 mit Nebenwohnsitz. Immerhin wurden in den letzten beiden Jahren 29 Neubürger und Rückkehrer begrüßt. "Wir sind ein lebendiger und aktiver Stadtteil, wir leben gerne hier ... Die Betonung bei allen Anstrengungen für die Zukunft liegt auf dem wir", hob Simone Müller-Götz hervor.

Einen ersten Eindruck konnten sich die Kommissionsmitglieder schon beim Betrachten der Schautafeln vor der Kirche machen. Beim Rundgang durch den Ort machten sie sich Notizen und hielten, was sie für wichtig hielten, mit der Kamera fest und stellten viele Fragen. Bewertet wurden von ihnen die Bereiche "wirtschaftliche Initiativen", "soziale und kulturelle Aktivitäten", "Baugestaltung und -entwicklung", "Grüngestaltung und -entwicklung" sowie "Dorf in der Landschaft". Kommentare, wie es ihnen gefiel, ließen sie sich nicht entlocken. Drei Dörfer hatten sie schon zuvor besucht, nach Wermerichshausen folgten nochmals zwei. Und dann kommt es auf eines an: Wie viele Punkte jeder Ort erreicht und wer sich für den Wettbewerb auf Landesebene qualifiziert hat.