Druckartikel: Ergebnisse gibt es im November

Ergebnisse gibt es im November


Autor: Dieter Britz

Münnerstadt, Montag, 21. Mai 2018

Der Bürgerbadverein hofft weiter auf eine Sanierung des Hallenbades. Helmut Blank informiert über zeitliche Abläufe beim Vergleichsgutachten.
Abreißen oder das Hallenbad doch sanieren? Die Ergebnisse des  Vergleichsgutachtens werden im November dieses Jahres erwartet, so  Bürgermeister Helmut Blank in der Hauptversammlung des Bürgerbad-Vereins.  Foto: Dieter Britz


Der Bürgerbadverein arbeitet unverdrossen daran, dass das seit dem 1. Juli 2010 geschlossene und vom Stadtrat am 30. Mai 2016 zum Abriss freigegebene städtische Hallenbad doch noch saniert und wieder geöffnet wird. In der Hauptversammlung im Bären-Saal wurde viel und auch kontrovers über den Weg dahin diskutiert. Bürgermeister Helmut Blank (CSU) nahm an der Versammlung teil und informierte unter anderem über den zeitlichen Ablauf der Vergabe des Vergleichsgutachtens an ein Architekturbüro, die sich von Anfang 2017 bis zum 10. April 2018 hinzog.

Dieses Gutachten, in dem die Kosten für Generalsanierung und Abriss des Hallenbades gegenübergestellt werden sollen, war das Ergebnis des Bürgerbegehrens vom 18. Dezember 2016. Neue Kassiererin ist Johanna Düring, die an die Stelle des vor wenigen Tagen verstorbenen Axel Heim tritt. Ansonsten gibt es im Vorstand des Bürgerbadvereins keine Veränderungen.

Vorsitzender Wolfgang Blümlein konnte 33 der etwa 850 Mitglieder des Bürgerbadvereins begrüßen. Im letzten Jahr habe der Stadtrat der Gründung des Arbeitskreises zugestimmt, der sich um den Kostenvergleich kümmern soll, freute er sich. Fünf Fachbüros seien vom Ausschuss für das Gutachten vorgeschlagen worden, drei hätten sich gemeldet. Das Gebäude und insbesondere das Schwimmbecken seien in einem hervorragenden Zustand, hätten Vertreter dieser Büros bei Vorort-Terminen festgestellt. Er erwähnte auch die Fotoausstellung zum Thema Hallenbad im "Blauen Laden", die viel Beachtung gefunden habe. Der Bürgerbadverein organisierte im Maßbacher Freibad einen Nachmittag im Rahmen des Münnerstädter Kinder-Ferienprogramms. Das Bürgerbad-Fest am Stenayer Platz sei gut besucht gewesen.

Bürgermeister Blank ging ausführlich auf die Vergabe des Vergleichsgutachtens ein. Am 10. Juli 2017 sei es an das Münnerstädter Büro Halboth vergeben worden. Am 13. September sei aber das Ablehnungsschreiben eingegangen. Am 9. November seien daraufhin fünf Büros zur Abgabe von Angeboten aufgefordert worden. Am 10. April 2018 sei der Auftrag in nicht öffentlicher Sitzung des Stadtrates zum Angebotspreis von 49 600 Euro (brutto) an das Büro Rongen Architekten GmbH in Wasenberg vergeben worden. Das Büro wollte im Oktober mit der Arbeit beginnen, dazu vier bis fünf Monate brauchen und im Februar/März 2019 "verwertbare Ergebnisse" liefern, so der Bürgermeister. Es habe auf sein Drängen nun aber doch zugesagt, bis November 2018 zu liefern. Er fürchtet, dass der Stadt sonst der zugesagte Zuschuss von 80 Prozent aus dem Förderprogramm "Stadtumbau West", der eigentlich für den Abriss verwendet werden soll, verloren geht. Er möchte aber die Frist, für den Fall, dass die Daten des Büros doch etwas später kommen, verlängern lassen.

Stadtrat Leo Pfennig (CSU/fraktionslos) entgegnete, die Voraussetzungen für eine Förderung zum Erhalt des Bades seien besser als vor fünf Jahren und "die Sache mit der Zuschussfrist überzeugt mich nicht." Er verwies auch auf das Sonderprogramm der Staatsregierung zum Erhalt von Hallenbädern. Dem unter seiner Leitung neu gewählten Vorstand gab er mit auf den Weg "macht die Arbeit weiter wie bisher. Das politische Umfeld ist heute besser als vor fünf Jahren. Es gibt Chancen, dass wir zum Erfolg kommen."
Diethard Alzheimer zweifelte an, dass die Stadt angesichts verbesserter Finanzlage überhaupt noch 80 Prozent Zuschuss bekomme. Er sei schon 2010 für eine Generalsanierung gewesen. Auch betonte er "mit Zuschüssen aus dem Stadtumbau West kann man den Abriss fördern, aber nicht die Generalsanierung des Hallenbades." Zuschüsse könne es nur aus anderen Fördertöpfen geben. Er forderte, der Verein solle einen Antrag auf Generalsanierung stellen, wenn das Gutachten vorliegt. Bürgermeister Blank widersprach: Die Stadt bekomme nach wie vor den Höchstfördersatz von 80 Prozent, denn sie sei weiterhin in der Haushaltskonsolidierung.
"Im neuen Landtag wird manches besser, auch die Förderung von Hallenbädern", hoffte Wolfgang Blümlein. Er kritisierte "wenn wir sagen die Sanierungskosten sind nicht hoch, dann heißt es, aber die Unterhaltskosten sind zu hoch." In allen Bädern, die saniert worden seien, seien die Unterhaltskosten nach unten gegangen.
Franz Wüst meinte mit leicht kritischem Unterton "wenn ich das Hallenbad haben will, dann muss ich auch sagen, dass ich das will". Hätte man die Rechnung mit 50 oder 80 Prozent Zuschuss früher gemacht, dann wäre das Hallenbad seiner Ansicht nach nie gebaut worden. "Nachprüfen kann‘s eh keiner, ob es stimmt oder nicht. Brauchen wir so einen Schmarrn?" , ist seine Meinung zum Vergleichsgutachten. Ein offenbar eher pessimistisch gestimmter Versammlungsteilnehmer kommentierte "es wird geredet, geredet, geredet. Wir gehen auch heute wieder heim und wissen nicht was kommt."

Der neue Vorstand
Vorsitzender: Wolfgang Blümlein; 2. Vorsitzender: Uwe Kretzschmar.; Schriftführerin: Maria Knauff; Kassiererin: Johanna Düring; Beisitzer Roland Brand, Matthias Kleren und Wilhelm Schmitt; Kassenprüfer: Franz Wüst und Gerhard Beck.