Druckartikel: Erfolg für die Forscher von Morgen

Erfolg für die Forscher von Morgen


Autor: Thomas Malz

Münnerstadt, Montag, 04. April 2022

Die Robo-Geeks vom Schönborn-Gymnasium überzeugten die Jury beim Wettbewerb "Cargo Connect". Trotz eines Patzers sind sie weiter und fahren zum Qualifikationswettbewerb nach Aachen.
Die Robo-Geeks in Aktion: Auf einem speziellen Tisch müssen die programmierten Roboter Aufgaben erfüllen. Das ist einer von vier Bewertungskriterien. Foto: Thomas Malz


Ein bisschen ärgerlich war es schon. Seit Jahren nehmen die Robo-Geeks am Wettbewerb First Lego League teil, erreichten schon große Erfolge. Nach einer coronabedingten Pause gingen sie jetzt wieder hoffnungsvoll mit neuen Robotern an den Start beim Regionalwettbewerb in Fulda. Ausgerechnet bei der Disziplin Robotgame versagte die Technik. Weil sie aber die anderen drei Aufgaben sehr gut lösten, landeten sie beim Regionalwettbewerb für den Bereich Fulda auf Platz 2. Sie hatten sich gerade damit abgefunden, als die gute Nachricht kam: Sie dürfen zum Qualifikationswettbewerb nach Aachen fahren. Und diesmal muss es funktionieren.

"Immer in den Sommerferien wird das Thema bekannt gegeben", sagt Linus Ziegler. Er ist einer der Robo-Geeks, eine Gruppe von Roboterfans, die zusammen mit anderen das Wahlfach Robotik belegen, das Mathe- und Physiklehrer Jürgen Hack betreut. "Cargo Connect" hieß es diesmal. Und wie immer bestand die Prüfung aus vier Teilen: einer Teambewertung, dem Robotgame, dem Robotdesign und einem Forschungsauftrag.

Ein Forschungsauftrag

"Beim Forschungsauftrag ging es darum, ein Problem im Gütertransportwesen aufzuzeigen und dann einen innovativen Lösungsansatz zu finden", sagt Robo-Geek Frederik Dürr. Die jungen Forscher nahmen sich den Mangel an Lkw-Fahrern und den Spritverbrauch vor. Ihr Lösungsansatz: Autonom fahrende Lkw, die sich dicht hintereinander bewegen und durch den geringen Luftwiderstand Sprit sparen. Dafür haben sie eine Software zur Verfügung gestellt bekommen und unter anderem eine Simulation des aerodynamischen Widerstandes erstellt.

Für das Robotgame hat die Schule eigens neue, leistungsfähige Roboter angeschafft, erläutert Jürgen Hack. 20 Aufgaben standen an, von denen so viele wie möglich in zwei Minuten und 30 Sekunden gelöst werden müssen. Der Roboter löste die Aufgaben auf einem genormten Tisch, damit alle Wettbewerbsteilnehmer die gleichen Voraussetzungen haben. Dreimal kommt der Roboter während der Prüfung zu seiner Basis zurück, wird neu programmiert und startet wieder.

Auf 17 Aufgaben haben sich die Robo-Geeks konzentriert. Stolz zeigen sie, wie so etwas aussieht. Alles geht rasend schnell, der Roboter liefert einen Windradflügel ab, stellt zwei Container ab, liefert ein Paket an einer Haustür ab, nimmt zwei Container auf, repariert defekte Gleise und kehrt wieder in seine Ausgangsposition zurück. Was bei der Vorführung prima funktioniert, hat beim Wettbewerb leider nicht so ganz geklappt, weswegen die Robo-Geeks in diesem Prüfungsteil nur rund 60 Prozent erreichten.

Aber es gab ja noch die drei anderen Teilbereiche. Jürgen Hack nennt da als Beispiel das Robotdesign. "Die Jury hat sofort gesehen, dass hier Profis am Werk sind", sagt der stolze Coach der Robo-Geeks. In dieser Kategorie haben sie auch den ersten Platz belegt. Insgesamt landeten sie auf Platz zwei. Das wäre es für Linus Ziegler, Frederik Dürr, Til Schneider, Adam Hauck und einige andere beinahe gewesen, denn wegen einer Altersbegrenzung können sie am nächsten Wettbewerb nicht mehr teilnehmen. Was niemand erwartet hat: Jürgen Hack bekam einen Anruf, sie dürfen am Qualifikationswettbewerb in Aachen teilnehmen. Nun hoffen sie natürlich, dass diesmal alles funktioniert.

Unabhängig von Erfolg oder Misserfolg: Im nächsten Sommer wird es eine neue Aufgabe geben und Robo-Geeks am Schönborn-Gymnasium, die sie lösen wollen. Auch wenn die älteren Schüler nicht mehr dabei sein können. Der zwölfjährige Marvin Eisenmann beispielsweise, der jüngste im Team, kann es kaum erwarten.