Einsatz-Serie für die Feuerwehren
Autor: Arnold Nöth
Burghausen bei Münnerstadt, Dienstag, 06. Oktober 2015
Solch ein Schreckensszenario hatte das kleine Dorf Burghausen am Fuße des Michelsberges noch nicht erlebt.
Erst schreckte das Jaulen der Sirene die Einwohner in den Abendstunden auf, dann trafen in rascher Folge mit zuckenden Blinklichtern und lauten Martinshörnern Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehren und des Roten Kreuzes aus allen Richtungen an der Peripherie des Dorfes auf. Und dort bot sich den herbeieilenden Burghäusern ein schreckliches Bild. In einem Straßengraben lag ein Pkw samt Wohnanhänger im Graben, aus dem Fahrzeug drangen Hilferufe und Schmerzensschreie.
Heiße Dämpfe und Qualm
Aus einer benachbarten Gerätehalle drangen unheilverheißende Dämpfe und Qualm, auf einem benachbarten Feld brannte es lichterloh. Schwere Herausforderungen für die Feuerwehrleute und Rettungskräfte, die aus Burghausen, Reichenbach, Windheim, Münnerstadt, Haard und Nüdlingen mit einem Großaufgebot an Rettungskräften und Fahrzeugen herbeigeeilt waren. Zum Glück entpuppte sich dann alles als eine großangelegte Übung, bei der es trotzdem für die Hilfskräfte galt, miteinander und koordiniert, unter bestmöglichem Einsatz der vorhandenen technischen Mittel, die angenommenen Unfälle und Szenarien anzugehen.
Alle Hände voll zu tun
Ausgedacht hatten sich die Unfallserie 1. Kommandant Dominik Kuhn (Burghausen) und 2. Kommandant Christian Nöth (Reichenbach/ Windheim). Als Leiter des gesamten Einsatzes hatte 1. Kommandant Manuel Gessner (Reichenbach/ Windheim) alle Hände voll zu tun und musste trotz der Hiobsbotschaften von mehreren Seiten den Überblick behalten und die vorhandenen Kräfte richtig und hilfebringend zeitgleich einsetzten. Unterstützt wurde er von den Kommandanten der mit eingesetzten Wehren aus den Nachbarorten. Überwacht und kritisch beäugt wurden die Einsätze von Kreisbrandmeister Guido Schneider und Kreisbrandinspektor Edwin Frey. Massiv erschwert wurden die Rettungsarbeiten, weil zum einen der verunfallte Pkw fast gänzlich zerlegt werden musste, um die beiden darin eingeklemmten Insassen zu retten. Zu allem Überfluss war auch im angehängten Wohnwagen noch eine - in verbotener Weise dort mitfahrende - Person verletzt aufgefunden worden. Sie konnte nur durch das rückwärtige Fenster geborgen werden. In der naheliegenden Gerätehalle hatten sich aus ungeklärter Ursache hochgiftige Dämpfe entwickelt. Dort galt es für die Atemschutzträger, vermisste Personen im dichtesten Rauch zu finden und in Sicherheit zu bringen. Nach dem erfolgreichen Einsatz an dieser heiklen Stelle mussten die Atemschutzträger sich einer gründlichen Dekontaminierung unterziehen.