Eine Herzensangelegenheit
Autor: Manfred Mellenthin
Burglauer, Freitag, 03. Mai 2019
Seit 140 Jahren besteht die Freiwillige Feuerwehr Burglauer. Das war ein Grund, ordentlich zu feiern und viele langjährige Mitglieder und Aktive in würdigem Rahmen zu ehren.
"Aus der Geschichte gewachsen, in der Gegenwart bewährt und in der Zukunft unverzichtbar", sah Bürgermeister Kurt Back aus Burglauer, gleichzeitig Vorsitzender des Feuerwehrvereins der Freiwilligen Feuerwehr Burglauer beim 140-jährigen Jubiläum seine schlagkräftige und hochmotivierte Wehr. Nicht nur die "herkömmlichen" Aufgaben wie Brandschutz und Sicherungsaufgaben werden mit Bravour bewältigt, sondern auch die ständig wachsenden Aufgaben im Bereich der Technischen Hilfeleistung, dem Umgang mit gefährlichen Stoffen und dem Einsatz am gefährlichen Einsatzort auf den Autobahnen gehören zu den wachsenden Anforderungen.
Mit einem stimmungsvollen Gottesdienst und einem Festkommers am Morgen mit den Auszeichnungen verdienter aktiver Feuerwehrkameraden sowie einem imposanten Festzug am Nachmittag mit fast fünfunddreißig Abordnungen durch das Dorf feierte die Freiwillige Feuerwehr Burglauer in der Rudi-Erhard-Halle ihr 140-jähriges Bestehen.
"Wer heute neben seinem Beruf eine freiwillige Aufgabe im Feuerwehrwesen übernimmt mit erheblichem Verzicht auf Freizeit und Familienleben und der unverzichtbaren Notwendigkeit zur ständigen Übung und Weiterbildung, mit all den Verpflichtungen zur Verlässlichkeit, mit der Bereitschaft, im Ernstfall alles zu geben und selbst sein eigenes Leben einzusetzen, für den ist diese Aufgabe nicht nur eine Rettungsaufgabe, sondern eine Herzensangelegenheit", sagte Back.
Wandel und Anpassung
Landrat Thomas Habermann hob die "sehr, sehr guten Bedingungen für die Wehren, die die bestmögliche Unterstützung durch die Kommunen und das Landratsamt erhalten", hervor. Er würdigte den Einsatz als Aktiver, aber auch die Bedeutung der Feuerwehren, die in Dörfern ein wichtiger Träger der dörflichen Gemeinschaft seien. "Gemeinschaft ist ohne ehrenamtliche Tätigkeit nicht möglich", betonte Landtagsabgeordneter Gerald Pittner (Freie Wähler) und stellte heraus, dass der Feuerwehrdienst eine besonders herausgehobene Stellung einnimmt. "Bei keinem anderen Ehrenamt muss man bei gefährlichen Einsätzen, ob bei Bränden oder Einsätzen auf der Autobahn, sein Leben riskieren!" zeigte er auf. Er verwies auch auf die Bedeutung im gesellschaftlichen Bereich, wo auf die gut organisierten Wehren, die klare Führungsstrukturen aufweisen, gerne bei großen Veranstaltungen zurückgegriffen wird.
"140 Jahre Feuerwehrdienst bedeuten 140 Jahre Wandel und Anpassung an neue, ständig wachsende Aufgaben. Von der reinen Brandbekämpfung hin zur den Aufgaben der Technischen Hilfeleistung, wobei gerade die Einsätze auf der Autobahn im Bereich der Technischen Hilfeleistung eine sehr gute Ausbildung und Ausstattung erfordern. Aber auch die psychischen Belastungen bei Unfällen mit Todesfolge machen dem Einsatzpersonal schwer zu schaffen", wies Lukas Then, 1. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Burglauer, auf das hohe Anforderungsprofil hin, dem die ehrenamtlichen Feuerwehrdamen und -herren ausgesetzt sind.
Keine Nachwuchssorgen
Then freute sich, dass die Burgläurer Wehr sich durch die erfolgreiche Arbeit bei der Bildung einer Damen- und Jugendfeuerwehr frühzeitig auf den demographischen Wandel eingestellt hat und momentan keine Nachwuchssorgen habe. "Wir konnten junge und engagierte Mitglieder für die Feuerwehr gewinnen, die Kameradschaft zwischen jung und alt ist ausgezeichnet", betonte Kkommandant Then.
Back bescheinigte den Aktiven, "von einem engagiertem Führungsteam hochmotiviert und hervorragend ausgebildet zu sein und für alle anfallenden Einsätze bestens gerüstet zu sein". Besonders stolz zeigte sich Back, dass es gelungen sei, durch eine Damenwehr und die Jugendfeuerwehr für einen Ernstfall gut gerüstet zu sein. "Durch ihre berufliche Tätigkeit stehen die Männer oft am Tag nicht zur Verfügung, es ist unverzichtbar, dass verantwortungsbewusste Frauen, die fachlich ihren männlichen Kollegen in nichts nachstehen, die Aufgaben des Brandschutzes wahrnehmen können" freute sich Back.