Eine Beule zwingt zum Handeln
Autor: Heike Beudert
Münnerstadt, Sonntag, 17. Januar 2016
Die Stadtpfarrkirche hat an der nördlichen Außenmauer ein statisches Problem. Ein Stück der Mauer wird nach außen gedrückt. Außerdem gibt es dort auch Probleme im Dachstuhl. Beide Schäden müssen zeitnah behoben werden.
In diesem Jahr soll nun endlich der Startschuss für die geplante Renovierung der Stadtpfarrkirche fallen. Dies teilte Stadtpfarrer Pater Markus Reis dem Pfarrgemeinderat mit. Anders als geplant wird allerdings nicht gleich mit der Innenrenovierung begonnen. Zuerst müssen statische Sicherungen vorgenommen werden, mit denen die Kirchenstiftung eigentlich nicht kalkuliert hatte.
Probleme mit der Statik gibt es an der Nordseite der Stadtpfarrkirche. Die Außen-Nordwand hat seit Längerem einen Bauch. "Und wie das so mit Bäuchen ist, sie gehen nicht mehr von alleine weg", meinte Pater Markus. Im Fall der Stadtpfarrkirche kann man allerdings auch nicht mit dieser Ausbeulung im Mauerwerk leben. Denn keiner weiß, ob und wie lange das Mauerwerk diese Belastung dauerhaft aushält. "Das ist statisch nicht berechenbar", bestätigt Statiker Peter Wolf.
Wie lange die Kirche diese Beule im Mauerwerk schon hat, ist nicht zu sagen.
Allerdings ist sie mittlerweile mit bloßem Auge erkennbar.
Hinzu kommt, dass auch der Dachstuhl im nördlichen Seitenschiff beschädigt ist und zusätzlich auf das Mauerwerk drückt. Auch die Dachkonstruktion müsse dringend in die Sanierung mit aufgenommen werden, erläuterte Pater Markus Reis. Wichtige Pfeiler hätten ihre Stützfunktion verloren. Hier hatte es in weit zurückliegender Vergangenheit unsachgemäß ausgeführte Reparaturen gegeben, die jetzt zu den Spätschäden geführt haben.
Wie der Statiker Peter Wolf auf Anfrage bestätigt, habe man sogar überlegt, den Dachstuhl in diesem Bereich komplett zu erneuern. Denn bei einer Sanierung der beschädigten Dachfläche sind die Arbeitskosten sehr hoch. Dieser Vorschlag wurde aber nach Rücksprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege fallen gelassen. Die historische Konstruktion muss erhalten bleiben.
Ein Künstlerwettbewerb
Mit einem Baubeginn rechnet Pater Markus in der zweiten Jahreshälfte 2016. "Es ist meine Hoffnung, dass es dann endlich losgeht", so Pater Markus. Auf Anfrage aus dem Pfarrgemeinderat erklärte Pater Markus Reis, er gehe davon aus, dass während dieser Sanierungsphase Gottesdienste in der Stadtpfarrkirche möglich sind.In diesem Jahr soll auch der geplante Künstlerwettbewerb für die Gestaltung des Altarraumes durchgeführt werden. Im Februar soll es außerdem einen Termin mit dem Ausschuss Kirchenrenovierung und der Kirchenverwaltung geben, um den weiteren Ablauf der Sanierung festzulegen.