Druckartikel: Ein Zeugnis der Marienverehrung

Ein Zeugnis der Marienverehrung


Autor: Thomas Malz

Münnerstadt, Freitag, 19. November 2021

Ewald Baumeister und Wolfgang Wagner haben einen Bildstock am Seelenholz auf dem Schindberg renoviert. Dessen Ursprung ist nicht bekannt es gab allerdings schon einen Vorgänger.
Wolfgang Wagner und Ewald Baumeister betrachten das fertige Werk. Sie haben ein Bildstock am Seelenholz auf dem Schindberg hergerichtet.


Überall in den Region finden sich alte Wegkreuze und Bildstöcke. Manche sind uralt und kunsthistorisch bedeutsam, andere schlichter Ausdruck tiefer Volksfrömmigkeit. Und weil es schon schwierig ist, die bedeutenden Zeugnisse des Glaubens zu erhalten, verfallen manchmal die einfachen, weil sich niemand darum kümmert.

Jetzt haben Ewald Baumeister und Wolfgang Wagner einen solchen renoviert. Er befindet sich am Rand des Waldstücks Seelenholz, hinter der Einfahrt zu Nipro und Burghausen an der B287 in Richtung Nüdlingen. Die Idee, diesen einfachen Bildstock zu erhalten, hatte Wolfgang Wagner.

Unterstützung durch Firmen

Er und Ewald Baumeister führten die Arbeiten ehrenamtlich aus, bei der Beschaffung des Materials bekamen sie Unterstützung. Die Firma RGT aus Bad Neustadt spendete das Titanzinkblech für das neue Dächlein und ein Rohr aus PVC für die Betoneinfassung. "Con der Firma Eisen-Krais aus Münnerstadt haben wir die verzinkten Winkeleisen für die neue Befestigung spendiert bekommen", sagt Wolfgang Wagner.

Die beiden Männe wollten den alten Bildstock auch gleich ein wenig neu gestalten. Deshalb stiftete Ewald Baumeister aus seinem Privatbestand eine Madonnenfigur und eine Laterne. Wolfgang Wagner besorgte den nötigen Beton und alles, was sonst noch für die Renovierung gebraucht wurde.

Die vorhandene Madonnenfigur und das Christus-Emblem reinigten die beiden Helfer und brachten es dann wieder an den Eichenstamm an. Der Bildstock war früher gut von der 287 sichtbar, allerdings hatte der wilde Bewuchs in den letzten Jahren zugenommen. Diesen entfernten Ewald Baumeister und Wolfgang Wagner, die Eiben vor dem Bildstock schnitten sie zurück, so dass der Bildstock jetzt wieder gut sichtbar ist. Zum Schluss verschönerten sie die Anlage noch mit Rindenmulch. Ewald Baumeisters Enkel, Markus Baumeister, hielt die gesamte Aktion fotografisch fest.

"Warum dieser alte Bildstock aufgestellt wurde und wie alt er tatsächlich ist, wissen wie leider nicht", sagt Wolfgang Wagner, der zusammen mit Ewald Nöth schon vor einigen Jahren ein Wegkreuz ganz in der Nähe, unmittelbar am Zaun der Firma Nipro hergerichtet hat. "Wir hoffen, dass der Bildstock noch lange erhalten bleibt."

Tatsächlich ist über diesen Bildstock wenig bekannt. Roman Jonas, einer der ehrenamtlichen Helfer im Stadtarchiv, ist allerdings in einer alten Tageszeitung fündig geworden. Am 22. August 1980 waren dazu zwei Fotos und ein kurzer Text veröffentlicht worden: "Rechts der B 19 in Richtung Schweinfurt, oberhalb der Abzweigung nach Burghausen/Kurklinik steht am Waldrand dieser Bildstock aus Holz", stand unter den Fotos geschrieben.

Und weiter: "Er ist heuer neu gesetzt worden, und es ist nicht bekannt, von wem." Auf dem zweiten, älteren und etwas unscharfen Bild ist ein Bildstock zu sehen, der von der Grundstruktur dem neuen sehr ähnlich sieht. Allerdings ziert diesen Bildstock eion Marienbild und kein Relief. Dazu gab es eine Abstellmöglichkeit für einen Blumentopf. Darunter stand in dem Zeitungsartikel von 1980: "Dort hatte schon einmal vor einiger Zeit ein Bildstock gestanden. Anfang der fünfziger Jahre war es der Angrenzer, dem der neben dem Wald beginnende Acker gehörte, der einen Bildstock aus Holz setzte, ajn dessen Schauseite ein Marienbild hing."