Ein einmaliges Ereignis
Autor: Hanns Friedrich
Münnerstadt, Montag, 09. Juli 2018
Für Regionalkantor Peter Rottmann ging ein Traum in Erfüllung. Er spielte auf der größten Orgel der Welt in Passau.
Einmal auf der größten Kirchenorgel der Welt im Dom zu Passau spielen zu dürfen, hatte sich Regionalkantor Peter Rottmann nie träumen lassen. "Ich bin jetzt noch hin und weg von diesem für mich einmaligen Ereignis in meiner beruflichen Laufbahn." Der Regionalkantor war einer Einladung der Dommusik Passau gefolgt und gastierte im Hohen Dom zu Passau in der Donnerstagabend-Konzertreihe mit einem Orgelabend auf der größten Kirchenorgel der Welt. Diese Konzertreihe, in der sich die organistische Weltelite die Klinke in die Hand gibt, erfreut sich überregionaler Beliebtheit. Rottmanns Konzert war deshalb auch erwartungsgemäß mit rund 300 Zuhörern überaus gut besucht.
Der Regionalkantor aus Münnerstadt spielte ein ausgesucht virtuoses Programm. Das begann mit der Chororgel und wechselte dann auf die weltweit bekannteste und mit fünf Manualen und 233 Registern größte Kirchenorgel des Globus' mit Werken von Bach, Buxtehude, Wagner und anderen Komponisten. Am Schluss gab es stehende Ovationen, eine Zugabe und, was Peter Rottmann besonders gefreut hat, eine Einladung zu weiteren Konzerten. Die Passauer Domorgel wurde 1928 mit 208 Registern als damals größte Orgel der Welt von der Firma Steinmeyer aus Öttingen erbaut. Seitdem ist dieses Instrument weltweit bekannt und Anziehungspunkt für die Besucher Passaus.
Einzigartig ist das Klangkonzept mit fünf unterschiedlichen Teilorgeln und jeweils eigenem Klangcharakter. Zwei barocke Pfeilerorgeln, ursprünglich unter der Vierungskuppel auf eigenen Musikemporen angebracht, wurden Mitte des 19. Jahrhunderts auf die Westempore der Seitenschiffe transferiert. Sie flankieren nun die Hauptorgel: die Evangelienorgel im Norden als französisches Solo- und Schwellwerk, die Epistelorgel im Süden als italienisch-barocke Orgel. Die Chororgel im Altarraum verfügt über einen eigenen mechanischen Spielschrank und ist in norddeutsch-barockem Klangstil gehalten. Über dem Langhaus im Dachstuhl ist in einer Orgelkammer die Fernorgel eingebaut. Ihr Klang kann durch das "Heilig-Geist-Loch" in das Kirchenschiff dringen. Sie ist im spätromantischen Stil disponiert.
Die Hauptorgel mit eigenem viermanualigen Spieltisch verbindet die Teilwerke klanglich zu einem Ganzen. Auf der Westempore steht ein fünfmanualiger Generalspieltisch, an dem die 233 klingenden Register aller Teilorgeln mit ihren 17 974 Pfeifen und vier Glockenspielen einzeln oder zusammen gespielt werden können. "Einfach nur einmalig und eine große Ehre für mich, hier spielen zu dürfen," sagt Regionalkantor Peter Rottmann.