Dorfplatz soll schöner werden
Autor: Dieter Britz
Seubrigshausen, Sonntag, 29. Mai 2016
Bürgermeister und Landschaftsarchitekt stellen den Einwohnern die Pläne vor. Die Kosten werden auf knapp 620 000 Euro geschätzt.
Der Dorfplatz mit der Kirche St. Kilian und dem Gemeindehaus samt Feuerwehr und Raiffeisenbank, der zur Zeit noch etwas unansehnlich wirkt, soll zum Schmuckstück werden. Die für 2017 und 2018 geplante Umgestaltung stand im Mittelpunkt einer sehr gut besuchten Bürgerversammlung im DJK-Sportheim. Bürgermeister Helmut Blank und der Landschaftsarchitekt Valtin Dietz vom Freiraumplanungsbüro Dietz und Partner (Elfershausen-Engenthal) informierten die Bürgerinnen und Bürger über Details, Zeitpläne und auch Kosten.
Letztere schätzt das Büro Dietz auf 617 270 Euro ohne Grundleitungen wie Wasser und Abwasser. Die Planungen wurden so gestaltet, dass die Anliegerbeiträge für die Fahrbahn, die Beleuchtung und die Gehwege möglichst moderat ausfallen, hieß es. Bürgermeister Blank nannte knapp 150 000 Euro, die auf die Anlieger umgelegt werden müssen.
Die Eigenbeteiligung der Stadt liegt bei 20 Prozent oder knapp 37 000 Euro.
Helmut Blank wies ausdrücklich darauf hin, dass eine Stadt wie Münnerstadt keine rechtliche Möglichkeit hat, wie andere Städte auf Anliegerbeiträge zu verzichten. Sie müsse angesichts ihrer finanziellen Lage eine entsprechende Beitragssatzung haben. Sonst seien die Stabilisierungshilfe und die Genehmigung des Haushaltes gefährdet.
Blank erinnerte daran, dass die Umgestaltung des Dorfplatzes samt Errichtung eines Dorfbrunnens ein lang gehegter Wunsch sei, der bereits bei einer Bürgerversammlung 2012 von Bürgern geäußert wurde. Bis zur jetzt vorgelegten Planung war es allerdings ein weiter Weg. Schon im September 2012 beschäftigte sich der Bau- und Umweltausschuss des Stadtrates mit dem Thema und vergab den Auftrag für Vorentwürfe. Diese wurden in einer Bürgerversammlung im Juni 2013 vorgestellt.
Dabei wurde der Wunsch geäußert, auch den Umgriff, den Raum um den eigentlichen Dorfplatz, mit in die Planung einzubeziehen. Außerdem wurde festgelegt, dass verschiedene Varianten erarbeitet und diese zur Abstimmung gestellt werden sollen. Dazu erarbeitete das Planungsbüro Dietz und Partner fünf Varianten. Doch es gab damals kein eindeutiges Ergebnis, eine Variante bekam eine Mehrheit von zwei Stimmen. Wegen des unklaren Abstimmungsergebnisses bekam das Planungsbüro den Auftrag, fünf weitere, reduzierte Varianten für eine Platzgestaltung zwischen Kirche, Feuerwehr und Kreisstraße zu erarbeiten. Doch im Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken (ALE) war man der Meinung, dass die erheblich reduzierte Planung die vielen Herausforderungen an eine zukunftsgerichtete Ortsmitte nicht aufgreife deshalb nicht zuschussfähig sei.
Projektgruppe optimierte Pläne
Vertreter der Stadt, des Planungsbüros und Bürger aus Seubrigshausen besuchten ein Seminar an der Schule für Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim. Die dortigen Diskussionen führten zu einem weiteren Entwurf mit Gesamtkosten von rund 715 000 Euro (ohne Kanal, Wasser, Strom, Gas). Das hätte Anliegerbeiträge in Höhe von 256 000 Euro bedeutet.Die Seminar-Teilnehmer arbeiteten als Projektgruppe weiter, um die Planung zu optimieren und die Anliegerbeiträge zu senken. Heraus kam unter anderem eine Verkleinerung der Gehwege, eine Verlagerung der Bushaltestelle mit einem Wartehäuschen nach hinten, abseits der schnellen Hauptstraße und eine Änderung der Straßenführung. Die durch einen Asphaltstreifen abgetrennte Insel mit dem Maibaum wird mit einbezogen und in den Dorfplatz integriert. Auf dem Platz zwischen der Kirche, die barrierefrei zugänglich sein soll und dem Feuerwehrhaus wird der gewünschte Dorfbrunnen errichtet.
Zum Zeitplan meinte Blank "die Straße wird erst im Frühjahr 2017 aufgerissen. Wenn alles so läuft, wie wir uns das vorstellen, haben wir im Frühjahr 2018 eine neue Dorfmitte". Die Bürger sind mit der Planung offenbar einverstanden, denn in der Diskussion gab es keine Fragen dazu. Nur ein Bürger hinterfragte die geschätzten Kosten. Diese seien aufgrund von Erfahrungswerten zustande gekommen, so Valtin Dietz. In einer Sitzung des Stadtrates im Juni steht das Thema "Dorfplatz" auf der Tagesordnung. Dann soll das Gremium seine endgültige Zustimmung geben.