Dieses Mal fehlten den Mürschter Schülern die zwingenden Argumente
Autor: Björn Hein
Münnerstadt, Sonntag, 07. Februar 2016
Debatten sind heute allgegenwärtig. Ob in der Politik oder am Stammtisch - überall werden Meinungen und Argumente ausgetauscht.
Oft geht der als Sieger aus dem Rennen, der seine Argumente einfach durchdrückt und die anderen nicht zu Wort kommen lässt. Ganz anders ist das beim Wettbewerb "Jugend debattiert". Hier sind Diskutanten am Werk, die in geschliffener Sprache ihre Argumente austauschen, die des Gegners aufnehmen, sie zu widerlegen versuchen und zu einer Konklusion kommen. Und wenn man den Debattanten beim Regionalentscheid Oberfranken - Unterfranken Ost, der am Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium ausgetragen wurde, zuhörte, wünschte man sich insgeheim, dass die Politiker sich bei ihren Debatten vom Können der Schülerinnen und Schüler eine Scheibe abschneiden.
Denn beim Wettbewerb ging es darum, vor allem das Publikum mit Argumenten zu überzeugen, auf den Kontrahenten einzugehen und dessen Einwände zu entkräften.
Zwei Altersklassen
In den Finaldebatten trat man in zwei Altersklassen an. Die Altersgruppe I (Klasse 8-9/ 10) hatte das Thema "Sollten Eltern in Bayern frei entscheiden, welche weiterführende Schule ihre Kinder besuchen?". Die Pro- und Kontraseite wurde ausgelost, dann ging es los. Von einer Jury wurde die Leistung bewertet. Als Juroren waren Philipp Kleinhenz (Schüler Q 11 Münnerstadt), Friedemann Müller von der FOS/ BOS Schweinfurt, Schulleiter Joachim Schwigon, seine Stellvertreterin Dr. Kerstin Vonderau und Bürgermeister Helmut Blank angetreten. Am Ende setzte sich Antonia Zeitlmann (Marktgräfin-Wilhelmine-Gymnasium Bayreuth) gegen die Konkurrenz durch. Cedrik Siegert (Ehrenbürg-Gmynasium Forchheim) konnte den 2. Platz erringen, 3.
wurde Elisabeth Morche (Olympia-Morata-Gymnasium Schweinfurt).Die Altersgruppe II (Klassen 10/ 11-13) hatte sich einem Thema gewidmet, das bereits im Münnerstädter Stadtrat kontrovers diskutiert worden war: "Soll unsere Gemeinde die nächtliche Beleuchtung von Straßen, Plätzen und öffentlichen Gebäuden beschränken?" Bei dieser Diskussion trug Kristina Chapuzot (Ehrenbürg-Gymnasium Forchheim) den Sieg davon, gefolgt von Felix Walter (Jean-Paul-Gymnasium Hof) und Luca Schüll (Staatliche Fach- und Berufsoberschule Schweinfurt).
Dass es in diesem Jahr kein Münnerstädter Schüler ins Finale schaffte war nicht so schlimm. "Der Weg ist das Ziel, und meist liefern sich die Debattanten ohnehin ein Kopf-an-Kopf-Rennen", so Heidrun Wagner-Hack, die Regionalkoordinatorin des Wettbewerbs und Lehrerin am Münnerstädter Gymnasium. Dabei ist sie froh, dass sie sich bei der Organisation des Wettbewerbs auf das Engagement ihrer Schülerinnen und Schüler verlassen kann. So übernehmen diese auch das Catering und backen Kuchen, damit sich alle beim Regionalentscheid wohl fühlen.
Doch der Wettbewerb "Jugend debattiert" beginnt nicht beim Regionalentscheid. "Zuerst werden in den einzelnen Klassen die Sieger in der Diskussion ermittelt, dann gibt es den Schulwettbewerb. Erst danach erfolgt der Regionalentscheid", so Wagner-Hack. Die, welche hieraus siegreich hervorgehen erhalten die Chance, beim Landeswettbewerb mitzumachen. Sollte dieser geschafft werden, so geht es auf zum Bundeswettbewerb. Der Regionalentscheid für die Region Oberfranken - Unterfranken Ost findet schon seit vielen Jahren in Münnerstadt statt.