Dienst in der Kirche: Mit dem Herzen dabei
Autor: Hanns Friedrich
Großwenkheim, Donnerstag, 16. Oktober 2014
In der Großwenkheimer Kirche versehen vier Bürger den Küsterdienst. Ihr ehrenamtliches Wirken wurde jetzt gewürdigt - mit der silbernen Ehrennadel des Mesnerverbandes.
Fridolin Bauer, Konrad Geiling, Alfons Markert und Rudolf Schmitt - die Namen kennt man in Großwenkheim vor allem von der Ortskirche. Die vier bekleiden seit 25 Jahren den Mesnerdienst im Großwenkheimer Gotteshaus. Grund genug für den Mesnerverband und Ortspfarrer Dr. Benno von Bundschuh, sie mit der silbernen Ehrennadel des Mesnerverbandes auszuzeichnen.
Der Pfarrer sagte, dass der Mesnerdienst oft im Hintergrund geschehe, trotzdem sei er unverzichtbar für eine würdige Feier der heiligen Messe. Mesnerdienst gab es übrigens schon zu Jesu Zeiten, sagte Dr. Benno von Bundschuh. Jesus sei es gewesen, der zwei Jünger vorausschickte, damit sie den Abendmahlsaal herrichten. Das sei nichts anderes, als Mesnerdienst gewesen. In den ersten Jahren der Christenheit gab es die Türhüter, die die Christen in die Katakomben eingelassen haben.
Auch heute sei dies eine der Aufgaben, denn Mesner oder Küster, schließen die Türen zu den Kirchen auf. Küster bedeute übersetzt "Hüter" oder "für die Kirche Verantwortlicher".
Der Mesner hat aber noch einen weiteren Namen. Oftmals wird er als Sakristan bezeichnet. Die Sakristei sei ein kleiner Raum in der Kirche, in dem die Utensilien für einen Gottesdienst aufbewahrt werden. "Das ist der Arbeitsplatz der Mesner und hier müssen sie den Priester unterstützen und die Geräte für die Messfeier bereit stellen."
Vielfältige Aufgaben
Wie vielfältig dieser Dienst ist, zeige sich daran, dass Mesner für das Läuten der Glocken ebenso zuständig sind, wie für das Anzünden der Kerzen an den Altären, für die Beleuchtung, die liturgischen Gewänder aber auch die für einen Gottesdienst notwendigen Kelche und das
Herrichten des Altars. "Das alles ist eigentlich nicht selbstverständlich und wird erst dann bemerkt, wenn irgendetwas ausfällt", sagte der Pfarrer.
Das Wort Mesner wiederum komme vom Lateinischen Mansio - "das ist der, der den Boden pflegt". Auch das sei Aufgabe eines Mesners. Letztendlich zeige dies, dass ein Mesner vom Herzen her in seiner Kirche zu Hause ist. Die Kirche bezeichnete der Geistliche als Sinnbild Christi aus lebendigen Steinen. Der Mesnerdienst sei damit ein Dienst, der Gott gefällt. Seine Arbeit komme der Pfarrgemeinde zugute, und Küster würden nach außen Zeugnis für ihren Glauben ablegen.
In Großwenkheim sind es vier Männer, die diesen Dienst im Wechsel übernehmen. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, nach dem Gottesdienst wieder aufzuräumen. Das nannte Dr. Benno von Bundschuh die "Nacharbeiten", auch etwas, das man oft nicht sieht.
"Das geht vom Aufhängen und Einräumen der Priesterkleidung bis hin zu den Gewändern der Ministranten, Kerzen und Lichter löschen. Deshalb sollte man heute Fridolin Bauer, Konrad Geiling, Alfons Markert und Rudolf Schmitt einmal ein herzliches Vergelt's Gott sagen." Dies geschehe durch den Mesnerverband, der für 25 Jahre Mesnerdienst die silberne Ehrennadel überreicht, dazu eine Urkunde, unterzeichnet von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann.