Die Regenwürmer dürfen sich freuen
Autor: Heike Beudert
Münnerstadt, Dienstag, 29. März 2016
Es ist ein Wetter, bei dem sich die Regenwürmer wohl fühlen. Aber auch der Landwirtschaft kommt der Regen nach dem trockenen Jahr 2015 sehr gelegen.
Die Sonne hat sich in den vergangenen drei Monaten oft rar gemacht. Dafür hat hat man öfters den Regenschirm gebraucht.
Statistik der Messstation
Doch ist das alles nur das individuelle Empfinden, das der lange Winterblues mit sich bringt, oder ist das Wetter in diesem Jahr tatsächlich anders als sonst? Die agrarmeteorologische Messstation in Maria Bildhausen gibt ein bisschen Aufschluss darüber.In Maria Bildhausen wird das Wetter aufgezeichnet - Tag für Tag, Jahr für Jahr. Seit 1990 gibt es die fest installierte Messstation. Die Daten werden im Internet veröffentlicht.
Nicht richtig schlecht
Beim Blick auf die dort veröffentlichte Statistik fällt tatsächlich auf, dass es in den ersten drei Monaten des Jahres mehr Niederschläge gegeben hat als in vielen anderen Jahren und dass die Sonne weniger geschienen hat.
189 Sonnenstunden hat es bis zum 29. März gegeben. Doch richtig schlecht ist das nicht. Weniger Sonne gab es in diesem Zeitraum beispielsweise 2001 und 2000. Und vor 20 Jahren, im Jahr 1996, zählte man gerade 109 Sonnenstunden.Freilich, es gibt im Verlauf der letzten 25 Jahre auch Beispiele für sogenanntes Paradewetter. Der März 2015 brachte es alleine auf 174 Sonnenstunden - das sind fast soviele wie in den gesamten drei Monaten dieses Jahres zusammen. Im Jahr 2002 schien die Sonne in den Monaten Januar, Februar und März rund 410 Stunden. Da wird man durchaus neidisch.
Geregnet hat es dafür in diesem Winter und Vorfrühling einiges. Bislang sind in diesem Jahr in Maria Bildhausen 147,2 Millimeter Regen oder Schnee gemessen worden. Das ist eine ganz schöne Menge, wenn man bedenkt, dass im gesamten Jahr 2015 in Maria Bildhausen nur 487,2 Millimeter Niederschlag gefallen sind.
Segen für die Landwirtschaft
Dass es beides - viel Sonne und viel Niederschlag - nebeneinander geben kann - zeigt das Jahr 2002. Trotz 410 Sonnenstunden in nur drei Monaten brachten es Januar, Februar und März zusammen auch auf 181,7 Millimeter Niederschläge.Der Niederschlag der vergangenen Monate ist für Landwirte ein Segen nach der Trockenheit des vergangenen Jahres. Roland Dömling ist derzeit recht zufrieden, gefehlt habe allerdings eine längere Frostperiode, sagt er. Dass über das regnerische Wetter der letzten Wochen oft geklagt wird, kann er nicht nachvollziehen.
Die Böden hätten das gebraucht. "Viele Leute haben die Natur aus den Augen verloren", glaubt er. Dadurch würde übersehen, wie wichtig ausreichend Niederschläge sind. Den Regen der letzten drei Monate findet er ganz normal. Auffallend viel sei es nicht gewesen. Man könne nicht sagen, dass es patschnass auf den Feldern ist.