Die Pfarrkirche wird Gisela Schuhmann fehlen
Autor: Heike Beudert
Münnerstadt, Donnerstag, 25. Sept. 2014
Gisela Schuhmann ist jetzt Gemeindereferentin in Salz. In Münnerstadt hat sie 1986 ihre erste Stelle angetreten. Hier hat sie sich so wohl gefühlt, dass sie 28 Jahre geblieben ist. In Salz lernt sie gerade ihre neue Pfarrei kennen.
Der Abschied ist Gisela Schuhmann, aber auch der Pfarrei St. Maria Magdalena in Münnerstadt schwer gefallen. Nach 28 Jahren Tätigkeit, zuerst als Gemeindeassistentin, dann als Gemeinderferentin, hat sie Münnerstadt verlassen. Am Sonntag, 28. September, wird dieser Abschied dann auch offiziell begangen. Dann findet in der Stadtpfarrkirche um 10.30 Uhr ein Gottesdienst statt - der letzte, den Gisela Schuhmann in Münnerstadt gestaltet.
Gute Erfahrungen
Münnerstadt habe sie geprägt, sagt die 51-Jährige. Das ist auch nicht verwunderlich, denn in Münnerstadt hat sie als junge Frau ihre erste Stelle als Gemeindeassistentin angetreten. Und hier ist sie 28 Jahre lang geblieben und hat alle Veränderungen hautnah miterlebt. In dieser Zeit sind viele Kinder groß geworden, die sie in der Schule unterrichtet hat und die sie zur Erstkommunion mit begleitet hat.
Wenn Gisela Schuhmann jetzt in der Pfarrei eine neue Aufgabe als Gemeindereferentin annimmt, bleibt sie allerdings in Münnerstadt daheim. Längst hat die gebürtige Nüdlingerin hier auch private Wurzeln geschlagen. "Ich bleibe Mitglied der Pfarrei", sagt sie deshalb auch. Und die Münnerstädter Kirchenbesucher dürfen sich freuen. Sie bleibt Sängerin der Mürschter Kirchenband "Magdala". Dort singt sie seit vielen Jahren und das will sie auch beibehalten. Außerdem ist sie weiterhin in der Seelsorge an der Klinik "Michelsberg" tätig. Und seit diesem Schuljahr unterrichtet sie einige Stunden an der Fachakademie für Sozialpädagogik am Münnerstädter Berufsbildungszentrum Religion. Schon die ersten Stunden hat sie sehr spannend gefunden.
An ihre Anfänge in Münnerstadt denkt sie noch gerne zurück.
Als sie 1986 in Münnerstadt begann, war sie sowohl im Jugendhaus, als auch in der Pfarrei eingesetzt. Sie wisse gar nicht, wie sie das damals alles geschafft habe, überlegt sie. Als junge Religionslehrerin unterrichtete sie damals an der Hauptschule. Sie erinnert sich, dass sie einmal von einem älteren Kollegen in den Pausenhof geschickt wurde, weil der gedacht habe, sie sei eine Neuntklässerin.
Damals war die Stelle der Gemeindereferentin in Münnerstadt eine Vollzeitstelle. Heute ist es das nicht mehr. Die Stelle wurde vor 15 Jahren reduziert. Für Gisela Schuhmann kam das damals nicht ungelegen, da wenig später ihre Zwillinge auf die Welt kamen.
Seitdem hatte sie in der Pfarrei eine 19,5-Stunden-Stelle. Manchmal hat sich ihre Arbeit und ihre ehrenamtliche Tätigkeit in der Pfarrei dadurch auch vermischt. Aber sie habe immer alles gerne gemacht - die Kinderkrippenfeier an Weihnachten beispielsweise.
"Es war toll, dass ich viel Offenheit erfahren habe und viele Freiräume hatte", sagt sie. Besonders gefreut hat sie in all den Jahren, dass es immer wieder Menschen gab, die in der Kirchenarbeit mitmachten, sei es bei der Kinderkirche oder in den Kommunionvorbereitungen gewesen.
Ihre Münnerstädter Stelle konnte Gisela Schuhmann 28 Jahre lang ausüben - das ist viel länger, als normalerweise üblich. Eigentlich sollen Gemeindereferenten nach zehn Jahren wechseln. Wechsel hat die Münner städterin dennoch immer wieder erlebt. Sie hat unter drei Pfarrern, fünf Kaplänen und vier mitarbeitenden Priestern gearbeitet.
Kompletter Neubeginn
Mittlerweile hat sie ihre neue Stelle in Salz angetreten. Sie müsse sich jetzt erst einarbeiten, denn nicht nur Gisela Schuhmann ist neu, auch Pfarrer Tobias Fuchs ist erst in diesen Tagen auf die neue Stelle gewechselt.
Es sei ein kompletter Neubeginn. Vieles ist also noch unbekannt. Jetzt müssen sie beide erst einmal ihre neue Gemeinde kennen lernen. Ein Aufgabengebiet wird für Gisela Schuhmann die Kommunionvorbereitung sein. In Salz, das weiß sie schon, werden im kommenden Jahr über 50 Buben und Mädchen ihre Erstkommunion begehen werden.
Unterricht in Burglauer
Ein weiterer Aufgabenbereich ist die pastorale Begleitung der Kindergärten innerhalb der Pfarrei, zu der die Gemeinden Salz, Strahlungen, Niederlauer und Burglauer gehören. In Burglauer unterrichtet Gisela Schuhmann seit diesem Jahr auch an der Grundschule.
Sie ist jetzt schon mittendrin in ihrer Arbeit und tastet sich jetzt an ihre neue Gemeinde heran und ist gespannt, was die Zukunft bringen wird. Eines, das weiß sie, wird sie aber vermissen: "Mir fehlt die schöne Kirche, der Magdalenenaltar", sagt sie mit etwas Wehmut.