Die Last mit dem Eigentum...
Autor: Heike Beudert
Münnerstadt, Montag, 13. April 2015
Eigentum verpflichtet. Für die Stadt Münnerstadt wird das zunehmend zum Problem. Denn zahlreiche städtische Liegenschaften sind sanierungsbedürftig. Wie alles finanziert werden soll, wird das große Problem sein.
Das marode Dach an der Zehntscheune hat der Stadt gerade noch gefehlt. Denn auch ohne diese neue, dringliche Sanierungsmaßnahme ist die Liste der städtischen Gebäude lang, die größere Reparaturen nötig hätten. Die Stadt Münnerstadt hat im März eine Liste der städtischen Gebäude erstellt, für die Sanierungsbedarf besteht. Da kommt einiges zusammen. 21 Gebäude stehen auf dieser Dringlichkeitsliste. Von anderen kann man nur vermuten, dass sie ebenfalls mittelfristig Probleme machen werden.
Die Bauverwaltung hat die Liste erstellt, damit schwarz auf weiß vorliegt, was als nächstes auf den Stadtrat und damit auch auf die Bürgerschaft zukommt. "Denn letztendlich trägt das alles der Bürger", gibt Bürgermeister Helmut Blank zu verstehen.
Für ihn sei wichtig gewesen, einzelne Maßnahmen nicht mehr isoliert zu betrachten, sondern zu prüfen, welche Arbeiten in der nächsten Zukunft Schritt für Schritt erledigt werden müssen.
Lösungssuche in der Grube
Sanierungsbedarf gibt es sowohl bei historischen Gebäuden, als auch bei neueren Einrichtungen. "Es wurde 40 Jahre auf diesem Gebiet gespart", sagt Blank. Nun kämen die Probleme gedrängt.
Die Sanierung der Mehrzweckhalle ist das größte anstehende Projekt der nächsten Zeit, das bereits angeschoben wurde. Feststeht weiter, dass das Dach des Bauhofs saniert werden muss. Nicht vermeidbar wird nach Ansicht Blanks mittelfristig eine Sanierung des Jörgentors sein. Die im vergangenen Jahr durchgeführten Arbeiten haben nur für einen Aufschub gesorgt.
Blank rechnet damit, dass in vier bis fünf Jahren die Generalsanierung des Fachwerkaufbaus notwendig sein wird.
Sanierungsbedarf gibt es am alten Gymnasium, das heute einen Teil der Stadtverwaltung beherbergt. Das Dach macht Probleme. "Die Fenstergesimse müssen hergerichtet werden", so Helmut Blank.
Mittelfristig muss auch etwas mit den beiden Scheunen der Stadt in der Grube geschehen. "Das kann nicht so bleiben", stellt Blank fest. An einer Lösung wird für das seit Jahren marode Lutz´sche Haus am Marktplatz gearbeitet.
Kelterhalle ist marode
Sanierungsbedarf besteht auch für die Kelterhalle. Dort breitet sich Schimmel aus, die Rohre der Toiletten sind verstopft. "Ich weigere mich, die Halle noch zu vermieten", betont Inge Bulheller vom städtischen Kommunalunternehmen "KulTourisMus". Nur für den Flohmarkt werde die Halle noch vergeben.
Bei der Kelterhalle könnte es aber sein, dass die Stadt aus der Verantwortung kommt. Sie liebäugelt damit, die historische Halle zu veräußern.
Finanzstrecke für Kirchtürme
Aber auch auf den Ortsteilen gibt es "städtische Baustellen". Sanierungsbedarf gibt es für die ehemalige Schule und das alte Feuerwehrgerätehaus in Burghausen. Am Feuerwehrgerätehaus in Fridritt sind die Tore kaputt, außerdem spricht der Bürgermeister von Problemen mit der Feuchtigkeit. Auch bei einer Gemeindescheune in Fridritt müssten mittelfristig Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden.
Investitionsbedarf klären
Geklärt wird derzeit der Investitionsbedarf am alten Feuerwehrgerätehaus in Reichenbach, in dem auch ein Schlachtraum und ein Kühlhaus untergebracht sind.
Absehbar sind Unterhaltungsarbeiten am Reichenbacher Kirchturm.
In Wermerichshausen hat man seit längerem Probleme mit einem Wasserschaden am Feuerwehrgerätehaus. Auch hier arbeitet die Bauverwaltung an einer Lösung. Und der Wasserturm steht ebenfalls irgendwann zur Sanierung an, ebenso wie das alte Feuerwehrgerätehaus in Windheim.
Das ist nur die Liste der schon bekannten Probleme, die in Zukunft Geld - mal mehr, mal weniger - kosten werden. Überprüft werde im Einzelfall, ob eine Sanierung oder ein Abbruch wirtschaftlicher sei, beispielsweise bei alten Scheunen. Und auch der Verkauf von Liegenschaften, wie beim Lutz-Haus oder der Kelterhalle steht zur Diskussion.
Der Bürgermeister weiß aber auch, dass jederzeit neue Überraschungen warten, so bei den Kirchtürmen, die weitgehend in der Unterhaltspflicht der Stadt liegen.
Immer mit im Boot
Außerdem erinnert Bürgermeister Helmut Blank daran, dass Entscheidungen ausstehen, wie es mit dem Kloster-Areal (Jugendhaus) weitergehen wird. Blank geht davon aus, dass die Stadt - egal wie das Gelände weiter genutzt wird - in die Verantwortung genommen wird. Denn auch bei Sanierungsmaßnahmen Dritter zahlt die Stadt im Rahmen der Städtebauförderung Zuschüsse. Eine kommunale Beteiligung an Sanierungen in Maria Bildhausen steht in den nächsten Jahren vermutlich ebenso an, da diese Arbeiten im Förderprogramm "Stadtumbau West" durchgeführt werden sollen.