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Die Knochenbrecher kommen


Autor: Björn Hein

Kleinwenkheim, Sonntag, 28. August 2016

Am nächsten Wochenende wird es wieder laut in Kleinwenkheim: Das "Bonebreaker-Festival" lockt die Heavy-Metal- Fans zum Sportplatz.
2013 trat Daniel Buld mit der Band "Terrible Old Man" selbst auf - in diesem Jahr ist er "nur" Organisator. Rechts seine Tochter  Foto: Lara.Archiv/Björn Hein


Martialisch klingt der Name der Veranstaltung, die am kommenden Wochenende am alten Sportplatz Gock in Kleinwenkheim stattfindet: "Bonebreaker-Festival" - "Knochenbrecher" also. Ein Konzert der leisen Töne wird es nicht werden, das steht fest. Wer allerdings auf Heavy-Metal steht, der dürfte hier voll auf seine Kosten kommen. Die Bands, kommen aus der großen weiten Welt des Metals. Dabei werden sowohl Szenegrößen als auch weniger bekannte Bands zu hören sein.

"Der Heavy-Metal-Szene wird beim Bonebreaker-Festival auf jeden Fall allerhand geboten", so Daniel Buld aus Sulzfeld, der das Festival nicht nur organisiert, sondern selbst "Schwermetaller" mit Herz und Seele ist. Seitdem er neun Jahre alt war, spielt er Schlagzeug, seit 1995 ist er in diversen Bands tätig. Beim Bonebreaker-Festival 2013 stand er mit "Terrible Old Man" auf der Bühne und heizte damals im Zelt richtig ein. "Natürlich stehe ich selbst auf Heavy-Metal, das Festival ist für mich eine Herzensangelegenheit", gibt der 38-Jährige unumwunden zu.


Familiäre Atmosphäre

Das macht auch ein wenig die Atmosphäre dort aus: Man merkt, dass die Fans sich untereinander kennen, und auch wenn die schwarze Kluft, in die die Anhänger dieser Musik kommen, am Anfang vielleicht etwas erschreckt - die Stimmung dort ist kumpelhaft und sehr herzlich. Es ist eben ein Festival von Fans für Fans.


Premiere vor drei Jahren

"2013 wurde Bonebreaker ins Leben gerufen. Wir wollten damals die hohen Verluste des "Queens of Metal" ausgleichen. Das ist auch gelungen", erklärt Buld, der dieses Festival schon damals organisierte. Da es 2013 sehr gut ankam, beschloss man weiterzumachen, und so fand es seither jährlich statt. Die Entwicklung der Besucherzahlen bezeichnet Buld als leicht positiv: "Diese haben sich leicht von 500 auf 600 gesteigert." Damit schreibt man eine schwarze Null, reich werden wollte man mit dem Festival ohnehin nie. Vielmehr sei es von Anfang an darum gegangen, Spaß zu haben und die Heavy-Metal-Idee hochzuhalten.


Eine Chance für die "Kleinen"

Aus diesem Grund gibt man beim Festival auch kleineren und regionalen Bands eine Chance, vor großem Publikum aufzutreten. "Viele Fans haben die großen Festivals satt, dort spielen immer die gleichen Bands", weiß Daniel Buld aus Erfahrung. Beim Bonebreaker gehe es deshalb darum, dass man neue Bands im familiären Rahmen kennenlernen kann. "Die Musiker stehen auf der Bühne und nach ihrem Auftritt sind sie wieder im Publikum und feiern dort mit. So sollte es sein", meint Buld.

Und es hat noch einen Grund, warum man sich auf eher unbekannte Bands stützt: Die Kosten sind geringer, die Veranstalter gehen kein großes finanzielles Risiko ein und können außerdem die Eintrittskarten günstiger machen. "Wenn man eine Familie hat, kann man keine Privatinsolvenz riskieren", so der Organisator. Das müsse man trotz aller Liebe zur Musik auch bedenken.


Ein Job fürs ganze Jahr

Ohne die vielen freiwilligen Helfer könnte man ein solches Konzert nicht durchführen. Die kommen aus ganz Franken, auch aus Bamberg und Nürnberg. "Wir sind wie eine kleine Familie, das merkt man. Die Metalszene ist eine eingeschworene Gemeinschaft", weiß Daniel Buld aus Erfahrung. Für ihn bedeutet das Bonebreaker-Festival einiges an Stress, und das nicht nur am Wochenende selbst. So muss er im Oktober bereits die Headliner-Bands buchen, damit man auch einige bekannte Namen bieten kann.

"Dann muss man sich Gedanken über das Design der Plakate und Flyer machen, auch die Homepage muss für das nächste Jahr umgebaut werden." Im Januar/ Februar stehen dann die Bands fest. Vor dem Festival muss man sich dann um die Hotelbuchungen kümmern, um die Bauzäune, das Zelt, das Equipment, die Aggregate und vieles mehr. Besonders stressig sind die letzten beiden Wochen: "Hier müssen die ganze Einkäufe erledigt werden, viele Kartenbestellungen bekommen wir jetzt noch rein." Mit dem Aufbautag gehe es dann richtig rund, eine Woche Arbeit nonstop. "Hier kommt man eher wenig zum Schlafen."


Aus Schweden und der Schweiz

Die Fans lieben gerade die familiäre Atmosphäre dieses Festivals. Bis aus Schweden reisen sie dafür extra an, auch aus Österreich, der Schweiz und dem Ruhrpott strömen sie nach Kleinwenkheim. "Rund 80 Prozent kommen aus einem Umkreis von etwa 100 km, die restlichen 20 Prozent kommen von weiter her", zieht Buld Bilanz.
Freuen darf man sich in diesem Jahr auf zahlreiche regionale Bands, aber auch bekanntere Szenebands wie Illdisposed, Dew Scented, Squealer und Blackeyed Blonde. "Wir haben darauf geachtet, dass die Zuhörer eine große Auswahl präsentiert bekommen." Die kleineren Bands spielten dabei 30 bis 45 Minuten, die Hauptacts eine bis eineinviertel Stunden.
Infos unter: http://bonebreaker-festival.com/.