Druckartikel: Die Fujara dient nicht nur zum Musizieren

Die Fujara dient nicht nur zum Musizieren


Autor: Dieter Britz

Münnerstadt, Dienstag, 11. November 2014

Zur regelrechten Vorlesung über slowakische Hirtenkultur und ihre Musik wurde ein Konzert im Heimatspielhaus mit dem aus Poppenlauer stammenden Maler und Musiker Winfried Skrobek und dessen Frau Emilia Smalova.
Mit Fujara: Winfried Skrobek und seine Ehefrau Emilia Smalova.  Foto: Dieter Britz


Beide stellten traditionelle Hirtenflöten aus der Slowakei vor, speziell die Fujaras. Das sind mitunuter mehr als mannshohe Instrumente, die auch "Alphorn des Ostens" genannt werden, aber natürlich keine Alphörner sind. Natürlich erzählten die beiden Künstler nicht nur, sie spielten passend dazu auch zahlreiche Stücke und sangen Hirtenlieder.
Winfried Skrobek war vor zehn Jahren bei einem Besuch in der Slowakei auf die Fujaras aufmerksam geworden, und seitdem ließen sie ihn nicht mehr los. Er brachte den Besuchern die Geschichte dieser Instrumente näher. Die Hirten nutzen sie zum Musizieren, aber auch zur Kommunikation, als Lockruf für die Schafe oder zur Zwiesprache, wenn sie ganz allein auf der Alm sind.
Winfried Skrobek hatte zur Demonstration mehrere Fujaras mitgebracht, von denen ihn eine sogar überragte. Skrobek und Emilia Smalova sangen die Lieder in Originalsprache. Doch für die Zuhörer war das kein Problem, denn Skrobek übersetzte vorab die Texte oder erklärte die Inhalte zumindest. Es waren Lieder voller Melancholie und Sehnsucht, über enttäuschte Liebe, zum Abschied für die Rekruten. Nur wenige der Hirtenlieder sind heiter, denn das Los der Hirten in der Slowakei war in früheren Zeiten sehr hart.