Die Feuerwehr gießt einen Teich
Autor: Dieter Britz
Wannigsmühle, Montag, 25. Juli 2022
Wegen der Hitze und viel zu wenig Niederschlag hatte der "Tümpel" zu wenig Wasser. Weil schon Weißfische tot auf der Oberfläche trieben, hat der Sportfischerclub um Hilfe gebeten, denn es gibt auch geschützte Lebewesen im Teich.
Einen ungewöhnlichen Einsatz zur Rettung von Fischen, Muscheln, Fröschen und anderen Tieren leistete ein Trupp der Freiwilligen Feuerwehr Münnerstadt unter der Leitung des zweiten Kommandanten Guido Denner: Zwei Stunden lang pumpten die Feuerwehrmänner mit ihrer TS 8 (Tragkraftspritze mit einer Leistung von 800 Liter pro Minute) Wasser von einem Teich im Wald bei der Wannigsmühle in einen darüber liegenden Tümpel.
Zweck dieser Aktion war die Rettung von Tieren, die Probleme mit dem Wassermangel und der Hitze in dem Tümpel bekamen. "Wir haben bei der Feuerwehr in Münnerstadt nachgefragt, und dort war man gerne bereit, uns schnell und unbürokratisch zu helfen", berichtete Thomas Klemm, der Vorsitzende des Sportfischerclubs Münnerstadt.
Ohne Zulauf
An vier Wasserflächen kommt der Wanderer oder Radfahrer entlang des Weges vorbei, der beim Tierheim Wannigsmühle nach Süden in den Wald führt. Die oberste Wasserfläche, von den Sportfischern als "Tümpel" bezeichnet, hat der Verein von der Stadt gepachtet. Er diente früher als Rückhaltebecken einer alten Kläranlage, erzählt Thomas Klemm. Einen Zulauf hat dieser Tümpel nicht, er bekommt sein Wasser nur durch Niederschläge, die aber seit vielen Wochen so gut wie ausgeblieben sind. Hier waren die Folgen von Hitze und Wassermangel drastisch auch mit den Augen zu bemerken: Tote Weißfische trieben mit dem Bauch nach oben an der Oberfläche.
Der Tümpel dient den Sportfischern als Biotop und zur Aufzucht von Fischen. Im und am Wasser leben unter anderem geschützte Teichmuscheln (sie stehen auf der sogenannten Roten Liste), Frösche und Ringelnattern.
1500 Teichmuscheln wurden hierher umgesiedelt, als der Ellertshäuser Stausee im letzten Jahr wegen Sanierungsarbeiten abgelassen wurde. Ebenso wie die anderen Kleintiere sind sie nun durch die Hitze und den Wassermangel im Tümpel akut gefährdet.
Am Samstag rückten deshalb acht Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Münnerstadt mit einer leistungsfähigen Tragkraftspritze an. Zwei Stunden lang wurde Wasser vom obersten der drei Teiche in den Tümpel gepumpt. Schon nach relativ kurzer Zeit war erkennbar, dass dort der Wasserspiegel merklich in die Höhe ging. In diesen Teichen unterhalb des Tümpels sieht es viel besser aus, denn sie werden mit Wasser aus der nahen Wannig versorgt.
Von Menschen angelegt
Nach Belieben Wasser entnehmen für ihre Teiche dürfen die Sportfischer allerdings nicht. "Das Wasserwirtschaftsamt hat ein Auge drauf und regelt die Wasserentnahme", erzählte der Vereinsvorsitzende. Diese drei Teiche sind Eigentum des Sportfischerclubs und wurden, soweit sich Thomas Klemm erinnern kann, Anfang der 1980er Jahre gebaut.