Die Eiche will gepflegt sein
Autor: Dieter Britz
Maßbach, Freitag, 24. November 2017
Nach eingehender Prüfung durch die Forstbehörden fand nun endlich die Übergabe des fertigen Forsteinrichtungswerkes für den Gemeindewald Maßbach statt.
Seit Mai 2016 ermittelte der Forstsachverständige Dieter Hüttlinger Vorrat und Zuwachs in den einzelnen Waldabteilungen und leitete daraus zusammen mit der Betriebsleitung und -ausführung von der Forstbetriebsgemeinschaft Fränkische Rhön und Grabfeld w.V. (FBG) ein Konzept für die Bewirtschaftung des Gemeindewaldes über die kommenden 20 Jahre ab.
Erstmals wurde 1841 ein solcher Plan für den Gemeindewald aufgestellt. Dies ist nun der 10. Plan, er gilt schon seit Jahresbeginn und bis Ende 2036. Die Forstbetriebskarte im neuen Format mit Luftbild und Standortskarte glänzte neben dem zerfledderten Exemplar der letzten 20 Jahre besonders. "Natürlich laufen Pflanzungen, Pflegearbeiten und Holzeinschlag weiter, aber die neuen Forsteinrichtungsdaten sind eine gute Richtschnur und objektive Argumentationsbasis für Förster und Gemeindeverantwortliche", lobte FBG-Försterin Hannah Severin. Dem konnte Hubert Türich vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten nur beipflichten. Bürgermeister Matthias Klement nahm erfreut die frisch gedruckten Unterlagen entgegen und zeigte sich zuversichtlich, dass damit und mit dem Fachwissen der beiden FBG-Försterinnen die Weichen für den Maßbacher Gemeindewald "zukunftsorientiert in jeder Hinsicht" gestellt seien.
Die Hälfte des Gemeindewaldes sind Eichenbestände, deren Erhalt laut Betriebsleiterin Ute Kerschbaum von der FBG Fränkische Rhön und Grabfeld wohl die größte Herausforderung sein wird. Eichelmasten bei durch Trockenheit und Schadinsekten vorgeschädigten Altbäumen werden seltener. Kleine Eichen brauchen ausgesprochen viel Licht zum Wachsen und werden leicht von anderen Baumarten, die mit weniger Licht auskommen, überwachsen.
Erfreulicherweise kommen in einigen Waldabteilungen kleine Eichen durch Naturverjüngung nach. Ohne entsprechende Pflege des Eichennachwuchses und in einigen Bereichen auch ohne kostenintensive Eichensaaten oder -pflanzungen wird der hohe Eichenanteil aber verschwinden.
Bei zwei Waldbegängen hatte sich der Gemeinderat von der Vielfalt der Waldbestände überzeugt. Neben der selbstverständlichen nachhaltigen Bewirtschaftung und der Brennholzversorgung für die Maßbacher Bürger wurden auch Naherholung und Naturschutz als klare Ziele formuliert. Eine Verbesserung der Waldstruktur in den wenigen Fichtenreinbeständen und eine breite Baumartenpalette auf der ganzen Fläche sollen den Wald nicht nur fit für den Klimawandel machen, sondern mit einem wohlsortierten Warenlager gleichzeitig ein bescheidenes positives Betriebsergebnis sichern.