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Der Schandfleck verschwindet


Autor: Thomas Malz

Münnerstadt, Mittwoch, 03. August 2022

Die Stadt Münnerstadt hat die Liste der notwendigsten Sanierungsarbeiten aktualisiert und entschlackt. Für das Reißmannhaus sind jetzt 1,2 Millionen Euro vorgesehen.
Für das Reißmannhaus liegt jetzt die Machbarkeitsstudie vor. Deshalb hat die Stadt  1,2 Millionen Euro in der Städtebauförderung vorgesehen. Foto: Thomas Malz


Seit Jahrzehnten ist sie der Garant für den Erhalt von Fördermitteln bei Sanierungsarbeiten an Baudenkmälern und Bauvorhaben in der Altstadt: die Programmfortschreibung der Städtebauförderung. Jetzt hat die Stadt die Liste für die Jahre 2023 bis 2026 aktualisiert. Die Fußgängerspange zwischen der inneren Lache und der Altstadt mit Neugestaltung des Innenhofes vom ehemaligen Jugendhaus, der Freizeitpark Jörgentor und das Reißmannhaus gehören zu den wichtigsten Vorhaben. Andere Dinge sind vorerst herausgenommen worden.

In anderen Kommunen informiert

Bürgermeister Michael Kastl verwies bei der jüngsten Stadtratssitzung auf ein Seminar der Kommunalpolitiker und -innen in Klosterlangheim, bei dem es um die Umsetzung des Integrierten Städtischen Entwicklungskonzeptes (ISEK) für die Kernstadt und das Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) für die Stadtteile ging. Dabei haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch eine andere Kommune besucht, wo ISEK und GEK erfolgreich gemeinsam auf den Weg gebracht wurden. Jetzt gehe es wieder um die Fortschreibung des Programms "Wachstum und nachhaltige Erneuerung - Lebenswerte Quartiere gestalten", wie der Bereich des Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm offiziell heißt. Die Liste habe sich in den letzten Jahren verändert, weil sie entschlackt worden sei. Vorhaben, bei denen man weiß, dass sie sowieso nicht machbar sind, wurden gestrichen. "Künftig wird nur das aufgenommen, was umgesetzt werden kann", so der Bürgermeister. "Das heißt aber nicht, dass wir das andere nicht machen."

Das Förderprogramm "Landstadt Bayern", in das Münnerstadt als einzige Kommune in Unterfranken aufgenommen wurde, habe gezeigt, dass sich die Förderrichtlinien ändern. Zuschüsse seien jetzt mehr auf Themen bezogen.

Liste ist abgesprochen

Die dem Stadtratsgremium vorliegende Liste mit zu fördernden Vorhaben war zuvor mit der Regierung von Unterfranken und dem Sanierungsbeauftragten der Stadt, Alexander Albert, abgesprochen worden. "Was man nicht drin findet, ist das Bahnhofsareal", sagte Michael Kastl. Dort sind zunächst 40.000 Euro Planungskosten für das Jahr 2023 vorgesehen, um eine verlässliche Grundlage für die weitere Vorgehensweise zu entwickeln.

Kurzfristig bat der Bürgermeister um eine Änderung. Beim Reißmannhaus am Marktplatz liege mittlerweile die Machbarkeitsstudie vor. "Es ist gut, dass wir ein Konzept haben." Deshalb wurde der Ansatz für das Projekt der Bürgergenossenschaft auf jeweils 600.000 Euro in den Jahren 2023 und 2024 erhöht, also insgesamt auf 1,2 Millionen Euro. Der Stadtrat stimmte der Prioritätenliste zu.

Größtes Projekt mit insgesamt 2,1 Millionen Euro ist die neue Fußgängerspange von der inneren Lache in die Altstadt (2023 und 2024). Für die Neugestaltung des Jörgentorparks sind im gleichen Zeitraum 1,2 Millionen Euro vorgesehen. Die barrierefreie Gestaltung der Kapellengasse soll 2023 für rund 200.000 Euro angegangen werden. Ebenfalls mit auf der Liste sind die Neugestaltung von Freiflächen am Oberen Tor (380.000 Euro im Jahr 2024), ein Realisierungswettbewerb für den Marktplatz, die Veit-Stoß-Straße und die Riemenschneiderstraße (120.000 Euro im Jahr 2024) und der Parkplatz innere Lache (400.000 Euro im Jahr 2023). 200.000 Euro sind für ein Privathaus am Anger vorgesehen, 120.000 Euro für das Kommunale Förderprogramm.