Der neue Münnerstädter Brunnen verstopft schnell
Autor: Heike Beudert
Münnerstadt, Mittwoch, 13. Mai 2015
Am Stenayer Platz in Münnerstadt hat die neue Brunnenanlage Startschwierigkeiten. Tägliche Kontrollen und Reinigungsarbeiten sind nötig, damit das Wasser läuft.
Jetzt sprudelt er wieder - der neue Brunnen am Stenayer Platz. Dafür ist er ja gebaut worden. Doch dass dort Wasser plätschert, ist gar nicht so selbstverständlich. Denn der Brunnen macht Probleme. Die Pumpe verstopft immer wieder.
Damit das Wasser von den beiden Steinstelen in die Wasserrinne fließt, muss der Bautrupp jetzt täglich ran. Das wurde nach einer Brunnen-Krisenbesprechung so vereinbart.
Die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs müssen seit dieser Woche jeden Morgen kontrollieren, ob Blüten oder Blätter die Rinne verstopfen. Ist das der Fall, müssen sie die Rinne säubern. Zu viel Blüteneintrag könnte aktuell die Ursache dafür sein, dass das Pumpsystem zu schnell seine Arbeit verweigert. Auch im Herbst hat die Pumpe schon einmal gestreikt, und zwar unmittelbar nachdem der Brunnen in Betrieb genommen worden ist.
Das war zu der Zeit, als Laub von den Bäumen in die Rinne fiel.
Nach der Inbetriebnahme der Wasseranlage im Frühjahr hat es dann auch kaum weniger als ein paar Stunden gedauert, bis der Brunnen wieder still stand. Dieses Mal war zwar kein Laub in der Rinne, dafür aber jede Menge Blütenreste von den beiden großen Bäumen am Stenayer Platz.
Hoher Aufwand nötig
Bauhofleiter Stefan Sluzar erklärt, dass es täglich mindestens eine halbe Stunde braucht, bis die Rinne gesäubert ist. Mit An- und Abfahrt ist dann schnell eine gute Dreiviertelstunde Zeit verstrichen. Das ist ärgerlich, aber derzeit gibt es noch keine andere Möglichkeit. Der Wasserwart tüftle derzeit darüber, ob sich das angebrachte Netzgitter, eigentlich den Eintrag von Blättern und Blüten verhindern soll, noch verfeinert werden kann, erklärt Sluzar.
Mia Hochrein, die in der Nachbarschaft ihre Galerieräume hat, wundert sich nicht, dass der Brunnen regelmäßig verstopft. Den Brunnen nennt sie eine "Laubauffangrinne". Einen wirklichen Nutzen kann sie ansonsten an der Anlage nicht erkennen. Bürgermeister Helmut Blank betont, dass die Gestaltung mit den Anliegern und in Bürgerversammlungen abgesprochen worden sei. Dass es jetzt Kritik über die Ausführung gibt, versteht er nicht.
Typische Stadtrinne
Der Architekt und Sanierungsbeauftragte Dag Schröder erklärt, dass es sich um eine gängige Stadtrinne handelt, wie es sie in einigen Städten gibt. Die Tiefe sei nötig, um ein leichtes Gefälle zu bekommen. Schmal sei der Wasserlauf, damit niemand hineinfahren oder hineinfallen könne.
"Stolpert man, kann man kann zur Not auch noch darüber springen", meint Schröder.
Von den Problemen mit der Pumpe und den wiederholten Verstopfungen weiß Dag Schröder noch nichts. Die Anlage sei aufwändig ausgeschrieben worden. Wenn ein Mängel vorliege, sei die Baufirma zuständig. Ob ein Mängel vorliege, könne er nicht beurteilen. Schröder wusste bislang nur davon, dass es im Herbst kurz nach der Inbetriebnahme Probleme gegeben hat.
Auf Laubeinfall achten
Sollte tatsächlich ein Baumängel vorliegen, dann hat die Stadt eine Gewährleistung, erläutert Schröder auf Anfrage. Diese erstreckt sich über vier Jahre. Allerdings wundert sich Dag Schröder, dass die Pumpe trotz Netzgitter verstopft.
Er ergänzt aber, dass man auf Laubeinfall achten müsse.
Gitter als Alternative?
Einzige Alternative wäre dann noch, die gesamte Rinne zu übergittern, damit gar nichts mehr reinfällt. "Das aber wäre kontraproduktiv", findet Bürgermeister Blank. Schließlich ist der kleine Wasserlauf am Stenayer Platz auch dafür gedacht, dass er als offener Wasserbereich wahrgenommen wird und Kinder dort an heißen Tagen durchaus auch einmal im Wasser plantschen können. Anlaufschwierigkeiten hat aber nicht nur der neue Münnerstädter Brunnen. Auch in Maßbach war das der Fall. Auch dort hatte das Pumpsystem einige Schwierigkeiten, bestätigt Matthias Klement. Die Pumpe wurde dann auch ausgetauscht. Ein Jahr lang sei der Brunnen nicht reibungslos gelaufen. Jetzt aber funktioniert er, so Klement weiter.