Der "Glöckner" wird in Maßbach wiederholt
Autor: Dieter Britz
Maßbach, Donnerstag, 15. Dezember 2016
Mit dem Theaterstück hat der Heimatverein Maßbach einen Riesenerfolg verbuchen können. Deshalb wird das Theaterstück 2017 nochmal zu sehen sein.
Ohne die eigentlich geplanten Neuwahlen des Vorstandes ging die Hauptversammlung des Heimatvereins Maßbach im Schulsaal des Schrimpf'schen Schlosses in Poppenlauer über die Bühne. Da der Kassier erkrankt war, gab es keinen Kassenbericht, konnte die Kasse nicht geprüft und der Vorstand deshalb auch nicht entlastet werden. Diese Punkte werden in einer neuen Hauptversammlung Anfang 2017 nachgeholt. Auch ohne diese Regularien war die Hauptversammlung für die erschienenen Mitglieder sehr informativ, denn die Berichte zeigten, dass der Verein sehr aktiv war und im kommenden Jahr wieder viel vor hat. Etwa 20 Mitglieder waren erschienen, 145 hat der Verein.
Großes Lob für Klaus Hart
Im Mittelpunkt des Berichtes, den die Vorsitzende Gabi Sebald über das abgelaufene Jahr gab, stand das Theaterstück, "der Glöckner von Notre-Dame", von Victor Hugo, das dieses Jahr mit großem Erfolg viermal aufgeführt wurde. Angesichts der großen Zahl von Schauspielern und Helfern im Hintergrund konnte sie nur einen namentlich hervorheben: Klaus Hart, der das ganze Stück von Anfang bis Ende begleitet und durch seine Regietätigkeit gestaltet hat. Er war auch Dramaturg, Bühnenbildner, technischer Zeichner, Maler und Konstrukteur. "Er hat das monumentale Werk durch seine Persönlichkeit geprägt", hob Gabi Sebald hervor. Ganz zu Beginn hatte Klaus Hart aus dem 500-Seiten-Werk einen 70 Seiten umfassende Theaterfassung gemacht. Danach galt es, ganze Stadtviertel von Paris auf kleinstem Raum zusammen zu drängen. Im kommenden Jahr wird der Heimatverein das Stück nochmals aufführen, und zwar fünfmal.
Nachmittagsvorstellung
Geplant ist diesmal eine Nachmittagsvorstellung, da viele ältere Theaterfreunde abends nicht mehr so gerne weg gehen, hieß es. Klaus Hart wird nochmals Regie führen. Dann aber ist Schluss damit - "danach will ich sozusagen in Pension gehen, dann gebe ich das weiter" betonte er. Seit 1999 fungiert er als Regisseur bei den Theateraufführungen des Heimatsvereins.Gabi Sebald berichtete auch, dass der Bau der Kulissenwerkstatt Fortschritte macht. Die Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten an der Scheune und am Pferdestall sind abgeschlossen.
Das Museum im Schrimpf'schen Schloss wurde im abgelaufenen Jahr von einigen Schulklassen besucht. Das Thema "Auswanderer und Flüchtlinge" wurde immer wieder aufgegriffen. Im Eingangsbereich wurde das Thema "Menschen unterwegs" verdeutlicht. Auslöser war unter anderem der Besuch einer Frau aus Amerika, deren Vorfahren um 1840 ausgewandert waren. Als besonderen Gast konnte Klaus Bub auch Pfarrer Hornfeck aus Himmelkorn begrüßen. Er ist der Sohn des ehemaligen Forstamtmannes in Poppenlauer und erblickte im Schloss das Licht der Welt. Der Pfarrer war bei der Landesgartenschau in Bayreuth zufälligerweise mit zwei Frauen aus Maßbach ins Gespräch gekommen, deren Dialekt ihm bekannt vorkam. Er erfuhr von ihnen, dass im Schloss nun das Museum untergebracht ist. "Das muss ich sehen" beschloss er spontan und kam. Auch die Synagoge in Maßbach betreut Klaus Bub. Der eigentliche Synagogenraum wurde umgestaltet. Eine Vitrinenwand wurde geschaffen, um den Synagogenschatz würdig präsentieren zu können. Schulklassen und Besuchergruppen konnte er ebenso begrüßen wie eine Delegation des Landesamtes für Denkmalpflege. Noch ist das ganze Gebäude in privater Hand, doch es soll verkauft werden.