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Der Ekel-Weg an der Stadtmauer


Autor: Heike Beudert

Münnerstadt, Freitag, 20. Februar 2015

Der Stadtmauerweg ist völlig verschmutzt. Auf Schritt und Tritt begegnet der Spaziergänger Hundekot, obwohl es dort öffentliche Hundeklos mit Tüten zur Entsorgung gibt. Doch die werden anscheinend zu wenig genutzt.
Vorsicht Tretminen! Der Stadtmauerweg ist voller Hundehaufen. Im Dunkeln sollte man ihn deshalb lieber nicht nutzen. Foto: Heike Beudert


Der Baufhofleiter der Stadt Münnerstadt weiß nicht, ob auch in anderen Gemeinden so viel Hundedreck auf öffentlichen Wegen liegt. In Münnerstadt auf jeden Fall sei es ein echtes Problem, kann Stefan Sluzar nur bestätigen. Seine Leute müssen die Hinterlassenschaften dann wegräumen, wenn die Hundehalter wieder einmal sämtliche Hunde-Stationen entlang der öffentlichen Wege ignorieren und die großen Geschäfte ihrer kleinen Vierbeiner einfach liegen lassen .
Besonders schlimm ist die Situation aktuell entlang des Stadtmauerweges zwischen Oberem Tor und dem Jörgentor. Die Redaktion hat sich in diesen Tagen einmal die Mühe gemacht und versucht, die Anzahl der mehr oder weniger frischen Hundehaufen entlang der kurzen Strecke zu zählen. Wir haben genau 138 Hinterlassenschaften jeglicher Größe und Konsistenz entlang des Münnerstädter Ekel-Weges gezählt.

Unangenehme Aufgabe

Alle paar Wochen müssen städtische Arbeiter mit Schaufel und Schubkarren ran und die Kothaufen entfernen. "Das ist der unangenehmste Job, den wir haben", betont Stefan Sluzar.
Besonders unangenehm sei es aber, wenn dann im Sommer das Gras an den Wegrändern mit dem Fadenmäher geschnitten wird und die Mitarbeiter die dicken Knödel nicht rechtzeitig entdecken. Dann kann die übel riechende Masse den Arbeitern schon mal regelrecht um die Ohren fliegen.
Die Ignoranz einiger Hundebesitzer wird am Stadtmauerweg besonders deutlich an der Hundestation. Dort finden sich die Tüten, damit Hundehalter die Hinterlassenschaften einsammeln und sofort entsorgen können. Doch von diesen wird allen Anschein nach zu wenig Gebrauch gemacht. Der Beweis dafür liegt direkt unter der Station: Knödel eines Vierbeiners.

Eigenverantwortung wichtig

Ziemlich sauer, aber auch resigniert ist Bürgermeister Helmut Blank. Es sei eigentlich nicht Aufgabe der Bauhof-Mitarbeiter die Hinterlassenschaften der Hunde wegzuräumen, sagt er. Der Aufwand sei hoch.
Das Argument der Hundebesitzer, dass ihre Hundesteuer das ja finanziere, stimme nicht, meint Blank. Da müsste die Steuer viel höher sein.
Eine Lösung für das Problem kennt der Bürgermeister nicht. "Es geht nur über die Eigenverantwortung", glaubt er. Ein Teil der Hundebsitzer nutzte ja auch die aufgestellten Hundeklos, betont er. Aber leider gebe es halt zuviele, denen die Sauberkeit auf den Wegen egal ist. Bauhofleiter Stefan Sluzar, der selbst einen Hund hat, versteht nicht, dass der Hundekot einfach liegen gelassen wird.
Wenig Verständnis für die Situation zeigen auch Münnerstädter Hundebesitzer. "Das geht gar nicht", findet Judith Michel. Sie habe auch ihren Kindern beigebracht, dass die beim Gassiegehen immer dafür sorgen müssen, dass nichts liegen bleibt vom Hund.