Damit der Strom auf Maßbachs Straßen fließt
Autor: Dieter Britz
Maßbach, Montag, 25. Sept. 2017
Einen Förderbescheid für die Elektromobilität erhielt Maßbach. Damit kann die Gemeinde nun zwei Ladestationen mitfinanzieren.
Gleich mit zwei Geschenken unterm Arm kam Dorothee Bär (CSU), die parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, am Montag zu Bürgermeister Matthias Klement (CSU) ins Maßbacher Rathaus: Sie überreichte ein Geburtstagsgeschenk, und, das war der eigentliche Anlass ihres Besuches, einen Förderbescheid für Elektromobilität in Höhe von 3118,56 Euro. Damit kann die Gemeinde nun zwei Ladestationen für Elektroautos mit finanzieren, muss allerdings auch einen ordentlichen Eigenanteil bezahlen, da die Kosten rund 8000 Euro betragen. Bürgermeister Klement hofft allerdings, dass in Verhandlungen mit dem Bayerwerk noch ein günstigerer Preis möglich wird. Einen Gemeinderatsbeschluss, wo in der Marktgemeinde derartige Ladesäulen installiert werden sollen, gibt es allerdings noch nicht, erzählte Klement der Parlamentarischen Staatssekretärin. Er denkt zum Beispiel an den Theater-Parkplatz oder den vor wenigen Tagen neu eingeweihten Platz an der Lauer.
Die Elektromobilität sei ein Zukunftsthema und zugleich eine Schlüsseltechnologie zur Bewältigung der verkehrlichen und ökologischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, betonte Dorothee Bär. Das Verkehrsaufkommen in Deutschland werde weiter zunehmen. Es gelte, den dadurch verursachten Kohlendioxid-Ausstoß deutlich zu vermindern. Zur Reduzierung der gesundheitsgefährdenden Emissionen von Kraftfahrzeugen sei die Elektromobilität von erheblicher Bedeutung, hob sie hervor.
Autos und Straßen haben ihrer Meinung nach weiterhin eine überragende Bedeutung in Deutschland. Deshalb habe die Bundesregierung eine umfassende Gesamtstrategie für Elektromobilität entwickelt. Dazu gehörten zum Beispiel ein "Förderprogramm zur Batterie-elektrischen Mobilität" mit rund 30 Millionen Euro pro Jahr für die Kommunen. Der Bund arbeite daran, auf den Autobahnen in Deutschland ein leistungsfähiges und dichtes Netz an Schnellladestationen installieren. Er wies darauf hin, dass sie vor etwas über einem Monat die 200. Schnellladesäule auf der Autobahnraststätte Mellrichstädter Höhe eingeweiht hat. Eine Vielzahl weiterer Schnellladesäulen auf den Rastanlagen der Bundesautobahnen stehe vor der Feststellung. Die parlamentarische Staatssekretärin gab sich zuversichtlich, dass bis Ende 2017 ziemlich flächendeckend entlang der Bundesautobahnen auf den Rastanlagen Schnellladesäulen angeboten werden können.
Doch die Elektromobilität könne nur Erfolg haben, wenn das Netz der Ladesäulen auch im ländlichen Raum lückenlos ausgebaut werde. Deshalb habe der Bund ein weiter reichende Förderprogramm mit einem Gesamtvolumen von 300 Millionen Euro aufgelegt, mit dem bundesweit 15.000 Ladesäulen jenseits der Bundesautobahnen aufgebaut werden sollen. Ein erster, bis Ende April 2017 laufender Förderaufruf sei auf großes Interesse bei Städten, Gemeinden und privaten Investoren gestoßen. "Dazu gehört auch der Markt Maßbach, der heute die Förderung für zwei normale Ladepunkte erhält. Damit zeigt sich wieder einmal, dass hier an die Zukunft gedacht wird" lobte Dorothee Bär. Im ländlichen Raum sei Mobilität eine noch viel bedeutendere Zukunftsfrage als in der Stadt, wo meist die Wahl zwischen mehreren Verkehrsträgern bestehe.