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Bravehearts stehen in den Startlöchern - Abschied aus Mürscht?


Autor: Heike Beudert

Münnerstadt, Montag, 23. Februar 2015

Die Wasserhindernisse werden für viele Starter beim BraveheartBattle wieder eine besondere Herausforderung darstellen. Am 7. März ist es soweit. Der Veranstalter ist gut vorbereitet, und das Rote Kreuz hat ebenfalls alles organisiert.
Viele Starter sind verkleidet und machen den Extremwettkampf auch zu einer ganz schön schrillen Angelegenheit.Foto: Heike Beudert


"Alles ist gut", erklärt der Chef des Braveheartbattles , Joachim von Hippel, und betont, dass bei der Vorbereitung des diesjährigen Extremlaufes alles nach Plan läuft. Es ist das sechste Mal und da könne man schon auf eine gewisse Routine zurückgreifen, meint der Organisator.
"Es hat sich eingeschliffen", stellt Hippel fest. Er weiß jetzt, worauf es ankommt. Das zeigt ihm auch die Tatsache, dass der Lauf bei einer online-Bewertung von Extremläufen Awardgewinner war. Das Online Portal Trophy Runners hat die Ergebnisse seiner Abstimmung für den besten Extrem-Hindernis-Lauf in Deutschland im Jahr 2014 veröffentlicht.
Der BraveheartBattle erreichte den ersten Platz in den Kategorien "Beste Organisation" und "Beste Atmosphäre sowie den zweiten Platz als "Härtester Hindernislauf".

Probelauf lief gut

Doch langsam wächst auch bei Joachim von Hippel die Spannung. Natürlich ist das Wetter immer ein wichtiger Punkt. Momentan ist das Wasser eiskalt, durch das die Läufer mehrmals während der Gewalttour müssen. Ein Probelauf mit rund 50 Läufern hat ihm aber gezeigt, dass die Wasserhindernisse auch bei Minustemperaturen gut zu bewältigen sind. Bei dem Test in der zweiten Februarwoche hat es nach Auskunft von Hippel keine Ausfälle gegeben.

Grippewelle ist zu spüren

Allerdings gibt es momentan einige, die einen Startplatz haben, aber jetzt doch nicht laufen wollen. Es könnte mit der Grippewelle zu tun haben, aber auch mit den Temperaturen, vermutet Joachim von Hippel. Für kurzentschlossen Wagemutige besteht momentan die Möglichkeit, doch noch einen Startplatz zu ergattern.
Die Witterung ist ein wichtiger Faktor bei diesem Hindernislauf, weiß auch Rudolf Baier, der Koordinator der Einsatzgruppen im Rettungsdienst. Das Organisationsteam des BRK bereitet sich akribisch auf den Einsat vor. "Wir haben eine zehnköpfige Planungsgruppe", erklärt Baier. Neben dem Sanitätsdienst sind auch die Wasserwacht und die Bergwacht mit im Boot. An vier bis fünf Terminen wird der Wettkampf im Vorfeld durchgesprochen.

Schulterschluss in der Region

Rudolf Baier geht davon aus, dass auch in diesem Jahr wieder 150 Rettungskräfte im Einsatz sind. "Wir arbeiten dabei landkreisübergreifend", erläutert er. Der Kreisverband alleine kann das nicht stemmen. Auch der reguläre Rettungsdienst außerhalb des Wettkampfes muss natürlich gewährleistet sein.
Das Rote Kreuz hat für die Veranstaltung ehrenamtliche Kräfte aus der ganzen Region aktiviert, die entlang der Strecke oder am zentralen Sanitätsplatz am Sportzentrum Hilfe leisten können. Informiert sind auch die Krankenhäuser. Das St. Elisabethkrankenhaus in Bad Kissingen hat nach eigenen Angaben die Veranstaltung "auf dem Schirm" und ist entsprechend vorbereitet. Im Kreiskrankenhaus in Bad Neustadt hat man den Lauf zur Kenntnis genommen. Allerdings plant die Notaufnahme keine besonderen Vorkehrungen wie etwa durch Aufstockung des Personals.

Motivierte Einsatzkräfte

Die Rot-Kreuz-Helfer wissen, was auf sie zukommt. An diesem Tag müssen sie mit den unterschiedlichsten medizinischen Beschwerden rechnen - angefangen von kleinen Schürfwunden über Verstauchungen und Brüche, aber auch zu Kreislaufbeschwerden oder Unterkühlungen. Das sei aber von Jahr zu Jahr ganz unterschiedlich und oftmals auch wetterabhänging, weiß Baier.
Für das Rote Kreuz bedeutet das Bravehearbattle-Wochenende immer viel Arbeit. Aber Rudolf Baier ist sogar froh darum. "Wann hat man schon einmal die Möglichkeit einen solchen Einsatz zu planen". Falls das Rote Kreuz im Landkreis es wirklich einmal mit einer echten Großschadenslage, also dem Katastrophenfall irgendwelcher Art, zu tun hat, wisse man bereits, wie alles laufen muss. Die Einsatzkräfte, die am 7. März Dienst leisten, sind nach Auskunft Baiers hochmotiviert. Selbst die Brotzeit für die Helfer ist geregelt. Reiner Katzenberger und seine Familie haben sich bereit erklärt, im Hintergrund dafür zu sorgen, dass die Rettungskräfte gut versorgt sind. Ab fünf Uhr in der Früh werden Brötchen geschmiert.

Anzeichen für Abschied aus Münnerstadt verdichten sich

Eineinhalb Wochen vor dem BraveheartBattle in Münnerstadt verdichten sich die Anzeichen, dass die Stadt den Extremlauf verlieren könnte. Noch sei nichts entschieden, betont Veranstalter Joachim von Hippel auf Anfrage unserer Zeitung. Allerdings bestätigt er, dass er den Lauf am Mittwoch im Bad Kissinger Stadtrat vorstellen wird. "Wir haben unsere Fühler ausgestreckt", so von Hippel. Bad Kissingen ist für ihn eine Option, nachdem er das Gefühl hat, in Münnerstadt immer weniger Unterstützung zu finden. "Die Geschäftsleute hätten gar kein Interesse mehr", so sein Eindruck. Mittlerweile würden alle Hindernisbauer aus dem Umkreis kommen, aber nicht mehr aus Münnerstadt. Auch die geplante Sanierung der Mehrzweckhalle ist für ihn ein Punkt abzuklopfen, ob es Alternativstandorte für den Lauf gibt. Bad Kissingen als mögliche Alternative zu sehen, liegt für den Kissinger Joachim von Hippel nahe. Der Oberbürgermeister hätte diese Veranstaltung gerne, glaubt er. Und viele Hindernisbauer kämen ohnehin schon aus Bad Kissingen.
Mehr möchte Joachim von Hippel aktuell dazu aber nicht sagen. Es sei noch völlig offen, wo 2016 die Läufer starten werden.
Bürgermeister Helmut Blank spricht "von einer Katastrophe", wenn der Lauf Münnerstadt verloren ginge. Aber Blank weiß, dass es in Münnerstadt auch Stimmen gibt, die das anders sehen und das bedauert er. 75 Prozent der Münnerstädter seien für den Lauf, ist er überzeugt. Aber es gebe eben auch Leute, "die gerne alles kaputt reden". Er habe den Lauf damals als langfristiges Angebot nach Münnerstadt geholt, das den Tourismus fördern solle, so Blank. Er möchte vermeiden, dass diese Bemühungen alle umsonst waren. "Wir werden von Hippel auf jeden Fall ein Angebot machen, dass er bei uns bleibt", so Helmut Blank."Ich werde weiter um den BraveheartBattle kämpfen."