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Bescherung für die Tiere


Autor: Dieter Britz

Münnerstadt, Montag, 26. Dezember 2016

Auch im Tierheim Wannigsmühle wurde es weihnachtlich. Viele Unterstützer hatten Futter und Spielsachen gespendet, die am Freitag übergeben werden konnten.
Zahlreiche Tierfreunde kamen zur Tierbescherung ins Tierheim Wannigsmühle. Sie lieferten ihre Futtermittel- und anderen Spenden in der Futterkammer ab, die sich im Laufe des Nachmittags immer mehr füllte. Unser Foto zeigt Tierheimleiterin Ursula Böhm (Bildmitte) mit einigen der zahlreichen Spender  Foto: Dieter Britz


Der heilige Franziskus von Assisi, der Schutzpatron der Tiere, hat sicher seine Freude daran gehabt: Im Tierheim in der Wannigsmühle konnten die Leiterin Ursula Böhm und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zahlreiche Freunde und Gäste willkommen heißen, die am Tag vor Heiligabend zur Tierbescherung gekommen waren. Nun ist die Futterkammer für die zahlreichen Schützlinge wieder gut gefüllt und auch einiges an Spielsachen oder zum Beispiel Kratzbäumen für Katzen oder an Kissen für Hunde wurde abgegeben oder gespendet.


Auf Spenden angewiesen

Wie lange es diese Weihnachtsbescherung für die Tiere denn schon gibt? Ursula Böhm weiß das auch nicht so genau, "aber ich bin jetzt elf Jahre hier und die Bescherung gab es sicher auch schon vor meiner Zeit", sagt sie. Die Hauptsache für sie ist aber "das ist eine sehr schöne Sache, das wird sehr gerne angenommen." Schließlich ist der Kreistierschutzverein Bad Kissingen, der Träger des Tierheims, zur Finanzierung und zum Betrieb dieser Einrichtung sehr stark auf Spenden, Aktionen wie die Tierbescherung und auf freiwillige Helfer angewiesen.


Prall gefüllte Tüten dabei

Manche der Tierfreunde, die zur Tierbescherung gekommen waren, hatten sich vorher selbst in Tierfutter-Geschäften mit Hunde- und Katzenfutter oder Spielzeug eingedeckt und lieferten ihre prall gefüllten Tüten in der Futterkammer ab, die sich im Laufe des Tages immer mehr füllte. Andere nutzten den Service eines Tiernahrungslieferanten aus Unterwaldbehrungen und füllten einen Wunschzettel aus, der von der Internetseite des Tierheims heruntergeladen werden konnte. Das Unternehmen lieferte die Bestellungen dann am Tag der Bescherung aus. Den vielen Freunden und Gästen, die zur Tierbescherung in die Wannigsmühle gekommen waren, spendierte das Team des Tierheims übrigens als kleinen Dank Glühwein, Punsch, Kaffee, Plätzchen.
Vor allem etwa 250 Katzen sind es, die im Tierheim eine vorläufige oder auch endgültige Heimat gefunden haben. Viele können nach kürzerer oder längerer Zeit wieder an Katzenfreunde vermittelt werden.


Stromer bleibt für immer

Die hinkende Katze namens Stromer, der ein Teil einer Vorderpfote fehlt, wird jedoch sicher wie einige andere Katzen und Kater auch auf Dauer hierbleiben. "Stromer ist einer unserer besonderen Lieblinge", sagt eine der Helferinnen.
Zu den vielen Katzen, die zum Teil frei laufend im Tierheim unterwegs sind und auch die nähere Umgebung durchstreifen, kommen über 40 Hunde aller Größen und Rassen und schließlich Kleintiere, darunter 20 Meerschweinchen. Sie müssen liebevoll gepflegt und mit Futter versorgt werden.


Chronischer Platzmangel

Insgesamt etwa 1200 bis 1300 Tiere kommen und gehen jedes Jahr, so Ursula Böhm. Sie ist natürlich froh über jeden Hund und Katze, die vermittelt werden können, denn im Tierheim herrscht chronischer Platzmangel. Doch vor Weihnachten zieht sie die Bremse an, denn Tiere sollten nicht verschenkt werden, weil dann die Gefahr besteht, dass die neuen Besitzer sie nach wenigen Wochen nicht mehr haben wollen. Deshalb gibt es jedes Jahr kurz vor Weihnachten eine Vermittlungssperre. Es komme allerdings sowieso nur noch selten vor, dass Tiere aus dem Tierheim als Weihnachtsgeschenk gewünscht würden. "Der Nachschub für sowas kommt vor allem über Kleinanzeigen aus dem Internet", weiß sie.


Hundehaus wäre schon

Ursula Böhm hofft übrigens, dass es irgendwann doch gelingt, ein neues Hundehaus zu bauen oder das vorhandene gründlich zu sanieren. Das steht schon seit Jahren auf der Prioritätenliste weit oben, sagt sie. Dieses Haus soll vor allem alten, verhaltensauffälligen oder behinderten Tieren, die nicht mehr vermittelt werden können, als Bleibe bis zu ihrem Lebensende dienen. Vorsichtige Kostenschätzungen belaufen sich auf 200 000 Euro. "Das bringt uns an die Grenze unserer finanziellen Möglichkeiten", so die Leiterin des Tierheims. Weitere Informationen: www.tierheim-wannigsmuehle.de
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