Ausgezeichnete Altstadt-Anwesen
Autor: Björn Hein
Münnerstadt, Montag, 21. Sept. 2015
Die Renovierung des Fränkischen Hofs und des Gasthauses zum Bären sind hervorragende Beispiele für den Erhalt der Bausubstanz in Münnerstadt. Dafür gab's jetzt den "Mürschter Nagel".
Die Verleihung des "Mürschter Nagels" ist für Bauherrn eine ganz besondere Auszeichnung. "Die Verleihung wurde 2003 ins Leben gerufen, um Familien, die sich um den Erhalt der Bausubstanz in Münnerstadt ausgezeichnet haben, zu ehren", fasst der Vorsitzendes des Altstadtvereins, Peter Braun, kurz die Geschichte dieser Auszeichnung zusammen. Besonderen Wert legt der Altstadtverein auf die Formulierung "Familie". "Nur, wenn hier alle zusammenhalten, kann ein Bauvorhaben funktionieren. Es ist - wie immer - so, dass hinter einem starken Mann eine starke Frau steht", meint Braun.
Leben im Haus ist wichtig
In diesem Jahr wurden mit dem Mürschter Nagel zwei vorbildliche Altstadtprojekte geehrt: Die Renovierung der Gasthäuser "Fränkischer Hof" und "Gasthaus zum Bären". Für die Familie Kuchler, die den "Fränkischen Hof" wieder hergerichtet und erneuert hat, war dies eine Herzensangelegenheit.
"Für uns war es wichtig, Leben in das Haus zu bekommen", sagt Martin Kuchler, der einerseits Wohnungen geschaffen hat, andererseits auch Platz für den Regionalladen, der seit eineinhalb Jahren betrieben wird. Wohnungen zu schaffen, war ihm ganz wichtig: "Es ist schön zu hören, dass Leben im Haus ist. Aus diesem Grund wollte ich auch keine Büros, sondern Räume, in denen man lebt", sagt Kuchler. Eine Mieterin ist Christine Hardt, und sie ist sehr zufrieden: "Ich finde die Mietwohnung hier außerordentlich gelungen. Es ist schön, in einem alten Gebäude zu leben, das auf der Höhe der Zeit ist" meint sie. Und auch Münnerstadt ist für sie eine Traumstadt: "Ich bin hier sehr glücklich", sagt Hardt.
Stolz und glücklich
Alte Häuser haben für Martin Kuchler ein besonderes Flair: "Wenn ich durch die Stadt laufe, fange ich an zu träumen und denke
daran, wie viele Menschen in den alten Häusern gewohnt und wie sie gelebt haben. Wenn man dann ein solches wieder mit Leben erfüllt, ist man stolz und glücklich", meint er. Doch auch das Unternehmerische an einem solchen Vorhaben hat ihn gereizt: "Natürlich hat man genug warnende Stimmen, die meinen, dass man solches nicht so einfach schafft. Wenn man dann gegen alle Widerstände ein Haus renoviert hat, weiß man, dass man das Richtige getan hat", sagt Kuchler. Auch die Familie Schaub hat einen Mürschter Nagel erhalten, sie hat das Gasthaus "Zum Bären" renoviert. In den Räumlichkeiten ist eine Cocktail-Bar untergebracht, in der auch Speisen serviert werden, und ebenso ein Café. Gleichzeitig dient das Gebäude als Hotel.