Aufgaben nach Talent verteilen
Autor: Thomas Malz
Münnerstadt, Donnerstag, 20. Februar 2020
Sonja Johannes geht für die Partei Die PARTEI ins Rennen um das Bürgermeisteramt. Die Aufgaben sollen künftig nach Kompetenz verteilt werden, findet sie Da will sie die anderen Kandidaten voll einbinden.
Sonja Johannes will eine Alternative bieten. Eigentlich wäre es ihr lieber gewesen, wenn ein Jüngerer angetreten wäre, "aber die studieren alle oder sind in Ausbildung", sagt sie. Also rang sie sich durch: "Ich würde es machen."
Was dann folgte war reine Bürokratie. "Da gibt es Vorgaben, wir mussten verschiedene Hürden nehmen." Die Nominierungsversammlung gehörte dazu. "Und tonnenweise Formulare ausfüllen." Sie brauchte aber auch noch 120 Unterstützer-Unterschriften, die sie letztendlich auch bekam. "Wir haben gefeiert, das Bier ist in Strömen geflossen", sagt sie. Trotzdem: Sonja Johannes findet, dass es zu viel Aufwand ist, bis sich eine neue Gruppe etabliert hat. "Das ist eine Hürde, die braucht keiner. Die Vielfalt macht es doch kreativ", sagt sie.
Wenn sie Rathauschefin wird, will sie zunächst mit den anderen Bürgermeisterkandidaten einen Plan aushecken. "Die sind alle hochkompetent. Das Potenzial darf man nicht verschwenden." Zusammen mit den anderen will sie zunächst den kleinsten gemeinsamen Nenner finden. "Und da fangen wir an." Jeder solle seinen Fachbereich, sein Talent einbringen. Als Beispiele nennt sie Wirtschaft, Soziales, Umwelt und Kultur. Dazu soll es einen Bürgerrat sowie einen Kinder- und Jugendrat geben. "Die dürfen schon nicht wählen, dann sollen sie wenigstens ihre Meinung sagen dürfen."
Ein ganz wichtiger Punkt ist für sie der Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses in Münnerstadt. "Wir sind doch hier in Franken und nicht in Berlin und es soll schließlich ein Feuerwehrhaus werden und kein Flughafen." Für "oberwichtig" hält es Sonja Johannes, das künftige Problem mit dem Parken der BBZ-Schüler und Gymnasiasten zu lösen. Sie müssten den öffentlichen Nahverkehr kostenlos nutzen können, oder zumindest einen Zuschuss erhalten. Sie weiß, natürlich, dass ein Bürgermeister das nicht alleine kann. "Und wenn ich Markus Söder wieder selbst anschreiben muss." Das habe sie schon mehrfach getan. "Ich habe ihm empfohlen, sich deutlicher von der AfD zu distanzieren", betont sie. "Und das hat er dann ja auch gemacht."
Den Skaterplatz zu überdachen und die Spielplätze "gescheit" aufzumöbeln, nennt Sonja Johannes als weitere Ziele. "Ich hoffe, dass der Stadtrat neu gemischt wird." Dort sollen die Aufgaben künftig kompetenzorientiert vergeben werden. Und sie will "teambildende Maßnahmen" für den Stadtrat einführen, wie Besuch im Hochseilgarten und ähnliches.
Drei Fragen an Sonja Johannes