Amtseinführung am Geburtstag
Autor: Dieter Britz
Poppenlauer, Montag, 12. Oktober 2015
Pfarrerin Elfriede Schneider besetzt jetzt auch offiziell die Pfarrstelle Lauertal II. Damit geht eine 20 Monate dauernde Vakanz in der Pfarreiengemeinschaft zu Ende.
Die evangelische Kirchengemeinde Gattendorf bei Hof ("bayerisch-Sibirien") hat erst einmal keine Pfarrerin mehr. Das wäre hier in Poppenlauer und Umgebung eigentlich keine Erwähnung der Zeitung wert, aber der einstigen Gattendorfer Pfarrerin Elfriede Schneider wurde mit Wirkung vom 1. Oktober die Pfarrstelle Lauertal II verliehen. Am Sonntag wurde sie im Rahmen eines sehr gut besuchten Festgottesdienstes in der Auferstehungskirche von Dekan Oliver Bruckmann in ihr Amt eingeführt. Mit dabei waren auch Repräsentanten aus der Politik, Verwandte und Vertreter ihrer bisherigen Pfarrgemeinde.
Häufig eingesprungen
Mit der Wiederbesetzung der Pfarrstelle Lauertal II geht die 20 Monate dauernde Vakanz in der Pfarreigemeinschaft Lauertal (Poppenlauer, Maßbach, Rothhausen, Thundorf und Volkershausen) zu Ende.
"Für alle Pfarrgemeinden des Lauertals ist der heutige Tag ein freudiges Ereignis", Pfarrer Stefan Bonawitz aus Maßbach, der die Pfarrstelle Lauertal I hat und in der Zeit der Vakanz auch viel in Poppenlauer einspringen musste. Dekan Oliver Bruckmann verlas die von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm unterzeichnete Urkunde. Darin heißt es, dass der am 11.Oktober 1963 geboreren Pfarrerin die Pfarrstelle Lauertal II "mit allen Rechten und Pflichten" übertragen wird. "Als aufmerksame Gemeinde haben Sie sicher gemerkt, dass Ihre neue Pfarrerin heute Geburtstag hat", fügte er schmunzelnd hinzu.
Pfarrerin mit Lebenserfahrung
Die ganze Kirchengemeinde stimmte in das Lied "viel Glück und viel Segen auf all deinen Wegen" ein.
Nun gebe es wieder eine Pfarrerin im Pfarrhaus, die präsent und ansprechbar sei, die Lebenserfahrung und das Wissen, wo die Menschen der Schuh drücke, mitbringe, betonte der Dekan. Er stellte an die "liebe Schwester Elfriede Schneider" die Frage, ob sie bereit sei, den Dienst in dieser Pfarrei zu übernehmen. "Ja, mit Gottes Hilfe" antwortete sie. So antworteten auch die Kirchenvorstände, die gefragt wurden, ob sie bereit seien, die neue Pfarrerin anzunehmen. Damit war Elfriede Schneider offiziell im Amt.Maßbachs Bürgermeister Matthias Klement überbrachte die Glückwünsche der Marktgemeinde und der anderen Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft und gab seiner Freude Ausdruck, dass die Pfarrstelle in Poppenlauer endlich wieder belegt ist. Der stellvertretende Landrat Emil Müller sagte: "Ich freue mich, dass Pfarrer Stefan Bonawitz nun etwas entlastet ist." Er hofft, dass die neue Pfarrerin trotzdem Zeit hat, die Schönheiten des Landkreises Bad Kissingen etwas kennenzulernen. Clemens Wittmann, der Rektor der Mittelschule Maßbach, freute sich, dass damit die gute Kooperation zwischen den Pfarreien und den Schulen gewährleistet bleibt und hofft auf eine engagierte und menschliche Zusammenarbeit.
Geschenk für Bonawitz
Der katholische Pfarrer Finger betonte, hier gehöre die ökumenische Zusammenarbeit einfach mit dazu. Er freue sich, wieder eine Ansprechpartnerin in Poppenlauer zu haben. Brigitte Bieber schließlich überreichte im Namen des Kirchenvorstandes Poppenlauer ein Geschenk an Pfarrer Bonawitz, weil er während der Zeit der Vakanz so viel in Poppenlauer getan hat.
Dreifache Großmutter
Nach dem Festgottesdienst hatten die Gottesdienstbesucher Gelegenheit, bei einem Treffen im Gemeindehaus mit ihrer neuen Pfarrerin ins Gespräch zu kommen. Auf der Internetseite des Dekanates Schweinfurt stellt sich die neue Pfarrerin persönlich mit einigen Daten vor: "Ich heiße Elfriede Schneider und komme aus Oberfranken zu Ihnen. Geboren und aufgewachsen bin ich im mittelfränkischen Raum. In Erlangen habe ich Theologie studiert. 1989 führte mich mein Weg samt Mann und Kind in die Nähe von Hof. Seitdem wohnte und arbeitete ich - mit Familienpause - in verschiedenen Gemeinden im Hofer Dekanat. Die Familie vergrößerte sich: die älteste Tochter machte mich inzwischen schon zur dreifachen Großmutter, die mittlere und der Jüngste verließen auch bereits das heimische Nest ..."